Schweizer Milchwirtschaft verliert Marktanteile
Luzern (ots)
Die Schweizer Milchwirtschaft steckt in einer misslichen Lage: die massive Senkung des EU-Milchpreises auf unter 45 Rappen pro kg Milch und in der Folge die Senkung der Verkaufspreise für Milchpulver und Käse um 15-25% haben zu deutlichen Marktanteilsverlusten geführt. Die äusserst ungünstige Wechselkursentwicklung und der Wegfall von staatlichen Beihilfen zur Exportförderung führen auf der anderen Seite zu einer markanten Verteuerung der Käseprodukte. Die EU hat zudem den Interventionspreis für Magermilchpulver erheblich gesenkt.
Die Statistik zeigt dazu klare Zahlen: Im Vergleich zum Vorjahr hat die Branche im Monat Mai 19,8% weniger Käse exportiert. Allein beim Emmentaler, dem Hauptexport-Käse macht die Differenz 33% aus. Die Entwicklung im Monat Juni dürfte sich nicht stark verändert haben. Es ist davon auszugehen, dass der Jahres-Absatz unter das durchschnittliche Jahr 2000 fallen wird. Das Inkrafttreten der Bilateralen Verträge, mit dem die Grenzen für Käse geöffnet werden, erhöht die Konkurrenzsituation auch im Inland. Dazu kommt, dass die Inlandnachfrage im Vergleich zum Vorjahr schwächer ist.
Emmi setzt sich mit einem grossen Effort für die Vermarktung von Milchprodukten ein. Die grosse Rohstoff-Preisdifferenz zwischen der Schweiz und der EU ist aber für ein international tätiges Unternehmen nicht länger tragbar. Damit dieser Trend gestoppt oder gelindert wird, muss der Milchpreis aus heutiger Sicht um ca. 5 Rappen angepasst werden; entsprechend auch die Preise für Käse. Die geplanten Preisreduktion erfolgt im Einklang mit der neuen Agrarpolitik, welche im Sinne einer nachhaltigen Milchwirtschaft marktgerechte - nicht polititische - Produzentenpreise fordert. Ein landwirtschaftlicher Betrieb würde nach der Reduktion rund 74.6 Rappen pro kg Milch von Emmi erhalten. Die Preisverhandlungen wird Emmi mit den Lieferanten im August führen.
Über Emmi
Die Emmi Gruppe mit Hauptsitz in Luzern ist das führende Schweizer Unternehmen für Käse und Frischprodukte. Das seit Jahren anhaltende Wachstum von 7-10 Prozent erfolgt durch Innovationen, Markanteilgewinne, Akquisitionen und eine verstärkte Auslandtätigkeit. Umsatz 2001: 1.263 Mia. CHF. Emmi beschäftigt an elf Standorten in der Schweiz sowie in Österreich, Deutschland und den USA 1420 Mitarbeitende. Im Jahr 2001 hat Emmi eine handelbare nachrangige Anleihe mit bedingtem Wandelrecht erfolgreich aufgelegt. Für den Herbst 2002 ist der Börsengang geplant.
Kontakt:
Ingrid Schmid
Konzernkommunikation Emmi Gruppe
Tel. +41/41/227'26'47
Mobile +41/79/476'50'81
Internet: www.emmi.ch