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Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung
Gemeinsame Kampagne von Politik, Reisebranche und NGOs

Berlin (ots)

"Nicht wegsehen" - das ist die Kernbotschaft einer
länderübergreifenden Kampagne zum Schutz von Kindern, die am heutigen
Welttourismustag (27. September) in Deutschland, Österreich und der 
Schweiz startet. Erklärtes Ziel ist es, Kinder in Urlaubsländern vor 
sexueller Gewalt und Ausbeutung zu schützen. Dazu hat sich erstmalig 
grenzüberschreitend ein Bündnis aus Politik, Reisebranche und 
Nichtregierungsorganisationen (NGOs) im deutschsprachigen Raum 
gebildet, teilen der Deutsche ReiseVerband (DRV) und die 
Kinderrechtsorganisation ECPAT Deutschland mit. Die Bündnispartner 
bekennen sich damit zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und 
zeigen mit diesem gemeinsamen Vorstoß offensiv ihre Verurteilung der 
kommerziellen sexuellen Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen. 
Zugleich unterstreichen sie ihre gesellschaftliche Verantwortung und 
Verpflichtung zu deren Schutz.
Auch die Reisenden selbst äußern ein großes Interesse an Maßnahmen
zum Schutz der Kinder durch die Reisebranche, so das Ergebnis einer 
Sonderfrage der Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und 
Reise (FUR). Deswegen sollen Reisende dazu ermutigt werden, im 
Urlaubsland nicht wegzusehen, sondern aktiv mitzuhelfen, Kinder vor 
Missbrauch zu schützen. Die gemeinsame Kampagne gründet auf der 
Zusammenarbeit der deutschen Bundesministerien für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie für Wirtschaft und Technologie 
(BMWi), des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend 
(BMWFJ) in Österreich, des Staatssekretariats für Wirtschaftsfragen 
(SECO) in der Schweiz sowie der Kinderrechtsorganisation ECPAT (ein 
bundesweiter Zusammenschluss von 29 Institutionen und Gruppen).
Kern der Kampagne ist ein kurzer und emotional gestalteter 
Videofilm, der Reisende mit der Botschaft "Nicht wegsehen" für das 
Thema sensibilisieren soll. Der Film beinhaltet einen Aufruf an 
Urlauber, ihre Wahrnehmungen weiterzugeben. "Wir können sexuellen 
Missbrauch von Kindern verhindern, wenn wir nicht wegsehen" - so 
lautet der eindringliche Appell des 45 Sekunden dauernden Videospots 
"Witness" (übersetzt "Zeuge"). Dieser wurde vom Kinderhilfswerk Terre
des Hommes produziert und durch das Bundesministerium für Familie, 
Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Am 27. September 2010, dem Welttourismustag - der von der 
Welttourismusorganisation UNWTO initiiert wurde, um die Bedeutung des
Tourismus und seiner sozialen und kulturellen Werte zu verdeutlichen 
- fällt der Startschuss für diese langfristig angelegte Kampagne. 
Bereits zu Beginn unterstützen namhafte Wirtschaftsunternehmen in den
drei beteiligten Ländern diese Aktion gegen das Wegsehen. So haben 
sich schon jetzt zahlreiche Touristikunternehmen bereit erklärt, den 
Film einzusetzen - darunter beispielsweise die Ferienfluggesellschaft
Condor, Studiosus Reisen, die Rewe Touristik, die Deutsche Bahn (DB) 
oder die internationale Hotelgruppe Accor. Der Videofilm kann zudem 
unter der Internetadresse 
www.drv.de/fachthemen/zielgebiete/auslandstourismus/spot-witness.html
auf der Homepage des Deutschen ReiseVerbands abgerufen werden.
Erstmals wird es eine leicht zu merkende Meldeadresse in jedem 
der drei Länder geben, die Reisende dazu nutzen können, auffällige 
Beobachtungen zu melden. In Deutschland ist das Bundeskriminalamt 
(BKA) unter der E-Mail  stopp-missbrauch@bka.de zu erreichen. In 
Österreich lautet die Adresse  meldestelle@interpol.at. Auf der 
Schweizer Internet-Seite www.stop-childsextourism.ch gibt es einen 
vorgefertigten und standardisierten Meldebogen, damit die Daten und 
Vorfälle nach bestimmten Kriterien abgefragt werden können.
Die Kampagne setzt außerdem auf vertiefte Aufklärung der 
Tourismusfachkräfte. Dazu wurde gemeinsam ein E-Learning Tool für die
Mitarbeiter der Branche entwickelt, um bei Verdachtsmomenten  
entsprechend handeln zu können. Das E-Learning Tool wird vom 
Deutschen Seminar für Tourismus (DSFT) in Berlin gehostet und ist 
unter der Internetadresse www.childprotection-tourism.org abrufbar.
Über den Deutschen ReiseVerband (DRV):
Der DRV ist der Fachverband der Touristikbranche in Deutschland 
und vertritt die Interessen der Reisebüros und Reiseveranstalter auf 
nationaler und internationaler Ebene gegenüber Politik und 
Öffentlichkeit. Der DRV informiert über die Vorteile der 
Veranstalterreise sowie des professionellen Reisevertriebs und stärkt
die organisierte Urlaubsreise und die professionell gemanagte 
Geschäftsreise. Über 80 Prozent des Umsatzes des deutschen Reisebüro-
und Reiseveranstaltermarktes werden von den Mitgliedern des 
Branchenverbandes erwirtschaftet. Infos unter www.drv.de
Über ECPAT Deutschland e.V.:
(End Child Prostitution, Child Pornography and Trafficking in 
Children for Sexual Purposes) ECPAT engagiert sich in verschiedenen 
Arbeitsbereichen zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung.

Pressekontakt:

Mechtild Maurer
maurer@ecpat.de
Mobil: (0171) 4 16 60 42
ECPAT Deutschland e.V., Alfred-Döblin-Platz 1, 79100 Freiburg
Telefon(0761)45 68 71 48, info@ecpat.de

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  • 19.12.2006 – 06:30

    Bundesdeutsche Maßnahmen zum Schutz von Kindern vor sexueller Gewalt unzureichend

    Freiburg (ots) - Zehn Jahre nach dem 1. Weltkongress gegen kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern stellt ECPAT International den globalen Bericht über die Umsetzung nationaler Aktionspläne vor. Kinder jeden Alters sind von sexueller Gewalt bedroht. Zehn Jahre nach dem Stockholmer Weltkongress nimmt die sexuelle Gewalt gegenüber Kindern und ...