BFF: Rumänische Asylsuchende: Rasche Entscheide
(ots)23. September 2002 In den letzten Tagen sind grössere Gruppen rumänischer Staatsangehöriger im Kanton Waadt angekommen, mit dem Ziel, in der Schweiz ein Asylgesuch einzureichen. Voraussichtlich werden Nichteintretensentscheide gefällt werden, da die vorgebrachten Gründe nicht dem im Asylgesetz umschriebenen Flüchtlingsbegriff entspre-chen. In der Tat ist Rumänien auf der Liste der sogenannt sicheren Länder (safe countries). Ein Nichteintretensentscheid vom BFF hat eine Wegwei-sung in einen Drittstaat oder in das Herkunftsland zur Folge.
Im Kanton Waadt sind am Wochenende und am Montag erneut drei Grup- pen rumänischer Asylsuchender aufgegriffen worden. Bereits eine Woche zuvor ist eine erste Gruppe von 46 rumänischen Staatsangehörigen in der Waadt angekommen. Diese Personen haben um Asyl nachgefragt. Sie wurden in der Empfangsstelle (ES) von Vallorbe untergebracht, wo bereits eine erste Befragung durchgeführt werden konnte. Das BFF wird in den nächsten Tagen aufgrund der Anhörung einen Entscheid fällen.
Möglichkeit der Wegweisung in einen Drittstaat oder in das Herkunftsland
Jeder asylsuchenden Person, die einen Nichteintretensentscheid erhält, wird das rechtliche Gehör gewährt. Beim anschliessenden Wegweisungs-entscheid haben die Asylsuchenden das Recht, gegen diesen Entscheid des BFF eine Beschwerde bei der Asylrekurskommission einzureichen. Nach dem rechtskräftigen Entscheid kann die Wegweisung vollzogen werden.
Die Gruppen rumänischer Staatsangehöriger, die am Wochende und am Montag in der Waadt angekommen sind und die aussagen, der Minderheit der Romas anzugehören, sind noch am selben Tag von der Kantonspolizei zur Empfangsstelle in Vallorbe begleitet worden. Aufgrund der Platz-knappheit und der beschränkten Möglichkeiten der Befragung wurden die Asylsuchenden unverzüglich nach Chiasso transportiert und in der Zivil-schutzanlage untergebracht.
Die Einreise einer erheblicher Anzahl rumänischer Staatsangehöriger ist für die Schweiz relativ neu. Im August vermerkte das BFF einen Anstieg einge-reichter Asylgesuche von rumänischen Staatsangehörigen, die zur Minder-heit der Roma zählen. Allein in diesem Monat hatte das BFF 140 Asylge-suche verzeichnet, womit Rumänien an der vierten Stelle der Herkunftslän-der lag. Mitte September stieg die Zahl der Asylgesuche bereits auf 120. Mit den Gruppen, die in den letzten 10 Tagen angekommen sind, könnte die Zahl der Asylsuchenden auf über 200 steigen.
Weitere Auskünfte: Brigitte Hauser-Süess, Medien & Kommunikation BFF 031 325 93 50 Dominique Boillat, Communication & Médias ODR 031 325 98 80