Tous Actualités
Suivre
Abonner Ärztegemeinschaft Böwing-Molsberger

Ärztegemeinschaft Böwing-Molsberger

Akupunktur hilft bei Kopfschmerzen
Zwei große Studien belegen Wirksamkeit von Akupunktur

Düsseldorf (ots)

Die Auswertung der Daten von 6.700
Kopfschmerz-Patienten zeigt: Akupunktur hilft bei 
Spannungskopfschmerz und Migräne mindestens ebenso gut wie die 
schulmedizinische Standardtherapie. Zu dieser Einschätzung gelangen 
zwei aktuell veröffentlichte Meta-Analysen der internationalen 
Cochrane Collaboration. Cochrane Meta-Analysen genießen in der 
Fachwelt hohes Ansehen und sind die Grundlage für die Entwicklung von
medizinischen Leitlinien.
Einen wesentlichen Anteil daran haben die 
gerac-Kopfschmerz-Studien (German Acupunture Trials) aus Deutschland,
an der rund 1.200 Patienten mit Spannungskopfschmerz oder Migräne 
teilgenommen haben. "Akupunktur lindert Kopfschmerzen, reduziert die 
Anzahl der Kopfschmerztage und beugt Kopfschmerzen vor. Deshalb 
sollte Akupunktur die Therapie der ersten Wahl bei Kopfschmerzen 
sein", sagte Dr. med. Gabriele Böwing, Autorin der 
gerac-Kopfschmerz-Studien, am Dienstag in Düsseldorf. Die GERAC 
Studien wurden unter Federführung der Ruhr-Universität Bochum im 
Auftrag der gesetzlichen Kassen durchgeführt. Die aktuelle 
Studienlage bestätige die Ergebnisse der gerac-Kopfschmerz-Studien 
und zeige, dass die Wirksamkeit der Akupunktur mindestens so gut 
belegt ist wie konventionelle medikamentöse Therapieverfahren und 
dies bei viel geringeren Nebenwirkungen und wahrscheinlich deutlich 
besserer Langzeitwirkung.
Studien mit über 6.700 Patienten analysiert
Die Cochrane Collaboration hat 22 Studien bei 4400 Patienten zu 
Akupunktur bei Migräne ausgewertet. In einer weiteren Analyse wurden 
elf Studien bei 2300 Patienten mit Spannungskopfschmerzen untersucht.
Die Studien mussten mindestens acht Wochen dauern und über eine 
Kontrollgruppe verfügen, in der entweder eine medikamentöse Therapie,
keine Behandlung, Scheinakupunktur oder andere nicht-medikamentöse 
Verfahren verglichen wurden.
Akupunktur hilft bei Spannungskopfschmerzen
Bei der Behandlung von Spannungskopfschmerzen zeigte sich, dass 
die Kombination Akupunktur plus Medikamente einer rein medikamentösen
Therapie deutlich überlegen ist: Zu einer Reduktion der 
Kopfschmerztage um mindestens die Hälfte kam es bei 47 Prozent der 
Patienten mit Akupunktur, aber nur bei 16 Prozent mit alleiniger 
Schmerzmitteltherapie.
Weniger Migräneanfälle durch Akupunktur
Akupunktur beugt Migräneanfällen vor. Das zeigte die Auswertung 
von 22 Studien mit Migränepatienten. Bei jedem zweiten mit Akupunktur
behandelten Patienten halbierte sich die Häufigkeit der Anfälle. Auch
die Zahl der Kopfschmerztage sowie die Schmerzintensität war sowohl 
nach zwei als auch nach drei bis vier Monaten mit Akupunktur deutlich
niedriger.
Bei Migräne wurde die Akupunktur auch mit der täglichen Einnahme 
von Betablockern oder Antiepileptika verglichen. Ergebnis: Elf 
Akupunktursitzungen wirken genauso gut wie Betablocker oder 
Antiepileptika, die der Patient über sechs Monate täglich einnehmen 
muss. "Damit ist die Akupunktur eine echte Alternative zur 
medikamentösen Prophylaxe und das bei deutlich geringeren 
Nebenwirkungen", erklärte Böwing, Ärztin der auf Akupunktur 
spezialisierten Ärztegemeinschaft Böwing-Molsberger.
Wurde jedoch Akupunktur (Verum) mit verschiedenen 
Schein-Akupunkturverfahren (Sham) bei Migräne verglichen, ergaben 
sich keine signifikanten Unterschiede: Die Zahl der Kopfschmerztage 
sank in beiden Gruppen ähnlich stark, die Anfallsfrequenz war ähnlich
und auch der Gebrauch von Schmerzmitteln unterschied sich nicht 
signifikant in den beiden Gruppen. "Dass Verum- und Sham-Akupunktur 
keinen nennenswerten Unterschied zeigen, überrascht mich nicht. Bei 
den großen Akupunkturstudien wurde nicht die Qualität, sondern die 
Wirksamkeit der Akupunktur untersucht. Allerdings sind die 
Punktauswahl und Stimulationstechnik entscheidend für den optimalen 
Behandlungserfolg", erläuterte die Ärztin für Innere Medizin, die 
seit vielen Jahren in der Akupunkturausbildung tätig ist.
Kopfschmerzen
Etwa zehn Millionen Menschen in Deutschland leiden an Migräne, 
wobei Frauen etwas häufiger betroffen sind als Männer. Etwa 20 bis 30
Prozent der Gesamtbevölkerung entwickeln im Laufe ihres Lebens einen 
häufigen episodischen Spannungskopfschmerz mit einer 
Kopfschmerzhäufigkeit von bis zu 180 Tagen pro Jahr.
Rund 3,7 Milliarden Schmerzmitteldosen werden jährlich in 
Deutschland konsumiert - der größere Teil davon wegen Kopfschmerzen. 
Allein durch den Konsum von sogenannten, oft frei verkäuflichen, 
nicht-steroidalen Analgetika wird aufgrund der Nebenwirkungen mit 
1000 - 4000 Toten pro Jahr in Deutschland gerechnet. Es wird 
vermutet, dass bis zu 40 Prozent der chronisch auftretenden 
Kopfschmerzen durch die häufige Einnahme von Schmerz- oder 
Migränemitteln ausgelöst werden, wobei die Einnahme immer mehr 
gesteigert wird.
Auf Grund ihrer Häufigkeit besitzt die Migräne eine nicht zu 
unterschätzende volkswirtschaftliche Bedeutung. Jährlich werden in 
Deutschland etwa 500 Mio. Euro von Patienten und 
Krankenversicherungen für die ärztliche und medikamentöse Behandlung 
der Migräne ausgegeben. Die durch Arbeitsausfall zusätzlich 
entstehenden indirekten Kosten werden auf über das 10-fache dieser 
Summe geschätzt.
Weitere Informationen:
www.boewing-molsberger.de
www.gerac.de
Pressekontakt:

Pressekontakt:

Ärztegemeinschaft Böwing - Molsberger
Sandra Hüwels
Tel.0211-866880
huewels@facm.de