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SANTÉ SEXUELLE SUISSE / SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ

20-jähriges Bestehen der Fristenregelung am 2. Juni in Bern: Aktion zur Streichung der Abtreibung[1] aus dem Strafgesetzbuch

Bern (ots)

Die Schweiz feiert dieses Jahr das 20-jährige Bestehen der Fristenregelung. Das ist für SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ (SGCH) Anlass, am 2. Juni in Bern das Jubiläum dieser wichtigen Errungenschaft öffentlich zu feiern, aber auch um sich für die Streichung der Abtreibung aus dem Strafgesetzbuch einzusetzen mit der Lancierung einer Charta. Die Präsidentin von SGCH und Nationalrätin, Léonore Porchet, wird auch eine parlamentarische Initiative einreichen. Die Forderung: Abtreibung soll vorrangig als Frage der Gesundheit und nicht mehr als Strafsache behandelt werden.

Die Schweiz feiert dieses Jahr das 20-jährige Bestehen der Fristenregelung, die in der Volksabstimmung vom 2. Juni 2002 mit einer grossen Mehrheit von 72,2% angenommen worden war und am 1. Oktober desselben Jahres in Kraft trat. Die Fristenregelung hat sich seit ihrer Einführung eindeutig bewährt. Sie ermöglicht schwangeren Personen einen legalen Schwangerschaftsabbruch unter guten Bedingungen und garantiert ihnen in den ersten 12 Wochen die Ausübung ihres Selbstbestimmungsrechts. "Die Betroffenen sind durchaus in der Lage, Entscheidungen über ihre eigene Gesundheit zu treffen, sei es als Einzelperson oder als Paar", stellt Jacqueline Fellay-Jordan fest, Beraterin sexuelle Gesundheit in den SIPE-Zentren Wallis und Vizepräsidentin von SGCH.

Hürden bleiben bestehen

Trotz dieses Erfolgs gibt es immer noch Hürden und Diskriminierung, sei es in finanzieller Hinsicht oder beim Zugang zu Leistungen und ausreichenden und klaren Informationen. Die Strukturen innerhalb der Spitäler entsprechen immer noch zu wenig den Bedürfnissen der Betroffenen, die oftmals bevormundend und stigmatisierend behandelt werden. Darüber hinaus ist der Schwangerschaftsabbruch nach wie vor im Strafgesetzbuch verankert, obwohl er eine medizinische Leistung ist, die zum Grundkatalog der Krankenversicherung gehört. Deswegen bestehen Stigmatisierung und moralische Verurteilung fort.

Politische und öffentliche Aktion am 2. Juni in Bern

Am 2. Juni wird SGCH auf politischer Ebene aktiv. Ihre Präsidentin Léonore Porchet wird eine parlamentarische Initiative einreichen und fordert damit die Streichung der Abtreibung aus dem Strafgesetzbuch. "Wir rufen die Schweiz auf, Abtreibung in erster Linie als eine Frage der Gesundheit zu betrachten. In einer modernen Gesellschaft passt sie nicht mehr ins Strafgesetzbuch", erklärt Léonore Porchet, Präsidentin von SGCH und Nationalrätin der Grünen Waadt.

So nutzt SGCH das Jubiläum der wichtigen Errungenschaft der Fristenregelung in Bern, um gemeinsam mit Politiker*innen, Aktivist*innen, Gesundheitsfachpersonen und der breiten Öffentlichkeit die Stimme zu erheben. "Der 2. Juni wird eine Gelegenheit sein, diesen Erfolg zu feiern, aber auch den Kampf gegen die andauernden Hindernisse und die Stigmatisierung beim Schwangerschaftsabbruch voranzutreiben. Die Streichung aus dem Strafgesetzbuch wird ein wichtiger Schritt in diese Richtung sein! ", sagt Barbara Berger, Geschäftsleiterin von SGCH.

Treffpunkt auf dem Waisenhausplatz am 2. Juni von 13:15 bis 14:15 Uhr in Bern.

Programm:

Politische und symbolische Aktion: Wir zeigen den entsprechenden Strafrechtsartikeln zum Schwangerschaftsabbruch die rote Karte und lancieren eine Charta, damit

  • die Abtreibung aus dem Strafgesetzbuch gestrichen wird
  • die Abtreibung als Frage der Gesundheit behandelt wird
  • die Selbstbestimmung der betroffenen Personen garantiert ist

Redebeiträge: Léonore Porchet, Präsidentin SGCH; Yvonne Gilli, Präsidentin FMH; Sophie Ley, Präsidentin SBK-ASI; Cyrielle Huguenot, Kampagnenkoordination Frauenrechte Amnesty Schweiz; Tamara Funiciello, Copräsidentin SP Frauen* Schweiz; Jacqueline Fellay-Jordan Vizepräsidentin SGCH und Fachperson sexuelle Gesundheit VS, Catherine Telley, Fachperson sexuelle Gesundheit FR.

[1] Wir nutzen "Schwangerschaftsabbruch" als Fachbegriff und "Abtreibung" als feministischen und politischen Kampfbegriff, der die Rechte der Betroffenen auf Selbstbestimmung und Gesundheit ausdrückt

SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ ist die Dachorganisation der Beratungsstellen, Fachorganisationen und Fachpersonen, die im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und der Sexualaufklärung in der Schweiz tätig sind. Sie ist Partnerin vom Bundesamt für Gesundheit bei der Umsetzung des Nationalen Programms HIV und andere sexuell übertragbaren Infektionen (NPHS). SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ engagiert sich auf nationaler sowie auf internationaler Ebene für eine umfassende Sexualaufklärung und die Promotion und Einhaltung der sexuellen Rechte. SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ ist akkreditiertes Mitglied der International Planned Parenthood Federation (IPPF).

Pressekontakt:

SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ
Nadia Ben Said
Verantwortliche Kommunikation
nadia.bensaid@sante-sexuelle.ch
076 321 48 11
Weitere Informationen: http://ots.ch/4GrbNy

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