Stiftung Menschen für Menschen
Karlheinz Böhm wird erster Ehrenbürger Äthiopiens
Zürich, Katema, Amhara-Region, Nord Shoa-Zone, Merhabete-Distrikt (ots)Anlässlich der Einweihung des 'Alem Katema Enat Krankenhauses', des dritten grossen, von Menschen für Menschen erbauten Krankenhauses in Äthiopien, verlieh der äthiopische Staatschef Meles Zenauwi Karlheinz Böhm die Ehrenstaatsbürgerschaft des Landes. Karlheinz Böhm ist damit der erste Ausländer, der zum äthiopischen Ehrenbürger ernannt wurde.
Für die Bewohner des Distrikts Merhabete war es unfassbar, dass der äthiopische Ministerpräsdent persönlich mit seinem Stellvertreter, Adisu Legesse, und Yosseph Retta, dem Präsidenten des Bundeslandes Amhara, in ihre entlegene Gegend reisen, um an der Eröffnungsfeier ihres neuen Krankenhauses teilzunehmen. Doch Meles Zenauwi war nicht nur gekommen, um Karlheinz Böhm für das neue Hospital zu danken, sondern erklärte: "Karlheinz Böhm arbeitet seit über 20 Jahren in vielen Teilen des Landes auf so unterschiedlichen Gebieten wie der Verbesserung der Landwirtschaft, der Gesundheitsversorgung, er lässt Schulen, Brunnen und Bewässerungssysteme bauen und unterstützt unsere Frauen und Kinder. Er hilft unserem Volk, die Abhängigkeit von fremder Hilfe zu überwinden, sich selbst zu entwickeln und unabhängig zu werden. Wir betrachten ihn als einen von uns. Daher verleihe ich ihm heute die äthiopische Ehrenstaatsbürgerschaft."
Tief bewegt erwiderte Karlheinz Böhm: "Ich fühle mich wirklich als einer von Ihnen. Ich verspreche, bis zum letzten Atemzug mit meiner ganzen Kraft dafür zu arbeiten, die Armut in diesem Land zu überwinden. Mein grösster Wunsch ist es, dass der äthiopische Ministerpräsident eines Tages zu mir kommt und sagt: Danke Karl, ich brauche dich nicht mehr. Wir stehen jetzt auf eigenen Beinen.' Doch bis dahin werde ich nicht müde, Hilfe zur Selbstentwicklung zu leisten. Und selbst wenn ich eines Tages nicht mehr sein sollte, werden meine äthiopische Frau Almaz und später unser Sohn Nicolas meine Arbeit fortführen."
Karlheinz Böhm berichtete, wie er bei der Grundsteinlegung für das neue Distriktkrankenhaus ein kleines Mädchen, das ganz in seiner Nähe stand, nach seinem Namen fragte. "Ich heisse Enat", war die Antwort, worauf er das Krankenhaus spontan nach ihr benannte. Hinterher stellte sich heraus, dass Enat 'Mutter' bedeutet. Das Mädchen Enat ist heute 15 Jahre alt. Dank einer monatlichen Unterstützung von Menschen für Menschen kann sie die Schule besuchen und besichtigte heute zusammen mit dem äthiopischen Staatschef und dem ersten Ehrenbürger des Landes das neue Distriktkrankenhaus.
Das Hospital wird weit über Merhabete hinaus als medizinisches Zentrum für 400'000 Menschen dienen. Die ambulante Abteilung für 100 Patienten täglich, die internistische, die chirurgische und gynäkologische Station sowie die Abteilungen für Kinderkrankheiten und für Augenheilkunde sind voll funktionsfähig. Das Krankenhaus verfügt über zwei gut ausgestattete Operationssäle, über Anästhesiegeräte, ein EKG, ein Ultraschall-, ein Röntgengerät sowie ein eigenes Labor und eine Apotheke. Rund 1,94 Millionen Euro (624'000 Euro davon als Zuschuss vom deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit) hat Menschen für Menschen in den Bau und die Ausstattung des Krankenhauses investiert.
Mit der feierlichen Eröffnung übergibt Karlheinz Böhm das Hospital offiziell an das Gesundheitsministerium der Region Amhara. Deutsche Ärzte, Labortechniker und Fachkräfte im Bereich Hygiene werden für ihre äthiopischen KollegInnen bei Bedarf Fortbildungen durchführen. Ein Arzt von Menschen für Menschen wird die Arbeit im Krankenhaus beratend begleiten, das künftig der Region Amhara untersteht. Das neue Mutter-Hospital', in dem in der Nacht vor der offiziellen Eröffnung das erste Baby zur Welt kam, wird sich neben Augenheilkunde und Gynäkologie auf
Geburtshilfe spezialisieren. Neben neun Krankenstationen, zehn Gesundheitsposten, einer Ambulanz sowie zahlreichen Impfaktionen ist das neue Krankenhaus ein wichtiger Baustein, mit dem Karlheinz Böhm die Basisgesundheitsversorgung in dem äthiopischen Bundesland verbessern will. Anfragen für weitere Informationen über die Stiftung Menschen für Menschen an:
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