Zum Abschluss der BIOTECHNICA 2005 (18. bis 20. Oktober): BIOTECHNICA: Impulsgeber für den Aufbruch
Hannover (ots)
- Besucherandrang: rund 13 000 Fachleute auf der größten europäischen Biotech-Messe - Auslandsrekord: Anteil der internationalen Besucher steigt auf 28 Prozent - Branche vollzieht positiven Stimmungsumschwung - Marktreife Produkte und Lösungen unterstreichen Zukunftspotenzial
Einen Besucherandrang erlebte die BIOTECHNICA 2005 an den drei Messetagen: Rund 13 000 Fachleute (plus zehn Prozent) informierten sich über die aktuellen Produkte und Entwicklungen aus der Biotechnologie. Mit 28 Prozent (3 600 Besucher) erreichte dabei der Besuch aus dem Ausland einen Rekordwert (plus neun Prozentpunkte). Für Stephan Ph. Kühne, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Messe AG, hat die BIOTECHNICA in diesem Jahr eine entscheidende Wende vollzogen: "Besucherandrang, deutlich gestärkte Internationalität und ein spürbar gestiegenes Interesse an industriellen Biotech-Lösungen sind für uns eindeutige Signale. Die BIOTECHNICA 2005 hat für einen positiven Stimmungsumschwung in der Branche und für die Branche gesorgt." Insgesamt beteiligten sich 872 Unternehmen an dieser 14. Fachmesse für Biotechnologie, der größten Veranstaltung dieser Branche in Europa. Die BIOTECHNICA hat mit ihrem diesjährigen Erfolg den Abstand zu Wettbewerbsveranstaltungen noch einmal vergrößert. Die Biotech-Anbieter präsentierten sich in Hannover auf einer Netto-Ausstellungsfläche von 12 853 Quadratmetern.
Im Mittelpunkt des intensiven Dialogs auf der Messe standen die Themen Marktreife und Marktfähigkeit der Produkte und Dienstleistungen. Auch für die Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie (DIB), Frankfurt/Main, sieht deren Vorsitzender, Prof. Dr. Peter J. W. Stadler die diesjährige BIOTECHNICA als gelungenes Spiegelbild für die wieder einsetzende Aufwärtsbewegung der Branche: "Die Stimmung auf der BIOTECHNICA passt ausgezeichnet zum aktuellen Stimmungsbild der Branche, die sich wieder positiv entwickelt. Deutlich spürbar war die gestiegene Internationalität der Messe. Ausstellung und Programm waren sehr gut besucht."
Aussteller
Neben der Beteiligung deutscher Unternehmen (585 Aussteller), darunter die deutschen Bioregionen als Gesamtpräsentation des Biotech-Standortes Deutschland, kamen die stärksten ausländischen Ausstellergruppen aus Großbritannien (623 m? mit 31 Unternehmen), der Schweiz (408 m? mit 33 Firmen), den USA (256 m? mit 25 Firmen), Russland (249 m? mit 45 Firmen), den Niederlanden (234 m? mit 20 Firmen) und Spanien (216 m? mit 18 Firmen).
Die Bewertungen der Aussteller zum Messeverlauf und den Ergebnissen reichen vielfach bis zu "herausragend" und "sehr zufrieden". Genereller Tenor: Die erreichten Kontakte und Resultate sind deutlich besser, als es im Vorfeld der Messe auf Grund der allgemeinen Branchensituation und der -entwicklung der letzten Jahre zu erwarten war.
Die BIOTECHNICA 2005 war auch wieder durch eine Reihe nationaler und internationaler Gemeinschaftsstände geprägt. Diese bewerten den Verlauf der drei Messetage durchweg positiv. Für den Schweizer Gemeinschaftsstand formulierte Domenico P. Alexakis, CEO der Schweizer Biotech-Organisation SWISS BIOTECH ASSOCIATION: "Auf einer Erfolgsskala bis zehn hat die Schweizer Beteiligung die Punktzahl von neun erreicht. Für die Schweizer Biotech-Unternehmen, die auf dieser Leitmesse ausstellten, hat sich bestätigt, dass diese Messe mit diesem Konzept das notwendige Zukunftspotenzial besitzt. Unsere Kontakte waren zahlreicher und qualitativ noch besser als 2003." Auch für die Biotech-Region Osaka war die Messe sehr erfolgreich. Takao Myose, Geschäftsführer des Osaka Prefectural Government: "Überragend war neben vielen neuen Kontakten auch die Teilnahme an unserem Workshop mit über 60 hochkarätigen Teilnehmern. Die BIOTECHNICA ist eine ausgezeichnete Chance, unsere Biotech-Potenziale einem internationalen Publikum im unmittelbaren Dialog vorzustellen. 2007 werden wir nach diesen Erfahrungen mit einer noch größeren Zahl von Unternehmen nach Hannover kommen."
Aus Sicht der Organisatoren des Gemeinschaftsstandes Baden-Württemberg war die BIOTECHNICA 2005 ein voller Erfolg. Dr. Ralf Kindervater, Geschäftsführer der BIOPRO Baden-Württemberg GmbH in Stuttgart, dazu in seinem Resümee: "Insgesamt wurde das sehr positive Gesprächsklima auf der BIOTECHNICA gelobt. Auch im Bereich Internationalität der Kontakte wurde eine Verbesserung gegenüber 2003 testiert." Für die niedersächsische Biotech-Beteiligung fasste Dr. Albrecht Läufer, Geschäftsführer der BioRegioN GmbH zusammen: "Alle Teilnehmer verzeichnen eine sehr positive Resonanz. Spürbar war eine deutliche Aufbruchstimmung, nicht zuletzt durch die ausbaufähige Kontaktbasis in diesem Jahr."
Besucherstruktur
Herausragendes Merkmal dieser BIOTECHNICA: Deutlich mehr Besucher kamen in diesem Jahr aus dem Ausland. Dieser Anteil stieg um neun Prozentpunkte auf nun 28 Prozent - eine positive Entwicklung, die zahlreiche Aussteller aus ihren Fachgesprächen und Kontakten unterstreichen, und der Höchstwert in der bisherigen Geschichte der Messe. Von den insgesamt 3 600 ausländischen Gästen kamen allein 27 Prozent aus Asien - in absoluter Zahl ca. 1 000 Fachleute.
Rund 1 700 aller Fachbesucher kamen in ihrer Funktion als Geschäftsführer, Vorstandsmitglied oder Leiter einer Behörde auf die BIOTECHNICA. Deckungsgleich hierzu sind die Befragungsergebnisse in Bezug auf die Entscheidungskompetenz der Besucher. Danach sind rund 39 Prozent (in absoluter Zahl rund 5 000 Besucher) "ausschlaggebend" in Entscheidungsprozesse ihrer Unternehmen eingebunden - mit einem Plus von zehn Prozentpunkten ein Indiz für die noch einmal gestiegene Professionalität dieser Leitmesse der Biotechnologie.
Im Mittelpunkt des Besucherinteresses stand die Ausstellungsgruppe Biotechnik, gefolgt von Pharma/Medizin und Equipment.
EUROPEAN BIOTECHNICA AWARD zum dritten Mal vergeben
Zur Eröffnung der diesjährigen BIOTECHNICA durch Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement wurde am Vorabend der Messe der EUROPEAN BIOTECHNICA AWARD 2005 vergeben. Dieser Preis ist mit insgesamt 40 000 Euro dotiert und damit der höchste Biotech-Preis in Europa. Von den drei Gewinnern hat die MediGene AG in Martinsried den ersten Platz mit einem Scheck über 20 000 Euro errungen. Der Platz zwei ging an die Firma Speedel aus Basel, dritter Gewinner ist die Aachener Paion AG.
Für Prof. Dr. Peter Stadler, den Jury-Vorsitzenden, war die diesjährige Award-Verleihung angesichts der großen und hochkarätigen internationalen Beteiligung sowohl auf der Sprecher- wie auch auf der Gästeseite ein "Riesenerfolg". Zur Bedeutung des Event ergänzte er: "Der EUROPEAN BIOTECHNICA AWARD ist ein fester und wichtiger Bestandteil der europäischen Biotech-Szene."
Trends und Produkte in der Biotechnologie
Und auch in diesem Jahr war die BIOTECHNICA wieder das Fenster in die Zukunft der biotechnologischen Forschung. International agierende Unternehmen und Forschungsgruppen präsentierten neueste Trends. So war die BIOTECHNICA 2005 geprägt von Produkten und Prozessen, die im stark expandierenden "weißen" Bereich - Biotechnologie für industrielle Anwendungen - kurz vor der Marktreife stehen. Einweg-Reaktorsysteme ermöglichen einfache Prozessführungen in jeder beliebigen Größenordnung. Durch den Einmal-Gebrauch sind aufwändige und teure Reinigungsschritte überflüssig, die wertvollen Kulturen können nicht von Umweltkeimen infiziert werden. Auch für die Aufarbeitung der Produkte aus biologischen Prozessen stehen neue Technologien zur Verfügung, wie etwa das Abtrennen der wertvollen Stoffe mit Hilfe magnetischer Partikel. Besonders im Trend: Komplettlösungen. Immer mehr Unternehmen bieten die gesamte Prozesskette an - von der Herstellung maßgeschneiderter Organismen bis zur industriellen Produktionsanlage.
Ein Dauerbrenner der Biotech-Branche ist die "rote" - medizinische - Biotechnologie. Neben klassischen Wirkstoffproduktionen entwickeln sich vor allem die diagnostischen Methoden mit großen Schritten. Sie werden sensitiver, zuverlässiger und schneller. Grippe, Keuchhusten, Tuberkulose oder BSE lassen sich mit neuen Verfahren zuverlässig und effizient bestimmen. Biochips spielen nach wie vor eine zentrale Rolle in der Entwicklung schneller und präziser Diagnoseverfahren. Und moderne Diagnostik greift immer weniger in den Körper ein. Beispiel Tumor: Statt Mammographie und Biopsie lässt sich inzwischen mit biotechnischen Methoden nicht nur ermitteln, dass ein Tumor im Organismus wächst, sondern auch exakt wo.
Und auch der Bereich "Tissue engineering" entwächst der Grundlagenforschung. Vor allem der Organnachbau für medizinische Implantate hat mit der Simulation eines Blutkreislaufes bei der Züchtung einen großen Schritt zu lebensfähigen Implantaten geschafft.
Begleitende Veranstaltungen
In einer Vielzahl von Workshops, Foren und Diskussionsrunden engagierten sich Unternehmen, Biotech-Organisationen und Forschungseinrichtungen in der Vermittlung aktueller Erkenntnisse und Trends. So nahmen insgesamt rund 1 300 Fachleute an den Veranstaltungen des "Innovations-Forums" teil, auf dem Aussteller ihre neuesten Produkte und Entwicklungen vorstellten. Mit jeweils rund 200 Teilnehmern waren auch die Veranstaltungen des BMBF sehr gut besucht. Damit leistete die BIOTECHNICA wieder einen wichtigen Beitrag für die Kommunikation und Information innerhalb der internationalen Biotechnologie.
Die nächste BIOTECHNICA findet 2007 als 15. Internationale Fachmesse für Biotechnologie vom 09. bis 11. Oktober auf dem hannoverschen Messegelände statt.
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