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Bundesamt für Statistik

BFS: Betriebszählung 2001 Der Strukturwandel setzt sich fort - deutliche Beschäftigungszunahme im Dienstleistungssektor

Neuchâtel (ots)

Die definitiven Ergebnisse der vom Bundesamtes
für Statistik (BFS) durchgeführten Betriebszählung 2001 liegen vor. 
Am Stichtag 28. September 2001 wurden in der Schweiz im Industrie-, 
Gewerbe- und Dienstleistungssektor (ohne Land- und Forstwirtschaft) 
317'700 Unternehmen, 383'000 Arbeitsstätten und 3'668'000 
Beschäftigte registriert. Dank der günstigen Konjunkturlage in den 
Jahren 1999 bis 2001 hat die Zahl der Beschäftigten seit der letzten 
Betriebszählung im Jahre 1998 um rund 197'000 oder 5,7% zugenommen. 
Auch die Zahl der Unternehmen (+1,7%) und der Arbeitsstätten (+1,0%) 
ist in diesem Zeitraum leicht angestiegen. Die Beschäftigungszunahme 
war im Dienstleistungssektor (+7,5%) deutlich höher als in Industrie 
und Gewerbe (+1,2%). Die Zahl der beschäftigten Frauen und die 
Teilzeitarbeit haben weiter zugenommen. Die Grössenstrukturen sind 
gegenüber 1998 nur unwesentlich verändert. In der Schweiz weisen 
99,7% der Unternehmen weniger als 250 Beschäftigte auf und gehören 
damit zur Gruppe der Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU).
Stärkeres Wachstum im Dienstleistungssektor
Der Dienstleistungssektor gewinnt weiterhin Anteile an der 
Gesamtbeschäftigung . Während 1991 erst 66% der Beschäftigten in 
diesem Bereich tätig waren, betrug der Anteil zehn Jahre später 
bereits 72%. In absoluten Zahlen bedeutet dies für 2001, dass im 
tertiären Sektor 2'632'000 Beschäftigte registriert wurden (+7,5% 
gegenüber 1998), während im sekundären Sektor 1'037'000 Personen 
tätig waren (+1,2%). Auch die Anzahl Unternehmen und Arbeitsstätten 
hat im Dienstleistungssektor deutlich stärker zugenommen als in 
Industrie und Gewerbe.
Seit der letzten Betriebszählung im Jahre 1998 wurden insbesondere 
in den Bereichen Informatik und Dienstleistungen für Unternehmen, 
eine starke Beschäftigungszunahme registriert. Aber auch das Kredit- 
und Versicherungsgewerbe sowie der Verkehr und die 
Nachrichtenübermittlung verzeichneten zweistellige Zuwachsraten. 
Deutliche Beschäftigungsrückgänge mussten hingegen in der Leder- (- 
28%) sowie in der Textilverarbeitung (-17%) festgestellt werden.
Der grösste Arbeitgeber ist das Gesundheits- und Sozialwesen. Fast 
elf Prozent aller Beschäftigten arbeiteten 2001 in diesem Bereich, 
26'300 oder 7% mehr als 1998. Im sekundären Sektor ist das 
Baugewerbe, trotz Stagnation, weiterhin die 
beschäftigungsintensivste Branche. Beinahe jeder zwölfte 
Beschäftigte ist im Baubereich tätig.
Die Kantone Nidwalden und Zug mit stärkstem Beschäftigungswachstum
In allen sieben Grossregionen der Schweiz konnte gegenüber 1998 ein 
Beschäftigungswachstum von über drei Prozent festgestellt werden. 
Überdurchschnittliche Wachstumsraten wurden insbesondere für die 
Grossregion Zürich (+7,7%), die Zentralschweiz (+7,2%) und die 
Genferseeregion (+7,0%) verzeichnet.
Auch in den einzelnen Kantonen war die Beschäftigungsentwicklung 
fast durchwegs positiv. Ausser im Kanton Uri, wo die 
Beschäftigtenzahl stagnierte, stellten sich gegenüber 1998 kantonale 
Beschäftigungszunahmen ein. Höchste Zuwachsraten wurden in den 
Kantonen Nidwalden (+17,4%) und Zug (+11,9%) registriert, was 
wesentlich zum guten Abschneiden der Grossregion Zentralschweiz 
beitrug. Aber auch die Westschweizer Kantone Genf, Waadt und Jura 
verzeichneten ein überdurchschnittliches Beschäftigungswachstum. 
Umgekehrt wiesen sämtliche Kantone der Ostschweiz und der 
Nordwestschweiz unterdurchschnittliche Wachstumsraten auf.
Der Anteil der beschäftigten Frauen hat weiter zugenommen
Die Zahl der beschäftigten Frauen betrug im Herbst 2001 1'545'000, 
das entspricht einer Zunahme gegenüber 1998 um 8,4%. Im gleichen 
Zeitraum stieg die Beschäftigung bei den Männern lediglich um 3,8% 
und erreichte einen Stand von 2'123'000. Gemessen am Total der 
Beschäftigten stieg der Frauenanteil 2001 um einen Prozentpunkt auf 
42%. Werden die Beschäftigten auf Vollzeitstellen umgerechnet, 
erreicht die Frauenquote im Jahr 2001 indessen nur 37%, da Frauen 
häufiger als Männer einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen.
Die Branchen mit den höchsten Frauenanteilen - gemessen an der 
Anzahl Beschäftigten - sind immer noch die Bekleidungsindustrie 
(78%), die persönlichen Dienstleistungen wie z.B. Coiffeur- und 
Kosmetiksalons, Fitnessstudios, Wäschereien (77%) und das 
Gesundheits- und Sozialwesen (76%). Die klassischen "Männerbranchen" 
bleiben das Baugewerbe (10% Frauen), der Landverkehr (13%) und die 
Maschinenindustrie (16%).
Teilzeitarbeit vermehrt im Trend
Von den insgesamt 3'668'000 Beschäftigten üben nur 2'656'000 oder 
72% ihre Arbeit vollzeitlich aus, d.h. mit einem Beschäftigungsgrad 
von mindestens 90%; 552'000 haben einen Beschäftigungsgrad von 50- 
89% (Teilzeit 1) und 461'000 von weniger als 50% (Teilzeit 2). Wird 
die Teilzeitbeschäftigung auf Vollzeitstellen umgerechnet, ergibt 
sich eine Gesamtbeschäftigung von 3'142'000 Vollzeitäquivalenten.
Während die Vollzeitbeschäftigung gegenüber 1998 insgesamt lediglich 
um 3% anstieg, nahm die Zahl der Teilzeitbeschäftigten (+13%) 
wesentlich stärker zu. Dabei fällt auf, dass die Teilzeitarbeit 
nicht mehr ein spezifisch weibliches Phänomen ist, sondern dass sie 
auch bei den Männern spürbar zugenommen hat. So liegt beispielsweise 
in der Kategorie Teilzeit 2 die Zunahme bei den Männern (+18%) 
deutlich über jener der Frauen (+11%). Der Anteil der 
Teilzeitbeschäftigten ist bei den Frauen (50%) indessen immer noch 
deutlich höher als bei den Männern (12%).
Grosse Unterschiede gibt es zwischen den beiden Wirtschaftssektoren. 
Während im Dienstleistungssektor 34% aller Beschäftigten Teilzeit 
arbeiten, sind es in Industrie und Gewerbe lediglich 11%. In zwei 
Branchen wurden mehr Teilzeit- als Vollzeitbeschäftigte registriert. 
Es sind dies das Unterrichtswesen (Teilzeitquote von 57%) sowie das 
Gesundheits- und Sozialwesen (53%). Dabei handelt es sich auch um 
Branchen, die einen überdurchschnittlich hohen Frauenanteil 
aufweisen. Wenig Teilzeitarbeit gibt es weiterhin in den 
obenerwähnten "Männerbranchen" Maschinenbau und Baugewerbe (je 8 % 
der Beschäftigten).
In der Schweiz sind 99,7% der marktwirtschaftlichen Unternehmen KMU
In der Betriebszählung 2001 wurden insgesamt 317'700 Unternehmen 
erfasst; darunter fallen auch Organisationseinheiten der 
öffentlichen Verwaltung. Für gewisse Strukturbetrachtungen ist es 
sinnvoll, nur die rund 307'000 marktwirt-schaftlichen Unternehmen 
einzubeziehen.
Im Herbst 2001 wiesen in der Schweiz 99,7% der marktwirtschaftlichen 
Unternehmen weniger als 250 Beschäftigte (gemessen in Vollzeit- 
äquivalenten) aus und gehören somit zu den KMU (Kleine und Mittlere 
Unternehmen). Rund 88% der Unternehmen hatten weniger als 10 
Beschäftigte (Mikro-Unternehmen). Während der KMU-Anteil seit 1998 
praktisch unverändert geblieben ist, hat sich der Anteil der Mikro- 
Unternehmen geringfügig verkleinert.
Richtet man das Augenmerk auf die Beschäftigten, fällt die 
Verteilung zwischen KMU und Grossunternehmen weniger einseitig aus: 
nur rund zwei Drittel der Beschäftigten arbeiten in KMU und ein 
Drittel in Grossunternehmen. Im Vergleich zu 1998 erhöhte sich die 
Beschäftigung in den Grossunternehmen um über neun Prozent, während 
bei den KMU der Anstieg lediglich knapp vier Prozent betrug.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Informationsdienst
Auskunft:
Ernst Matti, BFS, Abteilung Volkswirtschaft und Preise, Tel.: 031 
323 66 45
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS 
http://www.statistik.admin.ch
Vertiefende Informationen:
BFS aktuell, Betriebszählung 2001: Die wichtigsten Ergebnisse im 
Überblick, November 2002.
Bestell-Nummer: 042-0106;  Tel.  032 713 60 60
21.11.02

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