Hochwasser - Luzerner Regierungsrat zur Unwetter-Situation
Luzern (ots)
Der Regierungsrat des Kantons Luzern hat sich an seiner heutigen Sitzung ausführlich mit dem Unwetter und seinen Folgen befasst und sich vom kantonalen Führungsstab über die Lage orientieren lassen. Er drückt den Angehörigen der beiden in Entlebuch tödlich verunglückten Feuerwehrmännern sein tiefes Beileid aus und bedankt sich bei allen Einsatzkräften für die grosse geleistete Arbeit.
Der Regierungsrat ist ebenso beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der freiwilligen Helferinnen und Helfer wie von der Solidarität der Bevölkerung in den betroffenen Regionen. Er ist stolz auf den Einsatzwillen und die Professionalität von Feuerwehr, Zivilschutz und Polizei. Er dankt allen, die mithelfen, die Folgen des Unwetters zu bewältigen.
Die aktuelle Lage
Die Hochwassersituation im Kanton Luzern hat sich in den vergangenen Stunden etwas beruhigt. Trotzdem bleibt die Situation prekär. Noch immer sind zahlreiche Strassen gesperrt. Der Pegelstand der Kleinen Emme ist merklich gesunken. Spezialisten sind weiterhin im Einsatz und beobachten die Entwicklung. Über das Ausmass der Schäden lassen sich noch keine Angaben machen. Die ersten Aufräumarbeiten sind im Gang.
Die Überschwemmungssituation im Gebiet Wolhusen/Werthenstein bleibt nach wie vor prekär, obwohl der Pegelstand der Kleinen Emme merklich gesunken ist. Die Evakuierten können vorläufig noch nicht in ihre Häuser zurück. Die Trinkwasserversorgung ist nicht beeinträchtigt. Über die Schäden am Strassennetz besteht noch Unklarheit.
In der Region Entlebuch haben verschiedene Erdrutsche grossen Gebäudeschäden verursacht. Das Gefährdungspotential bleibt weiterhin gross. Die Zufahrt ins Entlebuch über Wohlhusen zur Zeit möglich. Die Telefonversorgung ist stark beeinträchtigt.
Die Evakuierten in der Gemeinde Emmen können vorläufig noch nicht in ihre Häuser zurück. Die Trinkwasserversorgung sowie die Strom- und Telefonversorgung sind weiterhin beeinträchtigt.
Der Wasserspiegel des Vierwaldstättersees steigt kontinuierlich. Der See und die Reuss sind in der Stadt Luzern bereits an mehreren Stellen über die Ufer getreten (u.a. Seebrücke, Bahnhofplatz, Haldenstrasse).
Verkehrssituation
Folgende Strassen sind zurzeit noch gesperrt
- Autobahn Ein- und Ausfahrt Luzern-Kasernenplatz - A 14 in Fahrtrichtung Zürich - Buchrain - Perlen - Root - H 10 zwischen Littau und Wolhusen - Seetalplatz in Emmen - Haldenstrasse in Luzern - Lammschlucht zwischen Flühli und Schüpfheim - Übergang Rengg zwischen Schachen und Entlebuch - Marbach - Escholzmatt - Renggloch zwischen Blatten und Kriens - Greppen - Weggis -Vitznau - Zentrum Stadt Luzern
Wie geht es weiter?
Das Führungssystem zur Bewältigung von Not- und Krisenlagen hat sich bewährt. Probleme haben sich bei der Information der Bevölkerung (Einrichtung einer zentralen Hotline oder eines Sorgentelefons) sowie bei der Kommunikation zwischen den Rettungskräften ergeben. Der Regierungsrat hat dem Justiz- und Sicherheitsdepartement die Kompetenz eingeräumt, in dringenden Fällen ausserkantonale Unterstützung anzufordern.
In den nächsten Tagen werden die Aufräumarbeiten organisiert. Bevölkerung und Behörden werden darüber umfassend und laufend informiert. Folgende Massnahmen werden vorbereitet und in Angriff genommen
- Aufbau eines Sicherheitsdispositivs, um Plünderungen in evakuierten Quartieren zu verhindern; - geologische Abklärungen in den gefährdeten Gebieten (Erdrutsche); - Entsorgung von Holz, Öltanks usw.; - Rückkehr der Evakuierten; - Instandsetzung der Strom- und Telefonversorgung; - Planung der Ablösung der Feuerwehrorgane durch Zivilschutz- oder Armeeeinheiten; - Reinigung der Strassen - Planung von Wiederaufbau und Instandsetzung der beschädigten Strassen
Kontakt:
Regierungsrätin Yvonne Schärfli
Vorsteherin Justiz- und Sicherheitsdepartement
Tel. +41/(0)41/228'59'21
Medienstelle Kantonspolizei Luzern
Tel. +41/(0)41/248'80'11