Humboldt Forum for Food and Agriculture
Humboldt Forum für Ernährung und Landwirtschaft zum Weltwassertag 2010
Zürich (ots)
Die Aussichten für die Sicherung der Welternährung in den kommenden Jahrzehnten sind schlecht. In der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts wird sich die Nachfrage nach Nahrungsgütern verdoppeln. Als Folge davon werden die Preise wichtiger Agrarprodukte gegen Ende dieses Jahrzehnts um 50 bis 100% über denen liegen, die Anfang des neuen Jahrtausends herrschten. Bereits heute sind etwa eine Milliarde Menschen mangelernährt. Preissteigerungen in dieser Größenordnung würden das Ausmaß des Hungers in der Welt dramatisch erhöhen und zu gewalttätigen Auseinandersetzungen führen.
Die Landwirtschaft verursacht 70% des weltweiten Süßwasserverbrauchs. In der Vergangenheit ist eine Steigerung der Agrarproduktion immer auch einhergegangen mit einem steigenden Verbrauch von Wasser seitens der Landwirtschaft. Das weitere Wachstum der weltweiten Nahrungsgüterproduktion wird daher zunehmend durch die mangelnde Wasserverfügbarkeit begrenzt.
Das Humboldt Forum für Ernährung und Landwirtschaft (HFFA) teilt die Sorge um Wasser und Welternährung. Zum Weltwassertag 2010 am 22. März hat das HFFA in einen Sechs-Punkte-Plan veröffentlicht. Darin wird folgendes gefordert:
- Zusätzliche Anstrengung in Forschung und Entwicklung von effizienteren Institutionen des Wassermanagements.
- Steigerung der Wassereffizienz der Nutzpflanzen durch Investitionen in die Pflanzenzüchtungsforschung und Wasserinfrastruktur.
- Konzentration der Agrarproduktion vorrangig auf Regionen, in denen Wasser reichlich verfügbar ist, u.a. durch ein liberales internationales Handelssystem.
- Preis für Wasser, der dem Wert dieser knappen Ressource für die Gesellschaft entspricht.
- Stärkere Betonung der Bedeutung von Wasser und Welternährung in der internationalen Debatte.
Die Forderungen des HFFA sollen u.a. dadurch erreicht werden, dass ein internationaler Wassergipfel einberufen wird und dass eine internationale Agrarwirtschaftsgruppe A25 eingerichtet wird, die analog zur G 20 Gruppe, internationale Strategien im Kampf gegen den Hunger in der Welt entwickelt, implementiert und koordiniert.
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