comparis.ch lanciert Einheitskrankenkassen-Prämienrechner - Wie hoch sind meine Prämien bei der Einheitskasse?
Zürich (ots)
Der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch hat einen Prämienrechner aufgeschaltet, der jedem Versicherten zeigt, wie viel Prämien er für die Krankenversicherung bezahlen müsste, würde die Initiative "für eine soziale Einheitskrankenkasse" angenommen.
Der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch zeigt den Versicherten, ob sie von einer Einheitskrankenkasse profitieren könnten. Profitieren bedeutet, dass sie weniger Prämien als heute bezahlen müssten. Der Prämienrechner von comparis.ch zeigt aber auch, ob man bei einer allfälligen Einheitskrankenkasse mehr Prämien als bisher bezahlen müsste.
Die Berechnung der möglichen Prämien bei einer Einheitskrankenkasse basiert auf einem Modell des Krankenkassendachverbandes Santésuisse. Das Modell der Santésuisse repräsentiert die Meinung der Gegner der Initiative "für eine soziale Einheitskrankenkasse". Trotz mehrmaligen Nachfragens bei den Befürwortern der Initiative, haben diese comparis.ch keine Modellrechnung zur Verfügung gestellt. Gegenüber comparis.ch hat Nationalrätin Therese Frösch - Präsidentin des Initiativkomitees "für eine soziale Einheitskrankenkasse" - angegeben, dass kein Berechnungsmodell der Befürworter existiere.
Wer zahlt weniger, wer zahlt mehr? In der Modellrechnung berücksichtigt wird das steuerbare Einkommen der Versicherten. Eine AHV-Bezügerin aus Zürich, die ihre Grundversicherung bei einer teuren Krankenkasse (Supra) hat, bezahlt heute jährlich rund 5700 Franken an Prämien. Die individuelle Prämienverbilligung, die sie aufgrund ihres steuerbaren Einkommens von 24'000 Franken und Vermögens von 100'000 Franken erhält, ist bereits abgezogen. Gemäss Modellrechnung müsste sie für die Einheitskrankenkasse 504 Franken bezahlen. Damit würde sie für die Einheitskrankenkasse circa 5200 Franken weniger bezahlen als für die Supra.
Bereits heute könnte die Rentnerin wesentlich weniger Prämien bezahlen, würde sie für die Grundversicherung zu einer günstigeren Krankenkasse wechseln. Bei gleicher Franchise könnte die Rentnerin mehr als die Hälfte ihrer Ausgaben sparen, wenn sie zur günstigsten Krankenkasse wechseln würde. Da in der heutigen Grundversicherung die volle Freizügigkeit herrscht, ist ein Wechsel unabhängig von Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand möglich.
Über 600 Franken günstiger würden die Prämien bei einer Einheitskasse für ein Paar mit zwei Kindern in Lausanne. Die Eltern und Kinder haben heute die Grundfranchise von 300, respektive 0 Franken. Versichert ist die Familie bei Atupri. Die Prämien von Atupri liegen in Lausanne im mittleren Bereich. Heute bezahlt die Familie jährlich 11'182 Franken Prämien. Bei einem steuerbaren Einkommen von 80'000 Franken und keinem Vermögen, würden sich die Prämien der Einheitskrankenkasse gemäss Modellrechnung auf noch 10'600 Franken belaufen. Bei der Einheitskrankenkasse würde die Familie 622 Franken weniger bezahlen.
Anders sieht das Beispiel aus, wenn das steuerbare Einkommen der Lausanner Familie nur 10'000 Franken höher ist. Dann nämlich bezahlt die Familie für die Einheitskrankenkasse jährlich 1138 Franken mehr an Prämien als heute.
Auch für die vierköpfige Familie aus dem Kanton Aargau würde die Einheitskrankenkasse teurer. Sie bezahlt für das Jahr 2007 für die Grundversicherung mit ordentlicher Franchise bei der Helsana 8251 Franken. Anspruch auf individuelle Prämienverbilligungen haben sie bei einem steuerbaren Einkommen von 100'000 Franken nicht. Bei der Einheitskrankenkasse müsste die Familie mit Prämien in der Höhe von 10'720 Franken 2469 Franken mehr bezahlen als heute. Und dies, obwohl für Kinder keine Prämien bezahlt werden müssten. Nutzt die Familie die heutigen Möglichkeiten zum Prämiensparen alternative Versicherungsmodelle - wie dies bereits über 1,1 Millionen Versicherte tun 1) - kann sie ihre heutige Prämie von 8251 Franken auf 6022 Franken senken, wenn sie zur günstigsten Kasse (Agrisano) ins Hausarztmodell wechselt . In diesem Fall müssten sie für die Einheitskrankenkasse 4698 Franken mehr als heute bezahlen.
Teuer zu stehen kommt die Einheitskrankenkasse auch ein kinderloses Ehepaar aus Chiasso. Das Paar mit einem steuerbaren Einkommen von 87'000 Franken ist bei Innova, der teuersten Krankenkasse in ihrer Prämienregion, versichert. Kostet die Grundversicherung die beiden heute 9408 Franken (Grundfranchise 300 Franken), müssten sie bei Annahme der Einheitskrankenkasse nochmals tiefer in die Tasche greifen und jährlich über 12'060 Franken bezahlen, 2652 Franken mehr als heute. Wäre das Paar bei der günstigsten Krankenkasse in ihrer Prämienregion (Assura) versichert, müssten sie für die Einheitskrankenkasse sogar 4620 Franken mehr an Prämien bezahlen.
Tatsächliche Prämienhöhe noch offen Wie hoch die Prämien für die obligatorische Grundversicherung bei einer allfälligen Einheitskrankenkasse tatsächlich ausfallen, ist noch offen. Sie sind abhängig vom Finanzierungs-modell, das vom Gesetzgeber ausgearbeitet werden müsste, wenn die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger am 11. März 2007 der Initiative zustimmen.
Der Prämienrechner Einheitskrankenkasse steht auf der Webseite von www.comparis.ch ab sofort zur Verfügung.
Weitere Informationen: Richard Eisler Geschäftsführer Telefon 044 360 52 62 E-Mail: media@comparis.ch Internet: www.comparis.ch
1) Siehe Medienmitteilung vom 9. Januar 2007: "Eine Million Personen in alternativen Versicherungsmodellen". Abrufbar unter: http://www.comparis.ch/comparis/press/communique.aspx?ID=PR_Comm_Communique_070109