pafl: Tarifkürzungen - ausgewogener Kompromiss
(ots)
Vaduz, 20. Februar (pafl) -
Nachdem die Tarifverhandlungen zwischen Physiotherapeutenverband und Krankenkassenverband zu keinem Ergebnis geführt haben, legte die Regierung den Tarif befristet auf ein Jahr fest. Diese Vorgangsweise wurde so vom Gesetz festgelegt. Die Regierung hat vor der Festsetzung, Kontakt mit beiden Vertragspartnern aufgenommen und daraufhin einen Kompromiss getroffen.
Der Krankenkassenverband hat zusammen mit den Unfallversicherern und der Invalidenversicherung den Tarifvertrag mit dem Physiotherapeutenverband im Dezember 2000 gekündigt. Die Versicherungen forderten die Übernahme der Schweizer Tarifstruktur. Leider konnte innerhalb der letzten drei Jahre keine Einigung zwischen den Tarifpartnern erzielt werden.
In St. Gallen arbeiten etwa 4'000 Physiotherapeuten. Diese rechnen alle seit 1998 mit dem Schweizer Tarif ab.
Die Regierung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Gesundheitskosten in den Griff zu bekommen. Eine Massnahme dazu ist die sukzessive Übernahme der Schweizer Tarifstruktur. Aus diesem Grunde wählte die Regierung mit der Tarifsenkung den obgenannten Kompromiss. Gleichzeitig forderte sie die Tarifpartner auf, für das Jahr 2005 einen neuen Vertrag auf Basis Schweizer Tarifstruktur auszuhandeln. Dieser Entscheid wird verständlich, wenn die Kosten der Physiotherapie verglichen werden. Die Physiotherapiekosten pro Versicherten waren in Liechtenstein im vergangenen Jahr doppelt so hoch wie im Kanton St. Gallen oder Zürich.