BFS: Landesindex der Konsumentenpreise im September 2002 Leichter Anstieg des Preisniveaus
Neuchâtel (ots)
Der vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnete Landesindex der Konsumentenpreise verzeichnete im September 2002 einen Anstieg um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat und erreichte den Stand von 101,9 Punkten (Mai 2000 = 100). Innert Jahresfrist betrug die Teuerung 0,5 Prozent, verglichen mit Jahresraten von ebenfalls 0,5 Prozent im August 2002 und von 0,7 Prozent im September 2001.
Ausblick auf Oktober 2002: Bekleidung und Jahresteuerung
Zur besseren Abbildung der Realität wurde dieses Jahr die Quartalserhebung der Preise für Bekleidung und Schuhe um einen Monat vorverschoben. So fanden neu die Ausverkäufe im Januar und Juli, die neue Frühlings-Sommer-Kollektion im April Berücksichtigung im Landesindex. Die Herbst-Winter-Kollektion fällt dementsprechend auf den Erhebungsmonat Oktober. Diese Umstellung auf neue Erhebungsmonate hat technische Auswirkungen auf die Ergebnisse des LIK. Im Juli 2002 war die Jahresteuerung negativ, da die Ausverkäufe für die Sommerbekleidung (Preisrabatte von 11,8% mit einem Einfluss von -0,5% auf das allgemeine Preisniveau) im Juli-Index integriert waren, während diese im Vorjahr erst im August-Index berücksichtigt wurden. Im Oktober 2002 wird gerade das Umgekehrte geschehen: Die neue Kollektion wird dann den LIK ansteigen lassen, während sie letztes Jahr erst im November erfasst wurde und Wirkung zeigte. Wegen dieses technischen Effekts wird die Jahresteuerung für den Oktober 2002 mit rund 1% relativ hoch ausfalle n. Im Mittel wird das Oktoberergebnis die negative Teuerung vom Juli 2002 ausgleichen. Diesen Umstand gilt es bei der Interpretation der Ergebnisse zu beachten.
Ab November 2002 wird die Jahresteuerung nicht mehr durch den erwähnten technischen Effekt beeinflusst werden. Sie dürfte im November bei 0,5 - 0,7%, d.h. in der Nähe des erwarteten Jahresdurchschnittswertes, liegen, falls keine ausserordentlichen Preisschwankungen auftreten.
Gegensätzliche Preisbewegungen
Die leichte Zunahme des Landesindexes im September 2002 ist auf gestiegene Indexziffern für Erziehung und Unterricht (+1,2%), für Alkoholische Getränke und Tabak (+0,7%), für Verkehr (+0,4%), für Wohnen und Energie (+0,3%) sowie für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (+0,2%) zurückzuführen. Rückläufig waren hingegen die Gruppenindizes für Freizeit und Kultur (-0,2%) und für Hausrat und laufende Haushaltsführung (-0,1%). Der Index für Nachrichtenübermittlung blieb praktisch stabil. In den übrigen vier Bedarfsgruppen fanden im Berichtsmonat keine Preiserhebungen statt.
Höhere Preise für Inland- und Importprodukte
Wie das Bundesamt für Statistik weiter mitteilt, erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat das Preisniveau bei den Inlandgütern um 0,1 Prozent und bei den Importgütern, bedingt durch höhere Preise für Erdölprodukte, um 0,4 Prozent. Innert Jahresfrist verzeichneten die Inlandgüter eine durchschnittliche Preissteigerung um 1,3 Prozent, die Importprodukte dagegen eine Preisreduktion um 1,9 Prozent.
Details der Preisentwicklung im September 2002
Die Erhöhung des Indexes der Gruppe Erziehung und Unterricht ist hauptsächlich auf die in verschiedenen Privatschulen angehobenen Unterrichtstarife für Weiterbildungskurse zurückzuführen.
Die Zunahme der Indexziffer für Alkoholische Getränke und Tabak ist in erster Linie das Ergebnis höherer Preise für ausländischen Rotwein.
In der Bedarfsgruppe Verkehr erhöhten sich die Benzinpreise gegenüber dem Vormonat um 1,5 Prozent (Stichtag 2. September), lagen aber immer noch um 3,8 Prozent unter dem Stand vor Jahresfrist.
Im Bereich Wohnen und Energie stiegen die Heizölpreise gegenüber August 2002 um 8,7 Prozent (Stichtag 2. September) und lagen damit um 11,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Innerhalb des Bereichs Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich vor allem Schokolade (Ende einer Aktion), Rindfleisch, Salat- u. Fruchtgemüse, Geflügel und küchenfertige Mahlzeiten. Tiefere Preise wurden namentlich für Schweinefleisch, Getreideprodukte, Trauben und Joghurt festgestellt.
Der Rückgang des Indexes der Gruppe Freizeit und Kultur ist insbesondere auf tiefere Preise für PC Hardware und für Fernseh- und Videogeräte zurückzuführen. Preisaufschläge wurden unter anderem für Hobby-Kurse registriert.
Die Abnahme des Indexes für Hausrat und laufende Haushaltsführung wurde hauptsächlich durch die leicht gesunkenen Preise für Haushaltgeräte und für Bettzeug und Haushaltwäsche verursacht. Hingegen stiegen die Preise für Wasch- und Reinigungsmittel.
In der Gruppe Nachrichtenübermittlung wurden die leicht tieferen Preise für Telefonapparate (Mobilfunktelefon und Telefone) durch höhere Preise für Anrufbeantworter- und Telefaxgeräte praktisch ausgeglichen.
Verkettung mit früheren Indexreihen
Die früheren, rechnerisch mit der aktuellen Indexziffer verknüpften Reihen ergeben für den September 2002 Indizes von 108,1 Punkten auf der Basis Mai 1993=100, von 149,6 Punkten auf der Basis Dezember 1982=100, von 186,6 Punkten auf der Basis September 1977=100 und von 314,6 Punkten auf der Basis September 1966=100.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK Informationsdienst
Auskunft: Gilbert Vez, BFS, Sektion Preise und Verbrauch, Tel.: 032/713 69 00 Weiterführende Informationen finden Sie auf der Hompage des BFS http://www.statistik.admin.ch
01.10.2002