pafl: Positive wirtschaftliche Entwicklung der Liechtensteiner Landwirtschaft
(ots)Bericht über die wirtschaftliche Entwicklung der Landwirtschaftsbetriebe im Fürstentum Liechtenstein 2004 (Hauptergebnisse)
Die Regierung lässt seit mittlerweile fünf Jahren eine systematische Auswertung der landwirtschaftlichen Buchhaltungsergebnisse vornehmen. Ziel dieser Analyse ist die laufende Überwachung des Strukturwandels und der wirtschaftlichen Entwicklung der Liechtensteiner Landwirtschaft. Der neu erschienene Kurzbericht enthält die Hauptergebnisse der Buchhaltungsabschlüsse 2004 und bildet die Grundlage für den ausführlichen Agrarbericht, welcher voraussichtlich Ende Februar 2006 erscheinen wird. Durch die einheitliche Analyse und Beurteilung der betriebswirtschaftlichen Kenngrössen sind detaillierte Aussagen über die Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft und deren Entwicklung möglich. Ebenso können die Wirkung von agrarpolitischen Entscheiden beurteilt sowie Änderungen und neue notwendige Massnahmen geprüft werden.
Nach dem heissen und trockenen Sommer 2003, welcher sich negativ auf die Ergebnisse auswirkte, konnten im Landwirtschaftsjahr 2004 wiederum höhere Erträge erzielt werden. Der Umsatz der Landwirtschaftsbetriebe (Rohertrag) hat im Talgebiet um 8.1 Prozent zugenommen, während im Berggebiet eine Erhöhung von 4.2 Prozent erreicht wurde. Die Zunahmen sind vor allem auf die um 15.8 Prozent besseren Roherträge im Pflanzenbau zurückzuführen. Teilweise sind sie auch eine Folge des fortschreitenden Strukturwandels. Die durchschnittlichen Betriebsflächen der ausgewerteten Betriebe haben gegenüber dem Vorjahr um 1.2 Prozent auf 29.2 Hektaren zugenommen. Die Tierbestände sind gegenüber dem Vorjahr gar um 7.1 Prozent auf durchschnittlich 33.1 Grossvieheinheiten je Betrieb angewachsen.
Auch die Ausgabenseite wird wesentlich durch das Betriebswachstum beeinflusst. Im Jahr 2005 stiegen die Fremdkosten zum fünften Mal in Folge an. Der Anstieg fiel mit durchschnittlich 6.9 Prozent gar überdurchschnittlich hoch aus. Dies lässt sich - nebst den grösseren Viehbeständen - vor allem auf steigende Preise für Produktionsmittel, höhere Personalkosten sowie höhere Kosten für Futtermittel zurückführen.
Die resultierende Grösse aus Rohertrag minus Fremdkosten ist das Landwirtschaftliche Einkommen. Es entschädigt die auf dem Landwirtschaftsbetrieb geleistete Familienarbeit und das im Betrieb investierte Eigenkapital. Das Landwirtschaftliche Einkommen hat sich dank der positiven Entwicklung der Roherträge im Jahr 2004 um 9 Prozent auf Franken 73700 je Betrieb erhöht. Um einen Vergleich mit dem Lohneinkommen von Angestellten im Industrie- und Dienstleistungssektor anstellen zu können, muss der Arbeitsverdienst herangezogen werden. Dieser beträgt im Talgebiet 59400 Franken (+6 Prozent) und im Berggebiet 54'300 Franken (+14 Prozent) je Familienarbeitseinheit (FJAE). Damit bleibt der Arbeitsverdienst im Talgebiet nur knapp unter der bisherigen Rekordmarke von 2002 zurück. Im Berggebiet wird aufgrund des höheren Landwirtschaftlichen Einkommens bei gleichzeitig geringerem Anteil an familieneigenen Arbeitskräften ein neuer Höchststand erreicht. Dies hat erfreulicherweise eine weitere Angleichung der Resultate im Tal- und Berggebiet zur Folge. Der Rückstand der Bergbetriebe beträgt im Jahr 2004 durchschnittlich noch 5100 Franken je Familienarbeitskraft und hat sich damit kontinuierlich verringert. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Massnahmen des Agrarpaktes 2001 insbesondere im Berggebiet die gewünschte Wirkung entfaltet haben.
Kontakt Landwirtschaftsamt Julius Ospelt Tel. 00423 236 66 00 Klaus Büchel Büro für Agrar- und Umweltberatung Tel. 00423 375 90 50