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Alpen-Initiative

Der Avanti-Gegenvorschlag sabotiert den Alpenschutz und verpestet die Agglomerationen

Altdorf (ots)

An einer Pressekonferenz in Bern warb die
Alpen-Initiative für ein Nein zum Avanti-Gegenvorschlag. Durch den 
Bau einer zweiten Röhre wirke dieser als Einladung an die 
EU-Lastwagen, stelle die Rentabilität der NEAT in Frage und erhöhe 
die Umweltbelastung nicht nur im Alpenraum. Ein Tiroler Politiker 
warnte die Schweizerinnen und Schweizer vor einer neuen 
Lastwagenlawine.
Der Gegenvorschlag zur Avanti-Initiative wirke als Einladung für 
die EU-Lastwagen, stellte Nationalrat Andrea Hämmerle, SP, GR, fest: 
"Der Bundesrat wird die heutige Dosierung des Schwerverkehrs im 
Gotthardtunnel kaum aufrecht erhalten, wenn eine zweite Röhre einmal 
gebohrt ist. Die Rentabilität der 15 Milliarden teuren NEAT würde 
damit gefährdet. Die Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene 
wird nur durch griffige Massnahmen gewährleistet, nicht durch leere 
Versprechen. Massnahmen hat das Parlament aber nicht beschlossen." 
Dafür schaffe der Gegenvorschlag ein Kompetenzwirrwar, indem er 
zusätzlich zum Bundesrat auch noch das Parlament für die Massnahmen 
zur Verlagerung des Transitgüterverkehrs für zuständig erklärt.
Der Gegenvorschlag zur Avanti-Initiative werde nicht nur für die 
Alpen katastrophale Folgen haben: mehr Lärm, mehr Luftverschmutzung, 
mehr CO2 und mehr Bodenversiegelung. Pia Hollenstein, grüne 
Nationalrätin aus St. Gallen, stützte sich bei diesen Aussage auf 
ein nicht veröffentlichtes Buwal-Gutachten. Die zweite Röhre am 
Gotthard erhöhe auch die Zahl der Gefahrguttransporte: "Heute ist 
der Transport der offiziell als gefährlich bezeichneten Güter 
(brandgefährlich sind auch viele andere) im Gotthardstrassentunnel 
nur in sehr geringen Mengen erlaubt. Die Wahrscheinlichkeit ist 
gross, dass die Vorschriften für einen zweiröhrigen Gotthardtunnel 
den weit weniger restriktiven anderer Autobahntunnels angepasst 
werden. Resultat werden markant mehr gefährlich Transporte auf der 
ganzen Transitroute sein."
Georg Willi, Fraktionspräsident der Grünen im Tiroler Landtag, 
warnte die Schweizerinnen und Schweizer: "Ein Ja zum Avanti- 
Gegenvorschlag und damit zur zweiten Röhre am Gotthard wäre ein 
falsches Signal an Europa." Österreich muss im neuen Jahr wegen der 
faktischen Aufhebung des Ökopunktesystems mit einer zusätzlichen 
Flut von Lastwagen aus der EU rechnen. "Der Schweiz droht ein 
ähnliches Schicksal, wenn sie dem Schwerverkehr die Tore öffnet", 
meinte Willi. Er wies auch darauf hin, dass die konsequente 
Schweizer Verkehrspolitik der letzten Jahre für viele europäische 
Länder ein Vorbild und für die geplagten AnwohnerInnen der 
Transitrouten in Österreich auch ein Hoffnungszeichen war: "Nehmt 
uns bitte diese Hoffnung nicht weg!"
Für Nationalrat Fabio Pedrina, Präsident der Alpen-Initiative, 
ist der Avanti-Gegenvorschlag eine Sabotage der Verlagerungspolitik, 
ein Angriff auf die Volksgesundheit, und eine Wundertüte ohne 
Wahlmöglichkeit für die StimmbürgerInnen. Ausserdem sei sie eine 
blosse Stauverschiebungsübung und ein leeres Versprechen an die 
Agglomerationen, die ebenfalls ein grosses Interesse am Alpenschutz 
haben. Er rief die Stimmbevölkerung auf, "konsequent auf den 
wegweisenden Volksentscheid von 1994 zur Alpen-Initiative zu 
beharren. Nur so werden wir eine bessre Lebensqualität für uns und 
unsere Kinder sichern."
Alpen-Initiative
Alf Arnold
Tel. +41/41 870 97 81 oder +41/79 711 57 13

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