Finanzentscheidungen während der Rezession: CFOs brauchten unter Druck länger, aber konzentrierten sich auf kurzfristige Lösungen
Amsterdam (ots/PRNewswire)
Die CFOs von grossen Unternehmen benötigten etwas mehr Zeit, um ausgewogene Entscheidungen zu treffen. Sie standen unter Druck, da das Überleben ihrer Unternehmen oft von wichtigen Entscheidungen abhängig war und mögliche Fehler einen Dominoeffekt auslösen konnten. Die wichtigsten Entscheidungen konzentrierten sich hauptsächlich auf kurzfristige Lösungen.
Dies sind die Ergebnisse einer neuen Umfrage unter Entscheidungsträgern von Unternehmen, die von der Intelligence Unit des Economist im Auftrag der ING Commercial Banking durchgeführt wurde.
Insgesamt wurden 327 CFOs und Finanzdirektoren von europäischen Unternehmen befragt, um die Art sowie die Handhabung der Entscheidungen zu untersuchen, die finanzielle Entsheidungsträger während der Konjunkturabschwächung treffen mussten.
Aufgrund des hohen Risikos brauchten die CFOs länger zur Entscheidungsfindung als in besseren wirtschaftlichen Zeiten. Intensive Diskussionen und eine Offenheit gegenüber anderen Ansichten prägten die Debatte und aufgrund der Dringlichkeit wurden auch extreme Massnahmen bereitwillig in Betracht gezogen.
Kurzfristige Lösungen auf Kosten von langfristigen Lösungen
Die meisten während der Konjunkturabschwächung getroffenen Entscheidungen konzentrieren sich auf kurzfristige Lösungen. Die wichtigsten Entscheidungen bezogen sich auf Massnahmen zur Kosteneinsparung, beispielsweise das Aufschieben von Investitionen.
Annerie Vreugdenhil, Head of Corporate Clients bei ING Commercial Banking: "Viele Unternehmen ergriffen Massnahmen, um in dieser Zeit Geld freizusetzen. So übernahmen wir beispielsweise die Debitorenfinanzierung für mehrere Unternehmen. Auf diese Weise wurde Liquidität freigesetzt, um sicherzustellen, dass die Unternehmen ihren Bankverpflichtungen nachkommen konnten. In manchen Fällen konnten wir ausserdem das internationale Finanzmanagement verbessern, um Geldmittel freizugeben."
Die Mehrheit der Befragten gab an, dass sich die kurzfristigen Lösungen nicht positiv auf die längerfristige Planung ausgewirkt haben. Eine Minorität der Befragten behauptet jedoch, dass strategische Entscheidungen mit einem längerfristigen Ziel getroffen wurden. Als Beispiele hierfür wurden Investitionen in Finanzplanungssoftware und die Umorganisation von Geschäftsbereichen genannt.
Annerie Vreugdenhil: "Als sich die Kapitalmärkte nach der Konjunkturabschwächung wieder erholten, ergriffen einige Unternehmen die Gelegenheit, Aktien oder Anleihen für die langfristige Finanzierung anzulegen. Dies bot ebenfalls die Möglichkeit ihre Finanzierung zu diversifizieren."
Planungsinstrumente
CFOs gaben an, dass Tools für die Finanzplanung während der Konjunkturabschwächung effektiver waren und die Investition in diesen Softwaretyp oft erfolgreich war.. Fortschrittliche Planungsmethoden können Managern helfen, Trends frühzeitig zu erkennen und somit effektivere Massnahmen zu ergreifen. Die Tools für die Szenarioplanung, Finanzplanung und Gefährdungsanalyse waren am nützlichsten.
Erfahrung spielte eine Rolle bei der Entscheidungsfindung. Die Mehrheit der Befragten, die bereits eine frühere Rezession durchgemacht hatten, gaben an, dass ihnen diese Erfahrung geholfen hat, insbesondere in psychologischer Hinsicht, da sie mehr Selbstvertrauen bekamen. 42 Prozent der Befragten hatten keine Erfahrung mit einer früheren Rezession.
Bessere Entscheidungen
Die Wichtigkeit von Erfahrung wird durch die Tatsache unterstrichen, dass die Hälfte der Befragten angab, dass die Entscheidungen besser gewesen wären, wenn diese früher getroffen worden wären. Viele Manager sagten jedoch, dass sie ihre Entscheidungen basierend auf den besten Informationen getroffen hätten, die zum entsprechend Zeitpunkt verfügbar waren, und dass es nicht möglich gewesen wäre, Massnahmen früher zu ergreifen.
Viele der Befragten gaben an, dass der Entscheidungsprozess mit besseren Daten- und Planungsmethoden optimiert werden könnte, die einen tieferen Einblick in die finanzielle Situation des Unternehmens ermöglichen würden. Ausserdem wurden eine bessere interne Kommunikation und Zusammenarbeit für einen optimaleren Entscheidungsprozess genannt.
Annerie Vreugdenhil: "Es ist gut, dass CFOs und Finanzdirektoren unter Druck nicht dazu geneigt sind, irgendwelche voreiligen Entscheidungen zu treffen. In unsicheren Zeiten ist es jedoch schwierig die Zukunft zu planen, da erforderliche Änderungen möglicherweise zu spät vorgenommen werden. Je länger eine Entscheidung hinausgeschoben wird, desto grösser ist das Risiko, dass weitreichende Massnahmen ergriffen werden müssen. Aus diesem Grund sind leistungsfähige Finanzinformationssysteme wichtig, die Einblick in die finanzielle Situation bieten. Wir machten diese Erfahrung mit Kunden, mit denen wir in engem Kontakt stehen, durch Massnahmen, die sowohl kurzfristige als auch langfristige Lösungen bieten. In diesen Fällen wurde die Finanzlage eines Unternehmens so gründlich analysiert, dass sich diese ein Bild von den wichtigsten Möglichkeiten und Risiken machen konnten. Die Umfrage zeigte deutlich, dass die Unternehmen anderen Ansichten gegenüber aufgeschlossen waren. Die Kunden erkannten sich in der Analyse oft selbst und gaben an, dass ihnen die Analyse einen tieferen Einblick sowie das Ergreifen effektiverer Massnahmen ermöglichte."
Wichtige Lektionen und Schlussfolgerungen
Die Economist Intelligence Unit kommt zu dem Schluss, dass sich CFOs und Finanzdirektoren in schwierigen Zeiten weiterhin auf langfristige Lösungen konzentrieren müssen. Die Economist Intelligence Unit betont ausserdem die Wichtigkeit enger Beziehungen innerhalb des Managementteams sowie der engen Zusammenarbeit, um Probleme gemeinsam zu lösen. Investitionen in Prognosesysteme und Finanzplanungssoftware, die eine zentrale Informationsquelle und Hilfe bei kritischen Entscheidungen bieten, wurden ebenfalls als wichtig befunden. Die Forscher weisen ausserdem darauf hin, dass der Schwerpunkt auf dem Entscheidungsprozess liegen sollte, anstatt ausschliesslich die Ergebnisse zu berücksichtigen. Die nachträgliche Einsicht konzentriert sich immer auf das Ergebnis, aber zollt der Wichtigkeit des korrekten Prozesses nicht genügend Aufmerksamkeit. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.ingcommercialbanking.com.
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