PwC-Studie "IPO Watch Europe 2007, Q1" - Europa ist bei Nicht-Europäern beliebt
Zürich (ots)
In Europa fanden im ersten Quartal 2007 137 Börsengänge statt. In den USA gingen im Vergleichszeitraum 64 und in der Schweiz mit VZ Holding AG und Cosmo Pharmaceuticals S.p.A. zwei Unternehmen an die Börse. Der Finanzplatz London hat seine Spitzenposition für europäische Börsengänge auch im ersten Quartal 2007 bestätigt. Dies geht aus dem von PricewaterhouseCoopers (PwC) vierteljährlich erstellten Bericht "IPO Watch Europe" hervor. Zum ersten Mal berücksichtigt werden auch Fondsgesellschaften.
Die Börsengänge waren zu Beginn des Jahres leicht rückläufig. Mit
137 IPO sind dies 16 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2006 (164 IPO) und 52 Prozent weniger als im letzten Quartal 2006 (288 IPO). Der Gesamtwert der im Rahmen der Börsengänge angebotenen Aktien betrug im ersten Vierteljahr 10,58 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 15 Prozent gegenüber 12,44 Milliarden Euro im ersten Quartal 2006 und 70 Prozent verglichen mit den 34,95 Milliarden Euro des vierten Quartals 2006. Die SWX Swiss Exchange startet im Q1 2007 mit zwei Börsengängen mit dem Gesamtvolumen von 127 Millionen Euro gegenüber einem IPO im Q1 2006 mit einem Emissionsvolumen von 317 Millionen Euro. "Die Stimmung im Schweizer IPO-Markt ist nach wie vor gut. Wir rechnen im laufenden Jahr mit einer ähnlichen Anzahl an IPO wie im Vorjahr. Ob das Gesamtvolumen des letzten Jahres von rund 3,7 Milliarden Franken wieder erreicht wird, hängt davon ab, ob ein ähnlich grosser Börsengang wie derjenige von Petroplus stattfinden wird. Diese Einschätzung kann jedoch durch unvorhergesehene Ereignisse wie eine Verstärkung von Kriegsaktivitäten oder eine wesentliche Veränderung an der Zins- oder Währungsfront beeinflusst werden", sagt Philipp Hofstetter, Partner Wirtschaftsberatung von PricewaterhouseCoopers Schweiz.
London in Europa führend, Oslo im Aufwind
London behauptet unter den Börsen Europas seine Spitzenposition. Sämtliche 15 Börsengänge nicht-europäischer Emittenten sowie die fünf grössten IPO fanden in London statt. Grösster IPO in London war der des irischen Papierverpackungsherstellers Smurfit Kappa (1,49 Milliarden Euro). Auf Platz zwei folgte der grösste inländische Börsengang. Dabei beschaffte sich das britische Einzelhandelsunternehmen Sports Direct International 1,38 Milliarden Euro an frischem Kapital. Zwei Fondsgesellschaften rangierten an dritter und vierter Stelle. 3i Infrastructure und BH Marco verkauften Aktien im Wert von 1,14 Milliarden Euro bzw. 773 Millionen Euro. Auf dem fünften Platz positionierte sich der russische Öl- und Gaskonzern Integra mit einer Summe von 505 Millionen Euro. Gemessen an dem Wert der angebotenen Aktien war London im abgelaufenen Quartal der grösste Markt. Die Summe betrug 8,52 Milliarden Euro (Q1/06 8,81 Milliarden Euro; Q4/06 15,30 Milliarden).
Spitzenreiter blieb London auch bei der Zahl der Transaktionen. Dabei entfielen auf den Main Market und den AIM zusammengenommen 43 Prozent aller Börsengänge in Europa. Im letzten Vierteljahr verzeichnete kein anderer europäischer Finanzplatz grössere Börsengänge, abgesehen von Oslo. Dort lösten sechs IPO insgesamt 689 Millionen Euro, wodurch die Osloer Börse im vergangenen Quartal wertmässig zum zweitgrössten Markt avancierte.
Ruhigeres Geschäft am Alternative Investment Market
Der Rückgang des Volumens und des Werts der angebotenen Aktien geht auf das ruhigere Geschäft am von der Börse regulierten Alternative Investment Market (AIM) für kleine, wachstumsstarke Unternehmen zurück. Im ersten Quartal 2007 stieg der durchschnittliche Wert der im Rahmen eines europäischen Börsengangs angebotenen Aktien auf 93 Millionen Euro, verglichen mit 86 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das bedeutet jedoch einen Rückgang um 36 Prozent gegenüber den im vorausgegangenen Quartal durchschnittlich gelösten 138 Millionen Euro. Obwohl der AIM die Triebfeder für die grosse Zahl der IPO war, sanken die IPO-Aktivitäten am AIM um 49 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sowie um 54 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Quartal.
IPO-Boom in den USA hält an
An den US-amerikanischen Börsen nahmen die IPO-Aktivitäten während des ersten Quartals 2007 im Jahresvergleich zu. Insgesamt gingen 64 Unternehmen an die Börse, verglichen mit 56 im Vorjahreszeitraum. Der Gesamtwert der angebotenen Aktien sank im ersten Quartal 2007 auf 9,19 Milliarden Euro nach 9,93 Milliarden Euro im ersten Quartal des vergangenen Jahres. Das entspricht einem Rückgang um 8 Prozent. Die New Yorker Börse bewältigte den grössten Börsengang des Quartals. Der IPO des Investment Fonds Currency Shares Japanese Yen Trust löste 1,24 Milliarden Euro. Am zweitgrössten Börsengang war der Werbedienstleister National Cinemedia beteiligt, der sich an der NASDAQ 605 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln beschaffte. Der drittgrösste IPO fand ebenfalls an der New Yorker Börse statt, wo die Fortress Investment Group Aktien im Wert von 481 Millionen Euro verkaufte. Die US-Börsen lockten darüber hinaus neun internationale Börsengänge an. Drei der Unternehmen kamen aus China, je zwei aus Israel und Griechenland und je eines aus Brasilien und den Philippinen. Insgesamt flossen ihnen 1,37 Milliarden Euro zu.
2006 war Rekordjahr
Das Jahr 2006 war für IPO in Europa dank einem starken Schlussquartal mit 288 IPO und insgesamt 651 Börsengängen mit einem Emissionsvolumen von gut 66 Milliarden Euro ein Rekordjahr. Phillipp Hofstetter erwartet für das laufende Jahr ebenfalls ein lebhaftes Emissionsgeschehen von inländischen und internationalen Firmen in Europa: "Voraussetzung dafür ist allerdings, dass grössere wirtschaftliche oder politische Störungen ausbleiben."
Die PwC-Studie kann als PDF-File bei Tanja Cimirro bezogen werden.
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