auto-schweiz - 2008: Achtungserfolg beim Treibstoffverbrauch - freiwillige Vereinbarung mit UVEK zeigt Wirkung
Bern (ots)
Der durchschnittliche Treibstoffverbrauch aller in der Schweiz verkauften Neufahrzeuge ist im Jahr 2008 gegenüber dem Vorjahr erneut gesunken und beläuft sich nun auf 7,14 Liter/100 km. Dies entspricht allein innert Jahresfrist einer Abnahme von knapp 4 Prozent oder 0,3 Liter. Damit wurde erstmals der in der freiwilligen Vereinbarung mit dem UVEK festgelegte jährliche Absenkungswert von 0,25 Liter deutlich übertroffen. Allerdings wurde der festgelegte Zielwert von 6,4 Liter/100 km per 2008 trotzdem nicht erreicht. Statt der geforderten 2 Liter sank der Verbrauch in den letzten 8 Jahren um 1,26 Liter. Die Entwicklung geht jedoch mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung in die gewünschte Richtung.
Erfreulich ist, dass die Vorliebe der Autokäufer für sparsame, energieeffiziente Autos ungebrochen ist. So wurden im vergangenen Jahr wieder eine grossen Anzahl Modelle der Energieeffizienzkategorien A (48'435 Einheiten) und B (68'572 Einheiten) verkauft. Diese Personenwagen verbrauchen im Durchschnitt lediglich 5,12 Liter bzw. 6,16 Liter auf 100 km. Ihr Anteil an den gesamten Neuwagenverkäufen beläuft sich mittlerweile auf stolze 40,8 Prozent. Von den 286'341 im letzten Jahr verkauften Neuwagen lagen immerhin 111'445 Einheiten oder 38,9 Prozent beim oder unter dem Zielwert von 6,4 Liter/100 km. Interessant ist auch, dass 30'604 oder 10,7 Prozent der Personenwagen bereits im letzten Jahr unter dem von der EU für 2015 festgesetzten CO2-Grenzwert von 130 g pro km lagen. 1
Nach wie vor ist aber bei den Schweizer Autokäufern auch eine unübersehbare Vorliebe für schwerere, leistungsstarke und sportliche Autos vorhanden. Dieses Kaufverhalten erklärt neben den topografischen und klimatischen Besonderheiten unseres Landes den Hang der Kunden zu automobilen Spezialitäten wie Sportkombis und Grossraumlimousinen.
Zusammenfassend stellt auto-schweiz fest, dass die Begeisterung für das Auto zwar ungebrochen ist, dass aber der Wunsch nach einer sinnvollen Mobilität grösser und damit der Trend zu "vernünftigen" Modellen stärker wird.
Die 13. Berichterstattung über die Absenkung des spezifischen Treibstoffverbrauchs von Personenwagen steht unter http://www.presseportal.ch/go2/auto-schweiz1 zur Verfügung.
1) Es ist nicht so, dass der EU-Grenzwert von jedem EU-Land erreicht werden muss. Bei den von Brüssel vorgeschriebenen 130 g CO2 pro Kilometer per 2015 handelt es sich um den Durchschnittswert aller EU-Länder - das Ganze ist also eine Mischrechnung. Nehmen wir ein Beispiel zuhilfe (alle Zahlen 2007): Portugal mit dem aktuell tiefsten Wert von 143 g CO2/km würde demnach einen Teil der CO2-Emissionen Schwedens mit dem höchsten Wert von 180 g/km kompensieren. Als Nicht-EU-Mitglied steht die Schweiz aber alleine da und kann von solchen Synergien nicht profitieren - umso schwieriger wenn nicht unlösbar wird die Aufgabe. Kommt dazu, dass unser Land sehr spezifische geografische, topografische, klimatische und fiskalpolitische Besonderheiten aufweist, was die EU-Zielerreichung zusätzlich erschwert. In der Schweiz ist der Anteil der 4x4-Fahrzeuge viel höher (CH: 26 % / EU: 9.4 %) und der Dieselanteil deutlich kleiner (CH: 32.5 % / EU: 53.6 %). Bei der Definition des CO2-Grenzwertes für den Sonderfall Schweiz muss also zwingend ein gewisser Korrekturfaktor zur Anwendung kommen.
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