Eidg. Volkswirtschaftsdepartement (EVD)
EVD: Regulierung des internationalen Handels mit Rohdiamanten
(ots)Am 5. November 2002 hat in Interlaken auf Einladung der Schweiz eine Ministerkonferenz stattgefunden, an der ein internationales Zertifizierungssystem zur Bekämpfung des Handels mit Konfliktdiamanten lanciert wurde. Den Vorsitz führten Phumzile Mlambo-Ngcuka, südafrikanische Ministerin für Bergbau und Energie, und Bundesrat Pascal Couchepin.
Mit einem Abkommen auf Ministerebene haben die wichtigsten Hersteller- und Handelsländer für Rohdiamanten ein internationales Zertifizierungssystem übernommen, das ab dem 1. Januar 2003 in Kraft tritt. Mit dieser Regelung des internationalen Handels mit Rohdiamanten soll verhindert werden, dass Konfliktdiamanten auf die legalen Märkte gelangen. Der Handel mit Konfliktdiamanten hat zur Finanzierung von Waffenkäufen beigetragen und damit Bürgerkriegen Auftrieb verliehen.
Das System sieht vor, dass jeder Import und Export von Rohdiamanten von einem fälschungssicheren Zertifikat begleitet sein muss. Länder, die sich nicht am System beteiligen, werden vom internationalen Handel mit Rohdiamanten ausgeschlossen. Das Zertifizierungssystem wurde im Rahmen eines informellen Verhandlungsprozesses, bekannt unter der Bezeichnung «Kimberley- Prozess», ausgearbeitet. Initiiert wurde dieser Prozess im Mai 2000 durch Südafrika. Die Vereinten Nationen haben die internationale Gemeinschaft ebenfalls dazu aufgerufen, Massnahmen gegen den Handel mit Konfliktdiamanten zu ergreifen. Am Kimberley-Prozess beteiligen sich sowohl die wichtigsten Hersteller- und Handelsländer für Rohdiamanten als auch die Diamantindustrie und Nichtregierungsorganisationen.
Weitere Informationen zum Kimberley-Prozess finden Sie unter http://www.kimberleyprocess.com/.
Bern, 5. November 2002
Auskünfte: Othmar Wyss, seco, Exportkontrollpolitik und Sanktionen, Tel. 079 222 75 17 Robin Tickle, Leiter Kommunikationsdienst EVD, Tel. 079 211 62 28