pafl: Gegen Gewalt an Frauen
Vaduz (ots)
Vaduz, 24. November (pafl) - Der 25. November ist Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen. Die internationale Kampagne "16 Aktionstage gegen Gewalt an Frauen" verbindet seit 1991 den 25. November mit dem 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte. Der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen geht auf den 25. November 1960 zurück, als die drei Schwestern Mirabal vom militärischen Geheimdienst der Dominikanischen Republik nach monatelanger Folter ermordet wurden. Ihr Engagement für Freiheit, Würde und Menschenrechte im Untergrund gegen die brutale Diktatur in ihrem Land war ihnen zum Verhängnis geworden. Der Mut der Mirabal-Schwestern gilt heute als Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln. Seit 1981 gilt der 25. November als Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen.
Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter
Gewalt an Frauen kommt in allen Schichten und Kulturen und in zahlreichen unterschiedlichen Formen vor; neben häuslicher Gewalt an Frauen, Frauenhandel und Zwangsprostitution werden Frauen "im Namen der Ehre" ermordet, zur Heirat gezwungen, Millionen von jungen Frauen werden an ihren Genitalien verstümmelt. Es gibt keine Zahlen oder Datenerhebung über Betroffene von Genitalverstümmelung in Liechtenstein, ebenso wenig ist bekannt, ob es Frauen in Liechtenstein gibt, die Opfer einer Zwangsheirat sind. Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese Gewaltformen in Liechtenstein nicht existieren. Die Landespolizei konnte in den letzten Jahre keine Fälle von Zwangsprostitution feststellen. Ob es eine Dunkelziffer in diesem Bereich gibt und wie gross sie ist, ist schwer abzuschätzen.
Grosses Gesundheitsrisiko
Von häuslicher Gewalt betroffen sind Einwohnerinnen Liechtensteins - inländische wie ausländische aller Gesellschaftsschichten - dies belegen Zahlen der Landespolizei, wie auch vom Frauenhaus Liechtenstein. Misshandlung durch den eigenen Ehemann, Freund oder Lebenspartner gehört für viele Frauen und ihre Kinder zum Alltag. Eine Studie zu Gewalt in Paarbeziehungen in Liechtenstein gibt an, dass 29 Prozent bereits Formen körperlicher, sexueller, psychischer oder ökonomischer Gewalt durch einen aktuellen oder früheren Beziehungspartner erlebt haben. Laut der Weltgesundheitsbehörde WHO gehört physische, sexuelle und psychische Gewalt zu den grössten Gesundheitsrisiken für Frauen.
Frauenrechte sind Menschenrechte
In Liechtenstein wurden die letzten Jahre verschiedene Gewaltschutz-, Opferschutz- und Opferhilfegesetze geschaffen sowie Aktionen zur Sensibilisierung durchgeführt. Am 9. Dezember 2008 wird im Theater am Kirchplatz das 60-jährige Jubiläum der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte unter dem Motto "'Häsch Recht' - Menschenrechte für alle" gefeiert. Unter anderem wird im TaK zum Abschluss das vom Frauenhaus im Rahmen der "16 Tage gegen Gewalt" in Liechtenstein geschaffene Kunstwerk präsentiert. Das Programm zum Jubiläum findet man im Internet unter www.scg.llv.li.
Kontakt:
Stabsstelle für Chancengleichheit
Kubik-Risch Bernadette , Leiterin
Tel.: +423 236 60 60