pafl: Langfristige Verkehrslösung angestrebt - Liechtenstein will Probleme lösen, nicht verlagern
(ots)
Vaduz, 30. Januar (pafl) -
Liechtenstein hat seine 'Hausaufgaben' im Bereich Verkehr gemacht. Unterschiedliche Vorstellungen über die Zukunft des Individual- und Öffentlichen Verkehrs verhindern derzeit aber eine Annäherung Liechtensteins an die Position Vorarlbergs. Liechtenstein ist kooperationsbereit und offen für innovative Lösungen.
Vorarlbergs Landesstatthalter Dieter Egger ist gemäss Radio Liechtenstein-Interview vom 29. Januar der Auffassung, dass beim Letzetunnel mit Liechtenstein eine gemeinsame Planung vorgenommen werden könnte. Vorausgesetzt, Liechtenstein widme sich den Verkehrsproblemen länderübergreifend.
Unterschiedliche Ansätze
Vorarlberg setzt mit dem geplanten Bau des Letzetunnels primär auf den Individualverkehr. Die Verkehrssituation in Feldkirch - insbesondere an der "Bärenkreuzung" - soll dadurch beruhigt werden. Das Verkehrsaufkommen und die Schadstoffbelastung werden mit diesem Projekt aber langfristig nicht reduziert, sondern lediglich auf andere Gebiete verteilt.
Liechtenstein hingegen ist der Auffassung, dass der individuelle Agglomerationsverkehr auf der Strasse grundsätzlich an seine Grenzen stösst. Daher sind Lösungen gefragt, die das eigentliche Problem angehen und Individual- durch Öffentlichen Verkehr ersetzen. Kurz- und mittelfristig wirkende Massnahmen sind folglich keine Lösung. Gefragt sind kreative, nachhaltige und ineinander greifende Ansätze zur Bewältigung der Mobilitätsbedürfnisse.
Probleme nicht auslagern
"Wie in der Vergangenheit bereits verschiedentlich betont, ist der Letzetunnel für uns nur tragbar, wenn er Liechtenstein keinen Mehrverkehr bringt", erklärte Liechtensteins Verkehrsministerin Rita Kieber-Beck auf Anfrage. Eine Auslagerung von Vorarlbergs Verkehrsproblem auf liechtensteinisches Gebiet ist keine Alternative. Eine Autobahnspange Österreich - Schweiz auf liechtensteinischem Gebiet kommt daher nicht in Frage.
Gesprächsbereitschaft vorhanden
"Wir sind nach wie vor gesprächsbereit und offen für echte Lösungen im Bereich des grenzüberschreitenden Pendelverkehrs", unterstrich Verkehrsministerin Rita Kieber-Beck. "Diese Frage betrifft uns alle und eine langfristige Lösung ist im Interesse beider Seiten", wie sie anfügte. Dies bedingt jedoch, dass beide Seiten ihre 'Hausaufgaben' machen.
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Markus Biedermann
Ressort Verkehr
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