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Bundesamt für Kommunikation (BAKOM)

BAKOM: Breitbandkommunikation und die Rolle des Regulators: zwei Anliegen des BAKOM als Gegenstand von Studien

Biel (ots)

Die kleinen Unternehmen in Schweizer Randregionen
nutzen die Möglichkeiten der Breitbandkommunikation nicht genug. 
Dies geht aus einer Studie hervor, die heute vom Bundesamt für 
Kommunikation veröffentlicht wurde. Gut, aber noch 
verbesserungsfähig: Dies die Schlussfolgerung einer anderen Studie, 
bei der es um die Rolle des BAKOM als Regulator ging.
Kleine Unternehmen und Breitband Kleine Unternehmen in Randregionen 
bekunden Mühe damit, die neuen Technologien auf innovative Art und 
Weise einzusetzen, da ihnen die Kenntnisse und das technische 
Know-how fehlen. Dies sind die Schlussfolgerungen einer Studie, die 
vom Forschungs- und Beratungsunternehmen INFRAS im Auftrag des BAKOM 
durchgeführt wurde.
Die befragten Unternehmen, die mit einem Breitbandanschluss 
ausgestattet sind, hatten keine grösseren Schwierigkeiten bei der 
Inbetriebnahme und Nutzung ihres Anschlusses. Sie sind im 
Allgemeinen zufrieden mit dem Angebot, dem Preis und dem Service 
sowie mit der Möglichkeit, ihre Anbieterin zu wählen.
Erfreulicherweise ist die Internetnutzung in den kleinen Unternehmen 
der Randregionen schon stark verbreitet: Sie verwenden oft das 
E-Mail oder die Informationssuche auf dem Internet. Dagegen haben 
nur sehr wenige Unternehmen anspruchsvollere Anwendungen wie ein 
Intranet oder E-Commerce aufgebaut. Dafür gibt es zwei Hauptgründe: 
Viele Unternehmen kennen ganz einfach die Möglichkeiten und Vorteile 
der Breitbandtechnologien und der damit verknüpften Anwendungen 
nicht. Der Druck seitens der Konkurrenten, Lieferanten und Kunden, 
die mehr Breitband-Internetanwendungen verlangen, ist noch zu 
schwach, um die Unternehmen zur Einführung neuer Instrumente zu 
motivieren. Da in den Randregionen die Versorgung mit 
Breitbanddiensten immer besser wird, kommt die Studie zum Schluss, 
dass nun das Schwergewicht auf die Nachfrage und die Nutzerinnen und 
Nutzer verlagert werden sollte. Sie sollten einen leichteren 
Informationszugang erhalten und auf die Anwendungsmöglichkeiten 
sensibilisiert werden. Zudem sollte ein günstiges Umfeld für 
Innovationen geschaffen werden. Zu diesem Zweck könnten bereits 
verfügbare Instrumente eingesetzt werden. Noch wirksamer wäre es 
aber, den Austausch zu intensivieren und die verschiedenen 
involvierten Akteure besser zu koordinieren. Was das Dienstangebot 
betrifft, sollte die Entwicklung der Situation, besonders in Bezug 
auf die geografische Abdeckung, aufmerksam verfolgt werden.
Möglich wurde diese qualitative Analyse vor allem dank ausführlichen 
Gesprächen, die in einer beschränkten Zahl von kleinen Unternehmen 
(weniger als 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter), die über 
Breitbandanschlüsse verfügen, geführt wurden. Diese wurden nach dem 
Zufallsprinzip in verschiedenen Randregionen der deutschen und der 
französischen Schweiz ausgewählt.
Da bei der Studie von INFRAS ausdrücklich der qualitative Ansatz 
gewählt wurde, ist sie eine nützliche Ergänzung zu den quantitativen 
Arbeiten, die schon unter der Leitung des Staatssekretariats für 
Wirtschaft verwirklicht wurden (vgl. Nutzung und Beitrag des 
Internets in den Schweizer KMU). Die Studie von INFRAS ist auf der 
BAKOM-Website verfügbar.
Das Schweizer System der Regulierung des Fernmeldewesens weiter 
verbessern Zwar hat sich das System der Regulierung des 
Fernmeldewesens bis jetzt positiv ausgewirkt; dennoch gibt es ein 
Verbesserungspotenzial. Dies ist die wichtigste Schlussfolgerung 
einer Studie, die unter der Leitung von Professor Matthias Finger, 
dem Verantwortlichen für den Lehrstuhl "Management of Network 
Industries" der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne, im 
Auftrag des BAKOM durchgeführt wurde.
Die Studie vergleicht die Effektivität der Regulierungsbehörden in 
der Telekommunikation zwischen 1998 und 2003 in acht 
Industriestaaten, die den Markt liberalisiert haben. Sie analysiert 
die Regulierung als institutionelles System, zu dem Funktionen, 
Zuteilungen, Ressourcen usw. gehören und bei dem die 
Fernmelderegulierungsbehörde im Zentrum steht.
Die ausführlichen Gespräche, die mit den wichtigsten Akteuren des 
institutionellen Systems in acht Ländern geführt wurden (Schweiz, 
Deutschland, Österreich, Südkorea, Dänemark, Frankreich, Vereinigtes 
Königreich und USA), haben gezeigt, dass die geschaffenen 
Regulierungssysteme insgesamt die Ziele der öffentlichen Politik im 
Fernmeldebereich erreicht haben.
Mehrere Faktoren erklären die unterschiedlichen Resultate, die in 
den verschiedenen Staaten erzielt wurden: die Belastung durch 
Konflikte zwischen den Hauptakteuren des institutionellen Systems, 
die Zahl der Jahre, die seit der Marktöffnung verstrichen sind, die 
Regulierung spezifischer Aspekte sowie der Geltungsbereich und der 
Inhalt der Gesetzgebung.
Durch den Vergleich liefert diese Studie eine qualitative und 
eigenständige Einschätzung des Regulierungssystems in unserem Land 
und zeigt mögliche Wege zur Leistungssteigerung des Regulators auf. 
Insbesondere empfehlen die Autoren, den reglementarischen und 
institutionellen Rahmen zu klären, um die Zahl und die Intensität 
der Konflikte zu reduzieren, und mehr Kompetenzen und Ressourcen für 
den Konsumentenschutz aufzuwenden. Die Zusammenfassung der Studie 
sowie die verschiedenen Fallstudien sind auf der Website des BAKOM 
verfügbar.
http://www.bakom.ch/de/telekommunikation/marktanalysen/infras_finger
/index.html
BAKOM Bundesamt für Kommunikation
Pressedienst
Auskünfte: 
René Dönni 
Chef der Sektion ECOSTAT, BAKOM 
+41 32 327 55 43
Thomas von Stokar 
Managing Director, INFRAS 
+41 1 205 95 16
Prof. Dr. Matthias Finger 
Management of Network Industries, ETHL 
+41 21 693 00 01

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