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World Vision Schweiz und Liechtenstein

Liberia: World Vision befürchtet verheerendes Machtvakuum

(ots)

Dübendorf, Monrovia, 10. Juli 2003. Sollte Liberias Staatspräsident Charles Taylor wie gefordert über Nacht zurücktreten und fliehen, droht das Land im Chaos zu versinken, warnt Daniel Bärtschi, Programmleiter der Hilfsorganisation World Vision Schweiz. Er verweist auf die Situation in Somalia 1992. Damals fiel die Hauptstadt Mogadischu in die Hände von bewaffneten Banden. In der Folge gelang es nicht einmal den UN-Truppen, die Lage zu kontrollieren.

"Wenn Taylor ins Exil geht, bevor eine militärische 
Eingreiftruppe 
im Land ist, gibt's in Monrovia den totalen Kollaps", befürchtet 
Bärtschi. Taylors Soldaten haben schon seit Wochen keinen Sold mehr 
erhalten. Bei einem politischen Machtvakuum würden sie sich einfach 
holen, was sie noch können, so Bärtschi.
Unterdessen präsentiert sich die humanitäre Situation in Monrovia 
noch immer instabil. Zurzeit arbeiten noch 25 einheimische World 
Vision-Mitarbeiter in der liberianischen Hauptstadt. Nach Angaben 
von World Vision Liberia befinden sich rund 300'000 Flüchtlinge in 
der Hauptstadt. Rund 60'000 Vertriebene versuchen, im Samuel K. Doe- 
Stadion Zuflucht zu finden. Andere übernachten in Schulen, Spitälern 
oder im Freien. Der Mangel an ausreichender Hygiene und sauberem 
Wasser wird zu einem immer grösseren Problem. Choleraerkrankungen 
nehmen rapide zu. Die Ärzte im John F. Kennedy-Spital sind an ihren 
Grenzen angelangt.
In dieser Situation verstärkt World Vision seine Hilfe. In 
Zusammenarbeit mit dem UNO-Welternährungsprogramm (WFP) verteilen 
Mitarbeiter schon seit Jahresbeginn dringend benötigte 
Nahrungsmittel an die Vertriebenen. Zusätzlich nahm World Vision 
eine Impfaktion ins Gesundheitsprogramm auf. Im Rahmen der Aktion 
wurden bisher mehr als 2'000 Frauen im gebärfähigen Alter gegen 
Tetanus geimpft. Das Gesundheitsprogramm startete vor rund drei 
Wochen. Fast 6'000 Kinder wurden seither gegen Masern geimpft.
Der Schutz der Vertriebenen ist ein zentrales Anliegen von World 
Vision. Deshalb befürwortet World Vision Schweiz die Überlegungen, 
Schutzzonen für Flüchtlinge nahe Monrovia einzurichten. Ausserdem 
sollte eine internationale Übergangsverwaltung nach Vorbild von 
Osttimor die wichtigen politischen Strukturen sicherstellen. "Unter 
Kontrolle der UNO sollten Polizei, Verwaltung und Staatsapparat 
wieder errichtet werden", präzisiert Bärtschi. Eine Rolle für die 
Rebellengruppen in Liberia sieht er dabei kaum: "Lurd und Model sind 
Gangsterbanden."
Spendenkonto World Vision Schweiz: PC 80-142-0

Kontakt:

Daniel Schindler
Öffentlichkeitsarbeit
World Vision Schweiz
E-Mail: d.schindler@worldvision.ch,
Telefon: +41 (1) 802 30 26

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