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Publikumsrat: swissinfo.ch ist eine unersetzliche Plattform

Bern (ots)

Der Publikumsrat von swissinfo spricht sich
entschieden dagegen aus, die Bundesgelder an swissinfo zu streichen, 
wie es das Konsolidierungsprogramm des Bundesrats vorsieht. Jetzt, da
die Schweiz immer wieder internationaler Kritik ausgesetzt ist, sei 
es um so wichtiger, dass es eine mehrsprachige Plattform gibt, um die
Schweiz mit ihren Eigenheiten zu erklären. Gerade bei der 
Berichterstattung über die Minarett-Initiative habe swissinfo.ch 
solide informiert und Hintergründe verdeutlicht, befand der 
Publikumsrat bei der Analyse der Abstimmungsdossiers. Das Gremium 
ermunterte die Redaktionen, künftig noch mehr als Frühwarner 
aufzutreten, zu analysieren und Orientierung zu geben.
Publikumsrat für den Erhalt von swissinfo.ch
Der Publikumsrat diskutierte über das Konsolidierungsprogramm 
2011-13 des Bundesrats und den darin enthaltenen Vorschlag, die 
Bundesmittel an swissinfo zu streichen. Er sprach sich entschieden 
gegen diesen Sparvorschlag aus. An swissinfo.ch zu sparen, wäre 
gerade jetzt kontraproduktiv, analysierte der Publikumsrat. In einer 
Zeit, in der die Schweiz immer wieder in der internationalen Kritik 
steht, sei der Auftrag, den swissinfo.ch erfülle, von höherer 
Bedeutung denn je. swissinfo.ch leiste hervorragende Arbeit und die 
Plattform biete einen unersetzlichen Rahmen, um die Schweiz mit ihren
Eigenheiten einem internationalen Publikum in neun Sprachen zu 
erklären.
Abstimmungsdossiers zur Minarett-Initiative
swissinfo.ch publiziert regelmässig 6-8 Wochen vor Eidgenössischen
Abstimmungen umfassende Dossiers in den Landessprachen Deutsch, 
Französisch und Italienisch zu den bevorstehenden 
Abstimmungsvorlagen, sowie in den übrigen Sprachen erläuternde 
Artikel und Hintergrundinformationen. Dies erlaubt es den in einem 
Stimmregister eingetragenen Auslandschweizerinnen und 
Auslandschweizer, sich über die Vorlagen zu informieren und ihre 
demokratischen Rechte wahrzunehmen. Die Minarett-Initiative löste 
zudem in Europa und in der arabischen Welt ein besonders grosses 
Interesse aus. Aus diesem Grund berichteten die englisch- und die 
arabischsprachige Redaktion noch ausführlicher als sonst, und 
ebenfalls in Form eines Dossiers, über die direkte Demokratie der 
Schweiz, über die Hintergründe, Fakten, Meinungen und Resultate der 
Volksabstimmung.
Breiter Überblick, vielfältig dargestellt
Der Publikumsrat analysierte das Dossier in den Landessprachen 
sowie in Englisch. Er kommt in seiner Analyse zum Schluss, dass es 
sich bei den Dossiers um soliden Informationsjournalismus handelt. 
swissinfo.ch habe seit dem Start der Unterschriftensammlung 
regelmässig über die Volksinitiative berichtet. Die Dossiers bieten 
einen guten Überblick: Die Positionen der verschiedenen Akteure wie 
Bundesrat, Initianten, Staatsrechtler wurden dargelegt, die 
Diskussionen in der Schweiz wurden verglichen mit der Situation in 
Ländern wie Dänemark, Österreich oder den Niederlanden. Gelobt wurde,
wie die Beiträge mit Bildergalerien, Grafiken, Videos, 
Audio-Slideshow oder Audios angereichert waren. Die zahlreichen Links
erlaubten auf einfache Weise, sich auf anderen Websites vertiefter 
mit einem gewissen Aspekt auseinanderzusetzen.
Der Publikumsrat vermisste das Votum eines Vertreters einer 
muslimischen Gemeinschaft, die ein Minarett bauen möchte. Die Nutzer 
von swissinfo.ch könnten sich noch besser orientieren, wenn zum 
Beispiel die Haltungen der diversen Akteure in einer prominent 
platzierten Grafik ersichtlich werden. Der Publikumsrat erachtete es 
als wünschenswert, wenn swissinfo.ch noch mehr auf die Analyse 
gesetzt hätte. Hilfreich wäre gewesen, vertiefter auf die 
rechtlichen, wirtschaftlichen und politischen Folgen einer Annahme 
der Initiative sowie die Verfassungsmässigkeit einzugehen. Die 
Fixierung auf das Minarett-Verbot verschleiere etwas den Blick auf 
das übergeordnete Problem, das Verhältnis zwischen der 
schweizerischen Gesellschaft und den Muslimen. Und es sei nicht klar 
genug geworden, dass das Minarett-Verbot weder bedeute, dass keine 
Moscheen mehr gebaut werden dürfen noch dass die Glaubensausübung in 
muslimischen Gebetsräumen beeinträchtigt sei.
Laut Statut von swissinfo stellt der Publikumsrat einen engen 
Kontakt zwischen den Programmverantwortlichen und dem Publikum 
sicher. Er berät die Verantwortlichen von swissinfo in allen Fragen 
des Programms und unterstützt sie durch Feststellungen, Vorschläge 
und Anregungen. Ausserdem beurteilt der Publikumsrat regelmässig die 
Entwicklung, Ausgestaltung und den Erfolg des Auslandauftrages.

Kontakt:

Claude Frey
Präsident des Publikumsrats von swissinfo
Tel.: +41/32/732'96'90
Fax: +41/32/732'96'97
Mobile: +41/79/250'70'00

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