pafl: "Chancengleichheitspreis 2003" - Anerkennungspreis zur Förderung der Gleichstellung von Frau und Mann
(ots)Auszeichnung der Swarovski AG als frauen- und familienfreundlichster Betrieb im Jahr 2003
Am Montag, 10. März 2003 wird der Anerkennungspreis zur Förderung der Gleichstellung von Frau und Mann "Chancengleichheit 2003" zum vierten Mal vergeben. Besonders zu erwähnen ist, dass dieses Jahr das erste Mal ein Betrieb für den Chancengleichheitspreis ausgezeichnet wird. Nachdem nie eine Projekteingabe durch einen Betrieb erfolgte, wurde nach einer Gesamtauswertung der bisher vergebenen Chancengleichheitspreise ein neues Vorgehen gewählt.
Neuausschreibung für Betriebe
Neu ist, dass die Betriebe und Institutionen mittels eines Fragebogen eingeladen werden, sich um den Chancengleichheitspreis zu bewerben. Der Chancengleichheitspreis wird neu alternierend für Betriebe/Institutionen und Private/Organisationen ausgeschrieben. Private und Organisationen werden weiterhin über eine Projekteingabe eingeladen, sich am Chancengleichheitspreis zu beteiligen. Die nächste Ausschreibung für Private und Organisationen erfolgt im Herbst dieses Jahres.
Die Politik kann die Unternehmen nicht dazu anhalten, frauen- und familienfreundliche Arbeitsbedingen zu schaffen. Was die Politik aber kann, ist Anreize zu schaffen, um die Betriebe zu motivieren, die Vereinbarkeit von Familie und Erwerb zu ermöglichen. Eine Möglichkeit dazu bietet der Chancengleichheitspreis.
Vereinbarkeit von Familie und Erwerb
Es sollen Unternehmen ausgezeichnet werden, die frauen- und familienfreundliche Strukturen aufweisen. Für Unternehmen sind diese Bemühungen auch im eigenen Interesse erstrebenswert. Beispielsweise bleibt ihnen das Know-how erfahrener Berufsfrauen erhalten, auch wenn sie eine Familie gründen. Effizienz und Flexibilität - gerade von Teilzeitangestellten - wirken sich für die Arbeitgebenden positiv aus. Aber auch Schlüsselkompetenzen wie Organisationsfähigkeit, Flexibilität, Problemlösungsfähigkeit, Belastbarkeit usw., die Frauen und Männer aus der Familienarbeit gewonnen haben, sind den Betrieben willkommen.
Die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Erwerb stellt sich für Frauen und zunehmend auch verstärkt für Männer. Viele Frauen verfügen heute über gute berufliche Qualifikationen, daher möchten sie ihre Erwerbstätigkeit nicht mehr zu Gunsten von Haushalt und Kinderbetreuung völlig aufgeben. Auf der anderen Seite gibt es auch immer mehr Männer, die sich in der Familienarbeit stärker engagieren möchten. Eine partnerschaftliche Aufteilung der Familien- und Erwerbsarbeit wird dadurch immer wichtiger.
Um diese Aufteilung der Familien- und Erwerbsarbeit in den Alltag umsetzen zu können, braucht es Arbeitgebende, die dazu bereit sind, Frauen und Männern familienfreundliche Strukturen in ihrem Betrieb zu schaffen.
Jeder Anfang ist schwer - dieses Jahr haben fünf Betriebe den Fragebogen retourniert. Ein Betrieb zog die Eingabe kurz vor der Jurierung wegen Umstrukturierungen im Betrieb zurück. Die Fragebogen wurden von einer sechsköpfigen Jury geprüft und bewertet. Die Kriterien ergaben sich aus dem Fragebogen. Die wichtigsten Bewertungspunkte waren: die Führungssituation; verschiedene Arbeitszeitmodelle; Wiedereinstiegshilfen; Weiterbildungen; familienfreundliche Unterstützungen wie Kinderbetreuungshilfen. Im Weiteren wurde auch die Betriebsart und Betriebsgrösse berücksichtigt. Die Jury hat sich aufgrund der wenigen Eingaben entschieden, einen ersten Preis zu vergeben und die weiteren Eingaben mit einer Anerkennungsurkunde zu würdigen.
Der Preis
Das erstrangierte Unternehmen erhält im Gegensatz zu den Organisationen keinen Barpreis, sondern einen Wanderpreis. Die Aufgabe, einen Wanderpreis zu entwerfen und zu gestalten, wurde an Evelyn Bermann aus Schaan übergeben. Die Künstlerin gestaltete ein Objekt, welches durch seine Lebendigkeit und Leuchtkraft besticht. Es gibt ein Miteinander aus verschiedenen Sichtweisen wider - je nach Betrachtungswinkel. Der heutige Siegerbetrieb, die Swarovski AG wird den Wanderpreis dem im März 2005 prämierten frauen- und familienfreundlichsten Unternehmen übergeben.
Der Siegerbetrieb - die Swarovski AG
Regierungschef Otmar Hasler überreicht den Wanderpreis "Chancengleichheitspreis 2003" der Swarovski AG, Vaduz. Der Siegerbetrieb beschäftigt in Liechtenstein rund 530 Angestellte. Der Preis wurde der Swarovski AG für Ihre Bemühungen um frauen- und familienfreundliche Arbeitsbedingungen zugesprochen. Hervorzuheben sind dabei die verschiedenen Arbeitszeitmodelle und die Wiedereinstiegshilfen für Frauen nach der Familienphase. Zudem sind weitere familienfreundliche Massnahmen zu erwähnen wie Kontaktmöglichkeiten zum Betrieb nach einem Ausstieg aus familiären Gründen und die Bemühungen um ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern in Führungspositionen. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern sind verschiedene Arbeitszeitmodelle eine wichtige Voraussetzung. Ein beachtlicher Aspekt für die Vereinbarkeit von Familie und Erwerb stellt auch die Unterstützung der Arbeitnehmenden bei der Organisation einer professionellen Kinderbetreuung dar. Diese optimale Unterstützung in der Kinderbetreuung setzt die Swarovski AG voraussichtlich in naher Zukunft in der Form eines Kinderhortes um.
Anerkennungsurkunden
Da alle Bewerber sich für die Vereinbarkeit von Familie und Erwerb, also für frauen- und familienfreundliche Arbeitsbedingungen einsetzen, wurde der Beschluss gefasst, dass alle Bewerber für ihre Leistungen honoriert werden sollen. Die Bestrebungen waren für die Jury klar erkennbar und sollen auch gewürdigt werden.
Die Dorbena AG punktete vor allem in den Bereichen der ausgewogenen Führungssituation; durch das Angebot der verschiedenen Arbeitszeitmodelle sowie durch die Förderung von frauen- und familienfreundlichen Einrichtungen.
Die Familienhilfe Triesen fiel vor allem durch die verschiedenen Arbeitszeitmodelle, und die Einstiegshilfe für Frauen, die einen Wiedereinstieg planen, die frauen- und familienfreundlichen Massnahmen und durch die Kontaktmöglichkeiten zum Betrieb bei einem Ausstieg aus familiären Gründen auf.
Der Firma Lopag wird die Anerkennungsurkunde für die Bemühungen im Bereich der Wiedereinstiegshilfen für Frauen und die Umsetzung von verschiedenen Arbeitszeitmodellen zugesprochen.
Die Regierung bedankt sich bei allen Bewerbern um den "Chancengleichheitspreis 2003"; die diesjährigen Bewerber bilden hoffentlich einen Ansporn für Betriebe, bei der nächsten Ausschreibung im Herbst 2004 mitzumachen.
Kontakt:
Gleichstellungsbüro
Bernadette Kubik-Risch
Tel.: +423/236 60 60