pafl: 2. Auflage der Generationenbilanz für Liechtenstein in Vorbereitung
Vaduz (ots/pafl) -
Im Jahr 2007 wurde mit Referenzjahr 2005 durch die Universität Freiburg erstmals eine Generationenbilanz für das Fürstentum Liechtenstein erstellt. Diese stellt die Auswirkungen der demographischen Entwicklung auf die Fiskalpolitik des Landes dar, was aus der kurzfristigen (Budget) und mittelfristigen (Finanzplanung) Planung nicht ersichtlich wird und auch nicht sichtbar gemacht werden kann. "Zudem haben sich die Rahmenbedingungen in der Zwischenzeit wesentlich verändert, was durch eine Aktualisierung der Generationenbilanz abgebildet werden soll", so Regierungschef Klaus Tschütscher.
Nachhaltigkeitslücke trotz Vermögensüberschuss
Die Generationenbilanz zeigte auf Basis der unterlegten Szenarien und Prämissen auf, dass Liechtenstein trotz eines ausgewiesenen Vermögens eine implizite Belastung in Höhe von rund 140% des BIP vorweist und eine Nachhaltigkeitslücke der öffentlichen Haushalte inkl. Sozialversicherungen von 39% des BIPs besteht. Dabei wurde die demographische Entwicklung als Hauptgrund für die Höhe der "wahren" Staatsschuld benannt. Diese wirkt sich einerseits auf die Entwicklung der AHV, andererseits auf die Kosten des Gesundheitswesens aus.
Generationenbilanz im Fünf-Jahres-Turnus - auch im Rahmen der Agenda 2020
Bereits bei der Präsentation der Ergebnisse der ersten Generationenbilanz wurde seitens der Regierung angekündigt, eine solche in periodischen Abständen erstellen zu lassen. Des Weiteren hat die Regierung in ihrer Agenda 2020 das Handlungsfeld "Fiskalpolitische Handlungsfähigkeit erhalten" und dabei als Teilziel die langfristige Sicherung der Finanzierung der Sozialversicherungen definiert. Das Resultat einer Generationenbilanz soll gezielt genutzt werden, den politischen Prozess, welcher u.a. zur finanziellen Bewältigung der Alterung der Gesellschaft zwingend notwendig ist, wissenschaftlich zu unterstützen.
Die Regierung hat aus diesen Gründen an ihrer Sitzung vom 21. Juni 2011 das Ressort Präsidium beauftragt, bis zum Herbst 2011 einen Vorschlag für die Realisierung dieses Projektes zu erarbeiten.
Kontakt:
Ressort Präsidium
Thomas Lorenz, Leiter Stabsstelle Finanzen
T +423 236 61 14