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Gewerbeverband warnt vor Chaos bei der Einführung des Neuen Lohnausweises

Bern (ots)

Nach einer qualvoll langen Reifungsphase von fast
fünf Jahren besteht immer noch Unklarheit über den Zeitpunkt der
Einführung des Neuen Lohnausweises (NLA). Dies trotz der Beschlüsse
der Schweizerischen Steuerkonferenz (SSK), die am 26. Juni 2006 den
Kantonen die Einführung des NLA per 2007 empfohlen hat. Der
Schweizerische Gewerbeverband (SGV) ist weiterhin der Ansicht, dass
es nicht die Sache eines privaten Vereins sei kann, derart
schwerwiegende Entscheide zu treffen.
Klar ist, dass keine einheitliche Linie besteht und ein Chaos
droht. Entgegen der Empfehlung SSK will der Luzerner Regierungsrat
den NLA nämlich nicht auf die Steuerperiode 2007 hin in Kraft setzen.
Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt hat sich hingegen für 2007
entschieden. Im Kanton Bern hat nicht die kantonale Exekutive den
Entscheid für 2007 getroffen, sondern die Steuerverwaltung im
Alleingang. Der SGV ist höchst erstaunt über dieses aus
demokratischer Sicht fragwürdige Vorgehen einer bernischen
Verwaltungsbehörde, die zudem von Bruno Knüsel, dem amtierenden
Präsidenten des SSK-Vorstandes, angeführt wird. In allen übrigen 23
Kantonen herrscht über den Zeitpunkt der NLA-Einführung derzeit noch
Unklarheit. Auch das Eidgenössische Finanzdepartement hat seine
konkreten Pläne in Sachen NLA für die direkte Bundessteuer bisher
nicht kommuniziert.
Der Gewerbeverband ruft in Erinnerung, dass die Ergebnisse des
Pilotprojektes klar gezeigt haben, dass der NLA für die KMU in
einzelnen Bereichen Mehrkosten verursachen würde. Aus diesem Grunde
fordert der SGV vor dem Inkrafttreten entsprechende Nachbesserungen.
Der SGV hat deshalb in mehreren Schreiben die Präsidentin der
Konferenz der kantonalen Finanzdirektoren, Evelyne Widmer-Schlumpf,
um eine Zusammenkunft gebeten, damit die hängigen Probleme
ausdiskutiert werden können. Nach einer ersten Absage hat Frau
Widmer-Schlumpf die weiteren Briefe bis heute nicht beantwortet, was
der SGV als der grösste Wirtschaftsverband unseres Landes als
Hinhaltetaktik interpretieren muss. Dieses Vorgehen widerspricht den
bewährten Usanzen einer effizienten und konstruktiven Zusammenarbeit
zwischen den Behörden und den Wirtschafsorganisationen.
Der SGV bekräftigt seine Forderung, die generelle Einführung des
NLA auf das Jahr 2008 zu verschieben. Dies nicht zuletzt deshalb,
weil die Betriebe in der Regel nicht nur ihre Buchhaltung umstellen,
sondern auch ihre Lohnstrategie neu ausrichten müssen. Viele
Unternehmen, insbesondere aber die KMU, sind schlicht nicht im
Stande, die durch den NLA geforderten Umstellungen bereits per 2007
zu realisieren. Es darf auch nicht vergessen werden, dass in den
eidgenössischen Räten mehrere Vorstösse hängig sind, die eine
KMU-freundliche Ausgestaltung des NLA zum Ziel haben.

Kontakt:

Marco Taddei
SGV-Vizedirektor
Tel. +41/31/380'14'14

Patrick M. Lucca
SGV-Kommunikationschef
Tel. +41/31/380'14'42
Mobile +41/79/464'38'59

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