ASTAG Schweiz. Nutzfahrzeugverband
Erster Schritt in Richtung Sicherheit und Perspektive
Bern (ots)
Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG beurteilt die Ergebnisse des zweiten runden Tisches als einen ersten Schritt in die richtige Richtung: Sicherheit und Perspektive. Man ist sich einig, dass das Dosiersystem in seiner jetzigen Form nicht funktioniert. Die in Aussicht gestellte Regelung mit Tropfenzählern" vor und hinter dem Gotthard ist in der Praxis zu testen. Die ASTAG beteiligt sich konstruktiv und erwartet im Gegenzug eine rasche Umstellung auf das neue System, besseren Verkehrsfluss und im Gesamtergebnis erhöhte Verkehrssicherheit.
Nun negiert es niemand mehr, auch nicht das Departement Leuenberger, am zweiten runden Tisch herrschte Konsens: Das Dosiersystem mit dem Einbahnverkehr für Lastwagen ist gescheitert. Dessen baldige Aufhebung ist in Aussicht; dies nachdem Fahrer, Transporteure, Wirtschaftszweige, Automobilisten und Anrainer der Dosierstellen zum Teil viel Leid und grosse finanzielle Verluste ertragen haben.
Das heisst, die Lastwagen werden wieder im Gegenverkehr durch den Gotthard-Strassentunnel fahren. Ein System, das ähnlich einem Tropfenzähler den Schwerverkehr begrenzt, soll garantieren, dass es im Tunnel zu keinen Verkehrsüberlastungen kommt. Die ASTAG ist bereit, konstruktiv an der Erprobung der neuen Regelung mitzuwirken, im Wissen, dass noch viele Fragen offen sind. Der Verband erwartet, dass die Wartezeiten zurückgehen und dass der Verkehrsfluss sich verbessert. Er ist davon überzeugt, dass im Gesamtergebnis die Sicherheit erhöht wird; dies nicht nur, weil man sich weniger Umwegverkehr über andere, gefährlichere Alpenrouten verspricht, sondern auch, weil im Vergleich zum status quo ante ein Minimalabstand der Lastwagen von 150 Metern vorgeschrieben und die Signalisation optimiert ist und weil ein leistungsfähigeres Lüftungssystem zur Verfügung stehen wird. Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit akzeptiert die ASTAG auch intensive Polizeikontrollen, die allerdings nicht zur Schikane werden dürfen.
ASTAG-Zentralpräsident Carlo Schmid-Sutter stellte fest, dass heute noch keine Prognosen über Funktion und Erfolg des Tropfenzählers" gestellt werden können. Immerhin aber sei die Aufhebung des erwiesenermassen nicht praktikablen heutigen Dosiersystems in Aussicht. Man rücke damit von der gänzlichen Unzufriedenheit in den Bereich einer mittleren. Der Ständerat erinnerte an die wichtige Aufgabe des Strassentransports als Versorger und Entsorger in diesem Land, eine Aufgabe, welche die Transporteure wahrnehmen wollen und auch müssen.
Die ASTAG wäre auch bereit gewesen, den Versuch mit dem sogenannten Tropfenzählsystem unverzüglich zu testen. Gerade die flaue Zeit während der Ferien der italienischen Wirtschaft, der Ferragosto, wäre geeignet, das neue System zu erproben. Es ist schon mühselig, dass der Abschluss der Arbeiten am Lüftungssystem des Gotthard-Strassentunnels noch immer auf sich warten lässt.
Erleichterungen für den schweizerischen Binnenverkehr sind nach Massgabe der Verhältnismässigkeit anzustreben, setzen aber eine physische Trennung vom übrigen Verkehr voraus. Dies ist im sich bewegenden Verkehr nicht möglich. Auch aus der stehenden Staukolonne heraus ist eine solche Triage problematisch. Es braucht also für Stautage zwingend Plätze ausserhalb der Autobahn. Diese fehlen noch immer. Die ASTAG begrüsst, dass Bundesrat Moritz Leuenberger die Kantone zu den nötigen Schritten anhält.
Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG unterstützt die verfassungsmässige Verlagerungspolitik: Der alpenquerenden Güterverkehr von Grenze zu Grenze, das heisst der Transit, gehört auf die Schiene. Hingegen macht es keinen Sinn, den schweizerischen Binnengüterverkehr auf Bahnwagen zu zwingen - unter grossem Zeitaufwand, ohne Gewinn für die Umwelt und unter hohen Subventionen. Unsere Verkehrspolitik darf nicht darauf hinauslaufen, dass die inländischen Kurzstreckenverkehre auf die Schiene gehen, um die Gotthard-Achse dem internationalen Langstreckenverkehr zu überlassen.
Kontakt:
ASTAG Schweizerischer Nutzfahrzeugverband
Beat Keiser
Mediensprecher
Weissenbühlweg 3
3007 Bern
Tel. +41/31/370'85'70
Mobile +41/79/653'89'35
[ 019 ]