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Die Odyssee der australischen Schafe - Dauerskandal Tiertransporte

Zürich (ots)

Das seit über drei Monaten auf den Weltmeeren
herumirrende Tiertransportschiff MV "Cormo Express" macht das ganze
Ausmass des Wahnsinns der internationalen Tiertransporte deutlich,
meint die Schweizerische Gesellschaft für Tierschutz/ProTier
(SGT/ProTier). Von den rund 58'000 Schafen, mit denen sich das Schiff
am 5. August von Australien aus auf den Weg nach Saudi-Arabien
machte, sind bereits rund 5'500 jämmerlich verendet. "Weil mit Tieren
immer noch wie mit einer beliebigen Handelsware umgegangen wird,
kommt es bei Tiertransporten aus Profitsucht immer wieder zu solch
abartigen Perversionen", sagt SGT/ProTier-Geschäftsführerin Rita
Dubois. "Die Branche der Tiertransporteure ist kriminell und schreckt
vor nichts zurück".
Wegen eines dubiosen Krankheitsbefunds hatte sich Saudi-Arabien
geweigert, die Tiere an Land zu lassen. Anschliessend scheiterten
Versuche, die Schafe, die unter völlig unzureichenden Bedingungen auf
einem ehemaligen Autofrachter transportiert werden, in andere Länder
zu verkaufen. "Die Zustände an Bord in den ungenügend belüfteten
Laderäumen bei hohen Temperaturen und ohne ausreichende Versorgung
sind nicht vorstellbar. Jeden Tag krepieren Dutzende Tiere", erklärt
Rita Dubois.
Wenn das Schiff, wie jetzt geplant, wieder nach Australien
zurückkehrt, werden bis zur Ankunft noch einige Tausend Tiere
sterben. Die Überlebenden werden in einem desolaten Zustand und am
Ende ihrer Kräfte sein, befürchten die Tierschützer. Ein Schicksal,
das jedes Jahr zahllose Tiere während des Transports ereilt. So
werden allein in Europa jedes Jahr über 400 Millionen Tiere in bzw.
über dessen Grenzen zum Teil ununterbrochen über 100 Stunden lang
herumgekarrt. Mangels Kontrollen verenden Zehntausende Schweine,
Rinder, Geflügeltiere und Schafe nach schier endlosen Qualen, bevor
sie ihren Bestimmungsort erreichen. Genaue Zahlen werden von den
Transporteuren geheim gehalten. Aus Australien ist dagegen bekannt,
dass im letzten Jahr 74'000 Schafe auf Überseetransporten gestorben
sind.
Die SGT/ProTier ruft daher dazu auf, direkt bei der auch für die
Schweiz zuständigen Australischen Botschaft in Berlin
(Friedrichstrasse 200, DE-10117 Berlin) zu protestieren und eine
Einstellung der Überseetransporte zu verlangen. Auf der Homepage
www.protier.ch kann ab anfang nächster Woche ein Protestschreiben an
das Landwirtschaftsministerium und das Handelsministerium in
Australien online verschickt werden. Auf dem Sekretariat von ProTier
ist zudem gegen ein frankiertes Rückantwortcouvert ein Musterbrief an
den australischen Premierminister erhältlich. "Den armen Geschöpfen
auf ihrem Todesschiff können wir von hier aus der Schweiz nicht mehr
helfen", so Rita Dubois, "aber unsere Wut über diesen Skandal sollen
die Verantwortlichen zu spüren bekommen".

Kontakt:

Pressestelle SGT/ProTier
Alfred-Escher-Str. 76
8002 Zürich
Tel: +41/1/201'05'05
Fax: +41/1/201'26'23
E-mail: info@protier.ch
Internet: http://www.protier.ch

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