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Staatskanzlei Luzern

LIP lanciert Nothilfekarten Gewaltopfer und -täter

Luzern (ots)

Mit einer speziellen „Nothilfekarte" soll im
Rahmen des Luzerner Interventionsprojekts gegen häusliche Gewalt
(LIP) Gewaltopfern in Ehe, Partnerschaft und Familie Hilfe angeboten
werden. Eine zweite Karte wurde für Männer geschaffen, die selbst
gewalttätig sind und einen Weg aus dieser Situation suchen.
Gewalt gegen Frauen in Ehe und Partnerschaft ist auch in Luzern
eine traurige Realität. Gemäss einer polizeilichen Statistik gingen
seit Juli 2000 bis Anfangs September 2001 bei der Polizei 183
Meldungen im Zusammenhang mit Gewalt in Ehe und Partnerschaft ein.
Die Polizei musste 167mal intervenieren, allein 64mal wegen
Tätlichkeiten. Im Frauenhaus Luzern suchten im vergangenen Jahr 89
Frauen und 97 Kinder Zuflucht. 74 Frauen mussten wegen Überbelegung
des Frauenhauses abgewiesen werden. Trotzdem wird die Gewalt sowohl
in der Familie als auch in der Partnerschaft nach wie vor nicht
genügend ernst genommen. Die häusliche Gewalt ist in unserer
Gesellschaft noch immer ein Tabu-Thema. In der Öffentlichkeit wird
sie meist totgeschwiegen. Gewalt findet statt, aber in den vier
Wänden unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Gewalt in Ehe,
Partnerschaft und Familie ist aber keine Privatsache und geht uns
alle an.
Den Tätern ist unmissverständlich zu signalisieren, dass die
Gesellschaft ihr gewalttätiges Verhalten nicht toleriert und sie
dafür zur Rechenschaft zieht. Aber auch die betroffenen Frauen und
Kinder brauchen mehr Unterstützung und Hilfe. Viele Opfer wollen aus
Angst oder Schamgefühl nicht über die erlebte Gewalt sprechen. Sie
trauen sich nicht Strafanzeige zu erheben oder ziehen eine bereits
gemachte Anzeige aus Angst wieder zurück. Sie sollen besser
unterstützt werden und es muss ihnen aufgezeigt werden, was für
Möglichkeiten sie haben und welche Anlaufstelle es gibt.
Zu diesem Zweck wurden im Rahmen des LIP spezielle Nothilfekarten
kreiert. Eine Nothilfekarte gibt den betroffenen Frauen einen
Kurzüberblick, über die Behörden und Institutionen, die Hilfe
anbieten und an die sie sich wenden können. Zudem wird in einer
speziellen Nothilfekarte auf die Fachstelle gegen Männergewalt
hingewiesen, bei welcher Männer, die gewalttätig sind und diese
Situation ändern wollen, Hilfe bekommen.
Die Nothilfekarten sind auf den Polizeiposten und den
Opferhilfestellen aufgelegt. Zudem ist geplant, die Karten auch
grossflächig an Ärzte, Behörden und Gemeinden zu verteilen.

Kontakt:

Rita Gettkowsky
Luzerner Interventionsprojekt gegen häusliche Gewalt
Tel. +41 41 228 59 29
E-mail: rita.gettkowsky@lu.ch

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