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Konsumentenforum kf

Soft Air Waffen - von einer echten Waffe nicht zu unterscheiden

Zürich (ots)

Eine Präventionsaktion gegen Imitationswaffen
In den vergangenen Monaten hat eine
interdisziplinäre Arbeitsgruppe eine Präventionsaktion zum Thema
"Soft Air Waffen" erarbeitet. Diese Kampagne will auf die grosse
Problematik solcher Waffenimitationen aufmerksam machen. Die Aktion
wird als Ergänzung zur Gewaltkampagne "Gemeinsam gegen Gewalt" unter
dem gleichen Label durchgeführt. Die aus Vertretern des Bundes, der
Polizei, der Schweizerischen Verbrechensprävention, des
Konsumentenforum (kf), der Beratungs-stelle für Unfallverhütung
(bfu), des Dachverbands Lehrerinnen- und Lehrer Schweiz (LCH), der
Organisation Schule und Elternhaus Schweiz (S&E), des
Waffenfachhandels (SBV) und des Marktverbandes zusammengesetzte
Arbeitsgruppe hat sich den Auftrag erteilt, im Frühjahr 2001 auf den
Internetsites des Bundes www.softairguns.ch verschiedene
Informationen und Ratschläge zu Soft Air Waffen in acht Sprachen
aufzuschalten. Die kantonalen und städtischen Polizeikorps der
Schweiz tragen diese Aktion mit.
In den letzten fünf Jahren sind Soft Air Waffen und
Waffenimitationen als Trendspielzeuge auf den europäischen Markt
gekommen. Hauptproduzent von Kunststoff-Imitationswaffen ist Japan.
Mit diesen Waffen werden kleine Kügelchen verschossen. Dies birgt
auch eine Verletzungsgefahr in sich. Gefährdet sind insbesondere die
Augen. Um vieles gravierender sind die Gefahren, die sich aus der
Verwechslung solcher Waffen ergeben.
Verwechslungsgefahr
Die spezielle Problematik von Soft Air Waffen liegt darin, dass
diese selbst von Fachleuten nicht oder nur schlecht von echten Waffen
unterschieden werden können. Vorfälle aus dem Ausland zeigen, dass
eine direkte Konfrontation mit einer Täterschaft, die Soft Air Waffen
benutzt, sehr schlimme Folgen haben könnte. Obwohl Soft Air Waffen
nach der heutigen Gesetzgebung nicht als Waffen gelten, sind sie doch
kein Spielzeug. Sie gehören daher nicht in Kinderhände!
Wenn Imitationswaffen in "unüblichem Umgang" - zum Beispiel zu
Bedrohungszwecken - eingesetzt werden, entfalten sie rasch eine
folgenschwere Wirkung. Sie lösen dann grundsätzlich die gleiche
Reaktion aus wie eine echte Waffe. Im Stress des Bedrohungsfalles
kann eine Person die Waffe nämlich nicht als harmlos beurteilen. Sie
reagiert deshalb instinktiv gleich, wie wenn sie durch eine echte
Waffe bedroht würde. Bezüglich der Bedrohungswirkung ist die
Imitationswaffen deshalb einer echten Waffe gleich zu stellen. Hier
liegt die grösste Gefahr, die von diesen "Waffen" ausgeht.
Die Präventionsziele
Die Ziele der Arbeitsgruppe "Soft Air Waffen" sind vielfältig: Der
Öffentlichkeit gegenüber will sie aufzeigen, dass die Problematik
dieser Waffen eingeschränkt werden kann, wenn alle Verantwortung
übernehmen. Den Eltern und Schulen werden Verhaltens- und
Vorgehensweisen im Problemfeld gezeigt. Jugendliche erhalten
Empfehlungen zum Umgang mit Soft Air- und Imitationswaffen.  So
werden Angehörige von betroffenen Bezugsgruppen zum Handeln in
konkreten Situationen befähigt. Durch spezielle Empfehlungen sollen
neue und konstruktive Verhaltensmuster vermittelt werden. Mittels
wohldurchdachter Aktionen soll so eine Präventionswirkung erzielt
werden. Zudem werden der Öffentlichkeit über Internet
Grundinformationen zur Problematik von Imitationswaffen zugänglich
gemacht.
Letztlich geht es um eine umfassende Aufklärung. Denn bei den Soft
Air Waffen entscheidet die Art des Umgangs, ob damit Missbrauch
getrieben, Gewalt ausgeübt wird - oder ob eine akzeptable Anwendung
vorliegt. Da das Unbekannte oft unheimlich und auch faszinierend
wirkt, ist es wichtig, durch eine offene Information das Problem zu
thematisieren. Dadurch erhalten Eltern, Lehrerschaft,
Erziehungsverantwortliche und Jugendliche Zugang zu Tatsachen und
Erkenntnissen jenseits von Tabus und Emotionen. Die Gefahren im
Umgang mit Imitationswaffen können so präzise offengelegt werden.
Die vorwiegend jugendlichen Benutzer erfahren, welche von ihnen
unterschätzten Gefahren von Soft Air- und Imitationswaffen ausgehen.
Mit dieser Information erhalten sie Ratschläge über den sicheren
Umgang mit Soft Air Waffen - natürlich wird auch der Verzicht
nahegelegt.
Bei der Information der Öffentlichkeit wird Wert darauf gelegt,
dass die vermittelten Inhalte auch nach einer angekündigten Regelung
im Waffengesetz ihre Gültigkeit behalten. Diese könnte grössere
Einschränkungen des heute noch freien Vermarktung mit sich bringen.
Eine Einschränkung des Handels kann zur Zeit bloss freiwillig
erfolgen. Deshalb versucht die Kampagne Händler dahingehend zu
motivieren, solche Imitationswaffen nicht zu importieren und zu
verkaufen, oder sie wenigstens erst an Käufer abzugeben, die über 18
Jahre alt sind.
Informationsangebot
Die Webseite www.softairguns.ch des Bundes bildet die Basis für
die Präventionsaktion. Ihre Informationen sind in deutscher,
französischer, italienischer sowie englischer Sprache abrufbar. Die
wichtigsten Tipps stehen zudem auf albanisch, türkisch,
serbokroatisch und portugiesisch zur Verfügung.
Die Informationen werden ab 31. Mai auf der erwähnten
Internet-Adresse veröffentlicht.

Kontakt:

Für Auskünfte stehen Ihnen am Donnerstag, 31. Mai 2001 zwischen 10
Uhr und 16 Uhr folgende Mitglieder der Arbeitsgruppe zur Verfügung:

Bundesamt für Polizei: Claude Mebes, Dienst für Analyse und
Prävention, Zentralstelle Waffen, Bern, Tel +41 31 322 45 11

Stadtpolizei Zürich: André Beck, Chef Kriminal-Kommissariat 2,
Zürich, Tel 01 216 82 00

Kantonspolizei Neuenburg: Antoine Leuenberger, Chargé de
prévention de la criminalité, Tel. +41 32 889 91 91

Schweizerischer Büchsenmacher- und Waffenfachhändlerverband (SBV):
Hubert Bonderer, Präsident, Tel. +41 81 735 10 15

Notiz zu Handen der Redaktionen
Fotos von echten Waffen im Vergleich zu Imitationswaffen (Soft Air
Guns) sowie von nachgestellten Situationen werden von der Bildagentur
Keystone verbreitet.

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