pafl: Gender Medizin: Typisch männlich - typisch weiblich
Vaduz (ots)
Männer leben kürzer als Frauen. Doch Frauen sind öfter krank. Frauen fühlen sich unglücklicher. Doch Männer begehen häufiger Selbstmord. Gibt es typisch weiblich, typisch männlich in der Gesundheit? Mit diesem Thema beschäftigt sich der Vortragsabend "Chancengleichheit in der Gesundheit" am 29. Oktober im Vaduzersaal.
Im Rahmen des Europäischen Jahres der Chancengleichheit finden grenzüberschreitende Veranstaltungen zu Gender Medizin statt. Nächsten Montag kommt die Veranstaltungsreihe unter dem Motto "Chancengleichheit in der Gesundheit" nach Liechtenstein.
Zwei hochkarätige Referenten/innen, die jeweils eine Seite der geschlechterspezifischen Gesundheitspolitik und Gesundheitsforschung vorstellen, konnten gewonnen werden. Die Frauengesundheitsbeauftragte der Stadt Wien, Beate Wimmer-Puchinger stellt den 2. Österreichischen Frauengesundheitsbericht und Johannes Berchtold, Leiter der Männerpolitischen Grundsatzabteilung Wien, den 1. Österreichischen Männergesundheitsbericht vor.
Frauengesundheit
Der 2. Österreichische Frauengesundheitsbericht macht deutlich, dass Handlungsbedarf im Bereich soziale Benachteiligung von Frauen besteht - eine geschlechtsspezifische, soziale Herangehensweise zu Gesundheitspolitik ist gefragt. Professorin Wimmer-Puchinger setzt Schwerpunkte bei Frauen mit Migrationshintergrund, die einer doppelten Benachteiligung ausgesetzt sind. Sprachliche Barrieren sowie geringere soziale Kompetenzen und Vernetzungen verhindern oft einen Zugang zu gesundheitlichen und sozialen Einrichtungen. Die Referentin wird unter anderem über massgeschneiderte Programme für Migrantinnen in der Gesundheitsförderung und Gesundenuntersuchung der Stadt Wien berichten.
Männergesundheit
Viele Männer negieren Ihre gesundheitlichen Beschwerden, deshalb wurden ihre speziellen gesundheitlichen Problem lange Zeit nicht entsprechend wahrgenommen. Zu unrecht - der 1. Österreichische Männergesundheitsbericht stellt fest, dass Männer im Schnitt beinahe sechs Jahre weniger leben als Frauen, öfter Selbstmord begehen, häufiger von nicht geschlechtsspezifischen Erkrankungen betroffen sind - und sich dennoch gesünder fühlen als Frauen und seltener zum Hausarzt gehen. Berchtold geht auf diesen Widerspruch ein und legt einen Schwerpunkt auf psychosoziale und ethische Aspekte der Männergesundheit.
Welche besonderen Bedürfnisse haben Männer und Frauen? Sind Unterschiede in Männer- und Frauengesundheit biologisch oder sozial bestimmt? Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, am Montag, 29. Oktober um 18.00 Uhr im Vaduzersaal-Foyer Antworten auf diese Fragen zu finden. Weiter Infos und Anmeldung bei der Stabsstelle für Chancengleichheit Tel. +423 236 60 60 oder info@scg.llv.li
Kontakt:
Stabsstelle für Chancengleichheit
Bernadette Kubik-Risch
Tel.: +423/236 60 60