SGPP Schweizerische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie
Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie zur 5. IVG-Revision: Statt Lösungen für Psychischkranke Druck und Ausgrenzung
Bern (ots)
Psychische Störungen gehören weltweit zu den häufigsten Krankheiten, die zu Behinderungen führen. Sie zeichnen sich durch einen wechselhaften, oft nicht planbaren Verlauf im Sinne einer "Stabilität der Instabilität" aus; die Eingliederung Psychischkranker stellt daher hohe Anforderungen an die Betreuer wie an die Arbeitgeber.
Die Vorstellung, dass Psychischkranke primär durch Druck und ohne Anreize für die Arbeitgeber wieder eingegliedert werden können, ist absurd.
Gleichzeitig soll der Anspruch auf Rente eingeschränkt werden auf diejenigen, die "ihre Erwerbsfähigkeit oder die Fähigkeit, sich im Aufgabenbereich zu betätigen, nicht durch zumutbare Eingliederungsmassnahmen wieder herstellen, erhalten oder verbessern können". Dies hätte zur Folge, dass insbesondere Menschen, die an langdauernden oder schubweise verlaufenden Krankheiten (Krebs, Multiple Sklerose, psychische Störungen) leiden, von der Zusprache einer Invalidenrente ausgeschlossen wären.
Der Nationalrat hat es somit verpasst, nach Lösungen für die grosse Gruppe Psychischkranker zu suchen; stattdessen werden diese Menschen einmal mehr ausgegrenzt und, als in der Regel materiell schlechter gestellt, der Sozialhilfe überlassen.
Kontakt:
Dr. med. Gerhard Ebner
Präsident Schweizerische Vereinigung Psychiatrischer Chefärzte SVPC
Vorstandsmitglied Schweizerische Gesellschaft für Psychiatrie und
Psychotherapie SGPP
Spitäler Schaffhausen Psychiatrische Dienste
Breitenaustr. 124
CH-8200 Schaffhausen
Tel. +41/52/632'11'11
Fax +41/52/632'11'29
E-Mail: gerhard.ebner@breitenau.ch