pafl: Kommission impossible? - Frauen in Kommissionen
Vaduz (ots)
Vaduz, 15. Mai (pafl) - Auf Einladung der Stabsstelle für Chancengleichheit und der Kommission für die Gleichstellung von Frau und Mann diskutierten die Landtagsabgeordneten an der fünften Gesprächsrunde das Thema "Kommission impossible? ... oder visionäre Ideen zur Besetzung von Kommissionen".
1997 hat die Regierung den Grundsatzbeschluss gefasst, dass öffentliche Gremien mit mindestens einem Drittel pro Geschlecht vertreten sein müssen. Verschiedene Massnahmen wurden eingeleitet, um dem Grundsatzbeschluss zur Durchsetzung zu verhelfen. Die gesetzten Massnahmen - unter anderem die 1999 ins Leben gerufene Datenbank "Frauenpool" - haben bis heute nicht die nötige Wirkung gezeigt. Für die Eintragung in die Datenbank können sich politisch interessierte Frauen bei der Stabsstelle melden und ihr Profil sowie ihre Interessensgebiete aufnehmen lassen. Die Daten werden dann den Parteien und Verbänden für die Nomination von Kommissionsmitgliedern zur Verfügung gestellt.
Leben im Frauenpool
Svetlana Frick, Sabine Gahr und Irene Lingg - drei Frauen, die ihr Interesse an politischen Fragen bekundeten und in der Datenbank Frauenpool vertreten sind - berichteten über ihre Erfahrungen. Eine Vertreterin ist schon seit einigen Jahren in der Datenbank und wurde noch nie angefragt. Woran liegt es? Liegt es allgemein daran, dass viele Frauen, die in der Datenbank vertreten sind, sich nicht zu einer Partei bekennen wollen?
Parteizugehörigkeit ist gefragt
Dieser und anderen Fragen gingen die Landtagsabgeordneten Marlies Amann-Marxer, Gisela Biedermann, Doris Frommelt, Diana Hilti und Renate Wohlwend in der Gesprächsrunde nach. Zusammenfassend lässt sich aus den einzelnen Statements festhalten, dass der Einstieg über die Gemeindeebene als leichter erachtet und dementsprechend empfohlen wird. Die Landtagsabgeordneten vertraten einhellig die Meinung, dass das heutige System eine Parteiaffinität verlangt und ein Eintritt in die Politik ansonsten nur über ein Auftreten als Parteilose möglich ist. Es wurde aber von verschiedener Seite auch betont, dass in der alltäglichen Kommissionsarbeit die Sachpolitik vor der Parteipolitik stehe.
Ein Fazit, das nach der Gesprächsrunde gezogen werden kann: Frauen sollen ihren Wunsch für eine aktive Mitarbeit in einer Kommission oder Arbeitsgruppe bei der Gemeinde, bei den Parteien oder auch bei Verbänden melden, und Parteien können bei einer Anfrage bei einer noch parteilosen Frau vielleicht für die Zukunft eine Frau für ihre Partei gewinnen.
Die nächste Gesprächsrunde findet im Herbst 2009 statt. Gerne steht die Stabsstelle für Chancengleichheit für nähere Informationen zur Verfügung (Telefon 236 60 60 oder info@scg.llv.li).
Kontakt:
Stabsstelle für Chancengleichheit
Bernadette Kubik-Risch, Leiterin
T +423 236 60 60