Waldwirtschaft Schweiz / Economie forestière Suisse
Waldwirtschaft Schweiz: Aufbruchstimmung in der Wald- und Holzwirtschaft
Solthurn (ots)
In der Wald- und Holzwirtschaft herrscht Aufbruchstimmung. Die Nachfrage nach Holz und Holzprodukten nimmt weltweit deutlich zu. Mit den Projekten in Domat/Ems, Luterbach und anderswo werden auch in der Schweiz beträchtliche Investitionen in die inländische holzverarbeitende Industrie getätigt. Im Zentrum steht das Nadelrundholz, um das in Mitteleuropa ein eigentliches Rennen eingesetzt hat. Wie der Verband Waldwirtschaft Schweiz (WVS) anlässlich eines Medienanlasses in Aetigkofen SO dargelegt hat, wird die Holzbeschaffung für die holzverarbeitenden Betriebe auch mit den neuen Werken und den Kapazitätserweiterungen bei bestehenden Werken möglich sein.
Eine Voraussetzung dafür ist jedoch die Angleichung der Schweizer Rundholzpreise an das internationale Niveau. Damit wird auch der Exportanteil beim Nadelrundholz von heute 38 Prozent wieder sinken. Die Hürde zur Ernte des heute zum Teil ungenutzten Holzzuwachses im Schweizer Wald sinkt je tiefer, desto höher die Holzpreise steigen. Auch die sich ständig weiter verbessernde Produktivität der Waldwirtschaft trägt zu einer intensiveren Holznutzung bei. Unter der Annahme, dass die Preise wieder auf das Niveau vor Lothar steigen, ist eine Erhöhung der Jahresnutzung von Nadelrundholz von heute 3,2 Millionen Kubikmeter auf 4 bis 5 Millionen Kubikmeter zu erwarten. Ausserdem wird sich angesichts des Rückstands bezüglich der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Strukturwandel in der inländischen holzverarbeitenden Industrie beschleunigen, was den prognostizierten Nachfrageanstieg abdämpfen wird.
Die Waldwirtschaft schaut der Zukunft zuversichtlich entgegen. Die starke Nachfrage auf dem Holzmarkt kann einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, die Forstbetriebe wieder in die Gewinnzone zu bringen. Die stärkeren ökonomischen Anreize für die Holzproduktion und die zunehmende Holznutzung werden keineswegs einen Raubbau am Wald zur Folge haben. Denn trotz des neuen Optimismus im Holzmarkt stehen die Akteure der Waldwirtschaft - die Waldeigentümer und ihre Forstbetriebe sowie der Forstdienst - auch in Zukunft zur schweizerischen Waldpolitik und zur nachhaltigen und naturnahen Waldbewirtschaftung in guter Schweizer Tradition. Die Waldwirtschaft ist und bleibt multifunktional und beinhaltet wesentlich mehr als nur pure "Holzmobilisierung".
Das vollständige Dossier zur Medienkonferenz finden Sie unter www.wvs.ch.
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