Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft
BUWAL: Fast die Hälfte der Siedlungsabfälle wird wiederverwertet
Bern (ots)
Bern, 13. August 2002
Abfallstatistik 2000
Noch nie wurden in der Schweiz so viele Abfälle zur Wiederverwertung ge-bracht wie im Jahr 2000. Gemäss der neusten BUWAL-Abfallstatistik wurden von den insgesamt 4,73 Millionen Tonnen Siedlungsabfällen 45 Prozent rezykliert. Weil aber auch die gesamte Siedlungsabfallmenge angestiegen ist, sind Massnahmen zur Abfallvermeidung weiterhin vonnöten. Die Menge der brennbaren Abfälle hat sich dem gegenüber stabilisiert und lag 2001 bei 3,14 Millionen Tonnen. Die Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) waren vollständig ausgelastet.
Jede in der Schweiz wohnhafte Person hat im Jahr 2000 durchschnittlich 660 Kilogramm Siedlungsabfälle produziert. Davon konnten 297 Kilogramm wiederverwertet werden. Diese Verwertungsquote von 45 Prozent bedeutet einen neuen Höchststand. Wie die neuste Abfallstatistik des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) zeigt, gehört die Schweiz bei den Sammlungen von Papier (64%), Glas (91%), PET-Flaschen (82%) oder Aluminiumdosen (91%) zu den europäischen Spitzenreitern. Das grösste Steigerungspotenzial ist nach wie vor im Bereich der kompostierbaren Abfälle vorhanden. Jährlich werden rund 300'000 Tonnen kompostierbare Abfälle verbrannt statt wiederverwertet.
Gesamtmenge der Siedlungsabfälle steigt weiter an Die hohen Recyclingquoten dürfen aber nicht darüber hinweg täuschen, dass auch die gesamte Siedlungsabfallmenge einen neuen Höchststand erreicht hat. Die Siedlungsabfälle weisen seit Jahren steigende Tendenz auf. Waren es 1999 noch total 4,56 Millionen Tonnen, belief sich die Gesamtmenge Siedlungsabfälle im Jahre 2000 bereits auf 4,73 Millionen Tonnen. Die Anstrengungen, Abfälle zu vermindern oder zu vermeiden, sind deshalb weiter voranzutreiben. Will heissen: Beim Kauf neuer Produkte ist auf möglichst geringen Schadstoffgehalt, Langlebigkeit und Reparaturfähigkeit zu achten. Auch Mehrwegverpackungen sind meist ökologisch sinnvoll und helfen den Abfallberg zu verringern.
KVA-Planung ist auf dem richtigen Weg Seit dem 1. Januar 2000 gilt in der Schweiz das Ablagerungsverbot für brennbare Abfälle. Nicht verwertete Siedlungsabfälle und nicht verwerteter Klärschlamm, brennbare Industrie- und Bauabfälle sind in geeigneten Anlagen zu verbrennen. Damit das Ablagerungsverbot umgesetzt werden kann, müssen genügend Kapazitäten in den Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) verfügbar sein. Im Jahre 2001 fielen in der Schweiz 3,14 Millionen Tonnen brennbare Abfälle zur Entsorgung in KVA an. Die Menge der brennbaren Abfälle hat sich damit in den letzten drei Jahren stabilisiert. Weil die verfügbare Verbrennungskapazität nur 3,02 Millionen Tonnen betrug und aus logistischen Gründen nicht jede KVA zu 100 Prozent ausgelastet war, mussten 2001 noch 220'000 Tonnen brennbare Abfälle direkt abgelagert werden. Angesichts der auch weiterhin zu erwartenden rund 3,2 Millionen Tonnen brennbare Abfälle pro Jahr fehlt der Schweiz eine Verbrennungskapazität von noch mindestens 200'000 bis 250'000 Jah- restonnen. Angenommen die Abfallmenge in den kommenden Jahren nehme auch nur um 1 Prozent jährlich zu, steigt der zusätzliche Kapazitätsbedarf bis 2010 gar auf 500'000 Jahrestonnen. Die Abfallstatistik zeigt, dass die KVA, die zur Zeit erweitert werden (Monthey), sich im Bau befinden (Thun) oder in der Planung weit fortgeschritten sind (z.B. Lausanne, Tessin) notwendig sind. Die aktuellen Kapazitätsengpässe dürfen aber nicht dazu verleiten, mit weiteren Projekten neue Überkapazitäten zu schaffen. Die gesamtschweizerische Koordi-nation der KVA-Planung bleibt deshalb wie bis anhin unerlässlich und ist weiterzuführen.
BUWAL BUNDESAMT FÜR UMWELT, WALD UND LANDSCHAFT Pressedienst
Auskünfte Dr. Hans-Peter Fahrni, Chef Abteilung Abfall BUWAL, Tel .031 322 93 28 Marc Chardonnens, Chef Sektion Abfallanlagen BUWAL, Tel. 031 322 69 56 Dr. Rolf Kettler, Sektion Abfallanlagen BUWAL, Tel. 031 322 93 76
Publikation Die BUWAL-Abfallstatistik 2000 kann bestellt werden bei: BUWAL, Dokumentation, 3003 Bern; Fax: 031 324 02 16; E-Mail: mailto:docu@buwal.admin.ch; Bestellnr.: UM-152-D.
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