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Bundesamt für Statistik

BFS: Akademiker und Akademikerinnen auf dem Arbeitsmarkt

(ots)

Akademiker und Akademikerinnen auf dem Arbeitsmarkt Eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt – vier Jahre nach Studienabschluss

Die im Jahr 2002 vom Bundesamt für Statistik (BFS) erstmals 
durchgeführte Längsschnittstudie zum beruflichen Werdegang von 
Hochschulabsolventen zeigt, dass sich die jungen Akademiker und 
Akademikerinnen vier Jahre nach dem Examen gut in den Arbeitsmarkt 
integriert haben. Die Erwerbsquote liegt für die 
Universitätsabsolventen bei 92% und für die 
Fachhochschuldiplomierten bei 94%. Im gleichen Zeitraum ist nicht 
nur die Erwerbsquote angestiegen, sondern auch der Anteil derjenigen 
Personen, die aufgrund häuslicher Aufgaben oder wegen der Betreuung 
von Kindern auf eine Erwerbstätigkeit verzichten. Eine gelungene 
Integration in den Arbeitsmarkt Vier bis fünf Jahre nach 
Studienabschluss sind über 90% des Prüfungsjahrgangs 1998 
erwerbstätig, wobei im Vergleich zu den Universitätsabsolventen 
(92%) die Erwerbsquote bei den Fachhochschuldiplomierten (94%) zwei 
Prozentpunkte höher liegt. Im vierten Jahr nach dem Examen hat sich 
der Anteil der Stellensuchenden weiter verringert: Zum Zeitpunkt der 
Befragung 2002 befanden sich 2,3% der Universitäts- und 1,8% der 
Fachhochschulabsolventen auf Arbeitssuche; ein Jahr nach 
Studienabschluss waren es 4,7% bzw. 3,8% gewesen. Unterschieden sich 
die Anteile Stellensuchender beim Einstieg ins Berufsleben zwischen 
den Universitätsabsolventinnen und absolventen noch um 2,1 
Prozentpunkte, so sind diese geschlechtsspezifischen Unterschiede im 
vierjährigen Erwerbsverlauf beinahe verschwunden. Eine gegenläufige 
Tendenz zeigen die Befunde für die Fachhochschuldiplomierten: Lag 
beim Berufseinstieg der Anteil von stellensuchenden 
Fachhochschulabsolventinnen praktisch gleich hoch wie derjenige der 
Männer, so hat sich der geschlechtsspezifische Anteilsunterschied im 
Zeitverlauf auf 1,7 Prozentpunkte vergrössert. Akademikerinnen 
wählen zudem weit häufiger als ihre männlichen Kollegen ein 
teilzeitliches Arbeitsmodell. Nach vierjähriger Berufserfahrung sind 
knapp die Hälfte der weiblichen Universitäts- und 58% der 
Fachhochschulabsolventen Teilzeit beschäftigt; bei den Männern sind 
dies 29% beziehungsweise 10%. Während die Frauen Teilzeit arbeiten, 
um Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, bevorzugen die 
Männer ein berufliches Teilpensum, um Karriere und Freizeit 
miteinander zu vereinbaren. Unterschiedliche Beschäftigungschancen 
präsentieren sich den Hochschulabsolventen nicht nur für die beiden 
Geschlechter, sondern auch für die verschiedenen 
Studienfachbereiche. Den grössten Rückgang der Stellensuchquote seit 
dem Einstieg ins Berufsleben 1999 konnten sowohl die Universitäts- 
als auch Fachhochschulabsolventen aus den technischen Fachrichtungen 
verzeichnen. Die Abnahme betrug bei den Maschinen- und 
Elektroingenieuren bzw. technikern 1,7 Prozentpunkte (Universität) 
beziehungsweise 1,2 Prozentpunkte (Fachhochschule) und bei den 
Bauingenieuren und Architekten 2,3 Prozentpunkte beziehungsweise 5,7 
Prozentpunkte. Grosse und kleine berufliche Aufstiegschancen Die 
überwiegende Zahl der abhängig beschäftigten Hochschulabsolventen 
ist zwar vier Jahre nach dem Einstieg in die Arbeitswelt noch auf 
den typischen Einsteigerpositionen als qualifizierte Angestellte 
ohne Vorgesetztenfunktion tätig. Die Befunde zeigen aber auch, dass 
die Absolventen seit dem Verlassen der Hochschule berufliche 
Mobilitätschancen wahrgenommen haben. Die Fachhochschuldiplomierten 
(36%) befinden sich etwas häufiger als die Universitätsabsolventen 
(23%) in einer höheren Position mit Kader oder Vorgesetztenfunktion. 
Die Universitätsabsolventen der verschiedenen Fachbereiche haben 
nicht die gleichen Aufstiegsmöglichkeiten. Die besten 
Aufstiegsvoraussetzungen haben die Ökonomen mit 32% Aufsteigern 
gefolgt von den Juristen mit 28% und den Technikern mit 24%. Die 
Berufsfelder der Ökonomen und Juristen befinden sich vor allem in 
den modernen Dienstleistungsbereichen. Die Ingenieurausbildung 
richtet sich zwar in erster Linie an den sekundären 
Wirtschaftssektor, trotzdem wurde gerade in den Jahren des IT Booms 
das knappe Angebot an Informatikern durch Ingenieure aufgefüllt. Die 
geringeren Aufstiegschancen für Absolventen der Geistes und 
Sozialwissenschaften (15%) sowie der Exakten und Naturwissenschaften 
(15%) lassen sich damit erklären, dass vor allem die Absolventen der 
Sprach und Naturwissenschaften – wenn sie nicht doktorieren – 
bevorzugt in den Lehrerberuf einsteigen - einen Beruf mit geringen 
Aufstiegsmöglichkeiten. Zudem ist ein Grossteil der 
Naturwissenschaftler auch vier Jahre nach dem Studienabschluss noch 
an der Hochschule beschäftigt. Hingegen trifft man die 
Sozialwissenschaftler häufig im Sozialwesen oder in der öffentlichen 
Verwaltung an. Ein ähnliches Bild zeichnet sich für die 
Fachhochschulabsolventen. Im vierten Jahr nach dem Diplomabschluss 
sind die meisten karrieremässigen «Senkrechtstarter» entweder 
Betriebswirte (32%), Bauingenieure (24%) oder Techniker (21%). Alle 
drei Fachbereiche sind typische Männerdomänen. Daneben bündeln sich 
die bevorzugten Tätigkeitsfelder (Bankwesen, Immobilien, Beratung 
oder Informatik) in jenen Dienstleistungsbranchen, die in den vier 
Jahren seit 1998 stark vom Wirtschaftsaufschwung profitierten. Die 
Aufstiegschancen der Sozialarbeiter sind zwar etwas weniger gut, 
trotzdem können 20% von ihnen nach vierjähriger Erfahrung einen 
beruflichen Aufstieg verzeichnen. Grosse Einkommenszuwächse nach 
vierjähriger Berufserfahrung Die Einkommen der Akademiker sind seit 
dem Berufseinstieg in die Höhe geschnellt. Bei den 
Universitätsabsolventen ist der Median des Bruttojahreseinkommens im 
Zeitraum von drei Jahren um 17'000. und bei den 
Fachhochschuldiplomierten um 16'000. Franken gewachsen. Diese 
Lohnzuwächse sind in erster Linie auf die erworbenen 
Berufserfahrungen und die Aufstiegsmöglichkeiten seit Karrierestart 
zurückzuführen. Die Einkommen entwickelten sich in den einzelnen 
Wirtschaftsbereichen unterschiedlich schnell. Am kräftigsten haben 
die Einkommen in den Bereichen Kredit und Versicherungswesen (plus 
31% bei Universitätsabsolventen bzw. plus 39% bei 
Fachhochschulabsolventen), Verkehr und Nachrichtenübermittlung (plus 
37%), sowie im Baugewerbe (plus 38% bzw. plus 35%) zugelegt. 
Günstigere Bedingungen haben die Männer auch beim Einkommen. Nach 
vierjähriger beruflicher Integrationsphase hat sich die 
Einkommensschere zwischen den beiden Geschlechtern weiter geöffnet. 
Die geschlechtsspezifischen Einkommensunterschiede haben sich bei 
den Fachhochschabsolventen weit stärker auseinander entwickelt als 
bei den Universitätsabsolventen. Gut qualifizierte Frauen befinden 
sich nicht nur häufiger als Männer auf den unteren und mittleren, 
seltener auf den höheren Einkommensniveaus. Sie sind auch häufiger 
als die Männer in den schlechter bezahlten Beschäftigungsbereichen 
wie Gesundheits , Sozial oder Schulwesen anzutreffen.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Informationsdienst
Auskunft:
Sabina Schmidlin, BFS, Sektion Hochschulen und WissenschaftTel. 032 
713 69 01
Publikationsbestellungen, Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
Mail:  order@bfs.admin.ch
Neuerscheinung:
BFS, «Entwicklung des Arbeitsmarktes für hoch qualifizierte 
Arbeitskräfte», Neuenburg 2003, 
Bestellnummer: 540 0102 Preis: Fr. 8. 
BFS, «Akademiker und Akademikerinnen auf dem Arbeitsmarkt. Wo stehen 
die Hochschulabsolvent/innen vier Jahre nach dem Studienabschluss», 
Neuenburg 2003, Bestellnummer: 500 0200, gratis
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS 
http://www.statistik.admin.ch
21.11.03

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