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Swiss-American Chamber of Commerce & The Boston Consulting Group

Die Schweiz im harten Wettbewerb als Standort für multinationale Unternehmen!

Zürich (ots)

Im internationalen  Standortwettbewerb steht ein
Drittel der Schweizer Volkswirtschaft auf dem Spiel - - Fünf Bereiche
sind entscheidend.
Multinational tätige Unternehmen stellen einen wichtigen
Wirtschaftszweig der Schweiz: 34% des Bruttoinlandproduktes werden
von ihnen erwirtschaftet. Die diesjährige, zweite Studie der
"Swiss-American Chamber of Commerce" und "The Boston Consulting
Group" zeigt eine gegenläufige Dynamik: Während ausländische,
multinational tätige Unternehmen mit Präsenz in der Schweiz in den
letzten 10 Jahren signifikant zum Schweizer Wirtschaftswachstum
beigetragen haben, ist der Wachstumsbeitrag von international tätigen
Schweizer Unternehmen negativ. Sie haben vorwiegend einfachere
Tätigkeiten unter dem Druck der Globalisierung zunehmend in
attraktivere oder billigere Länder verlagert.
Die Schweiz steht damit doppelt unter Druck: Sie muss nicht nur
weiterhin ausländische Firmen anziehen, sondern muss sich darum
bemühen, durch weitere Steigerung der Attraktivität die wichtigen
Funktionen multinational tätiger Schweizer Firmen in der Schweiz zu
behalten. Insbesondere der Trend zur Verlagerung höherwertiger
Tätigkeiten z.B. im R&D-Bereich ist in diesem Zusammenhang
besorgniserregend. Zentral sind neben den steuerlichen Aspekten die
Verbesserung der Immigration für gut ausgebildete Arbeitskräfte, die
klare Kommunikation der Schweiz als attraktiver Geschäftsstandort,
die Verbesserung der Infrastruktur und eine enge Zusammenarbeit aller
Beteiligten im Kampf gegen andere Wirtschaftsstandorte.
Die Schweiz ist international sehr stark vernetzt. Ein Drittel des
Bruttoinlandproduktes 2004 stammt von Unternehmen, die multinational
tätig sind: Rund 10% kommt von ausländischen Unternehmen mit Präsenz
in der Schweiz und rund 24% von Schweizer Unternehmen mit mindestens
25% ihres Umsatzes und 25% ihrer Mitarbeiter im Ausland. Der Beitrag
zum Wachstum der Schweizer Wirtschaft ist allerdings verschieden: In
den letzten Jahren haben die multinational tätigen Schweizer
Unternehmen aus Wettbewerbs- und Kostengründen zunehmend Teile ihrer
Aktivitäten ins Ausland verlagert. Entsprechend haben sie das
Wachstum des Bruttoinlandprodukts in der Schweiz negativ beeinflusst.
Umgekehrt stammt ein grosser Teil des Schweizer Wirtschaftswachstums
von ausländischen Unternehmen, die einen Sitz in der Schweiz
unterhalten, wie bereits die letztjährige Studie der "Swiss-American
Chamber of Commerce" und "The Boston Consulting Group" gezeigt hat
(International Companies in Switzerland: The Forgotten Sector).
Die diesjährige Studie basiert auf intensiver analytischer Arbeit,
einer Umfrage bei mehr als 100 multinational tätigen Firmen und
ausführlichen Gesprächen mit CEOs dieser Firmen. Mit der Ausdehnung
der Untersuchung auch auf multinational tätige Schweizer Unternehmen
erhält die Frage um Standortvorteile der Schweiz eine neue, bisher
nicht erforschte Dimension: Es geht nicht nur darum, den erheblichen
Wachstumsbeitrag zur Wirtschaft durch Zuzüge ausländischer
Unternehmen zu erhalten. Ebenso wichtig ist es, attraktive
Bedingungen zu schaffen, damit die Schweizerischen Multinationals
ihre wichtigen Funktionen in der Schweiz belassen, insbesondere in
Bereichen, die hochqualifizierte Tätigkeiten umfassen. Denn die
Schweizer Multinationals werden von anderen Ländern gleich heftig
umworben, wie die Schweiz ausländische Firmen anwirbt.
Im Kampf um international tätige Firmen hat die Schweiz viele
Vorteile. Allerdings ist der Wettbewerb ausserordentlich dynamisch
und hat sich in den letzten Jahren sehr  verschärft. Andere Länder
können auf diese Entwicklung schneller reagieren als die Schweiz,
weil sie mit weniger komplexen politischen Entscheidungsstrukturen
gezielter agieren können. Wenn die Schweiz ihre gute Position
behalten und ausbauen will, sind zwingend weitere Anstrengungen
betreffend Verbesserung der Standortvorteile notwendig.
Die Studie liefert verlässliche Grundlagen für einen
Fünf-Punkte-Plan für die Schweiz:
1. Steuern: Mindestens Erhalt der Schweizer Positionen, in einigen
Bereichen weitere Stärkung des positiven steuerlichen Umfelds.
2. Hochqualifizierte Arbeitskräfte: Durch weitere
Bildungsanstrengungen und vor allem durch gezielten Zuzug
hochqualifizierter Ausländer (auch aus nicht-EU Ländern) die Schweiz
zum führenden Knowhow Pool ausbauen. Zu diesem Thema werden eine
Reihe von Massnahmen vorgeschlagen, inklusive mit Firmengarantien
abgesicherte Arbeitsbewilligungen.
3. Infrastruktur: Stärkung aller Elemente, vor allem
Flugverbindungen, IT Infrastruktur und internationale Schulen.
4. Nationale Kooperation: Prozesse und Strukturen zur Verminderung
unkoordinierter kantonaler Aktivitäten.
5. Kommunikation. Massive Stärkung der Kommunikation der Schweiz
als "Best Place to do Business", in Ergänzung zur Vermarktung der
Schweiz primär als "Heidi Land".
34% der Schweizer Volkswirtschaft sind dem internationalen
Standortwettbewerb unterworfen. Es liegt an den Entscheidungsträgern
in Politik und Verwaltung, diesen "grössten Sektor" der Wirtschaft
aufs Spiel zu setzen, oder aber das grosse vorhandene Potential für
die Schweiz zu nutzen und zu einem kontinuierlichen Wachstumsmotor
auszubauen.
Die Studie ist auf der Website der beiden Initianten publiziert.
Die beiden Autoren sind am Freitag, 13. April den ganzen Tag
erreichbar.

Kontakt:

Swiss-American Chamber of Commerce
Martin Naville
CEO
Tel.: +41/43/443'72'01
E-Mail: martin.naville@amcham.ch
Internet: http: www.amcham.ch

The Boston Consulting Group
Dr. Adrian Walti
Partner
Tel.: +41/79/373'86'53
E-Mail: walti.adrian@bcg.com
Internet: http://www.bcg.com