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comparis.ch zur geplanten Reduktion des Rabatts bei Wahlfranchisen - Bei den Krankenkassen droht eine Völkerwanderung

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Zürich (ots)

Information: Die Grafik mit dem Prämienaufschlag
kann unter www.presseportal.ch/de/pm/100003671 kostenlos 
heruntergeladen werden.
Per Verordnung soll der maximale Rabatt bei Wahlfranchisen gesenkt
werden. Was insgesamt den Krankenkassen mehr Einnahmen beschert, 
bestraft die Versicherten. Wie Auswertungen des 
Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch zeigen, hat diese 
Rabattsenkung für knapp die Hälfte der Versicherten einen 
zusätzlichen Prämienanstieg zur Folge: Abgesehen von den bereits 
angekündigten Erhöhungen von durchschnittlich 15 Prozent steigen die 
Prämien für die Versicherten mit Wahlfranchise durch die 
Rabattsenkung um bis zu 12,5 Prozent. So drohen bei hohen Franchisen 
Prämienaufschläge von über 20 Prozent.
Im Kampf gegen die drohenden Aufschläge der Krankenkassenprämien 
zieht der Bund alle Register. Die neuste Idee: Das Senken der 
maximalen Rabatte bei den Wahlfranchisen. Wer eine höhere 
Kostenbeteiligung in Form einer höheren Franchise wählte, hat bisher 
einen Rabatt von maximal 80 Prozent der zusätzlichen 
Kostenbeteiligung erhalten. Hat man also statt der Grundfranchise von
300 Franken eine Franchise von 2500 Franken gewählt, hat man im 
Krankheitsfall eine um 2200 Franken höhere Kostenbeteiligung 
riskiert. Als Entschädigung für das grössere Risiko ist die 
Krankenkassenprämie bisher um bis zu 80 Prozent der höheren 
Kostenbeteiligung gesenkt worden, maximal also um 1760 Franken.
Diese Prämienreduktion bei höheren Kostenbeteiligungen soll nun 
per Verordnung angepasst werden. Geplant ist, dass zukünftig die 
Prämie nur noch um maximal 70 Prozent der zusätzlichen 
Kostenbeteiligung sinkt. Wer also eine Franchise von 2500 Franken 
wählt, erhält nur noch eine Reduktion von maximal 1540 statt 1760 
Franken und muss somit jährlich bis zu 220 Franken mehr bezahlen.
Knapp 60 Prozent der erwachsenen Versicherten(1) haben eine 
Wahlfranchise. Da wie bisher auch in Zukunft der maximale 
Prämienrabatt - einschliesslich des Rabatts für alternative 
Versicherungsmodelle - nicht grösser als 50 Prozent der 
Standardprämie mit Grundfranchise und Unfalldeckung sein darf, sind 
über 80 Prozent der Versicherten mit einer Wahlfranchise potenziell 
von der Rabattsenkung betroffen. Das entspricht 47 Prozent aller 
erwachsenen Versicherten. Diese Versicherten müssten mit zusätzlichen
Prämienaufschlägen von bis zu 12,5 Prozent rechnen (siehe Grafik).
Durch die Reduktion des Prämienrabatts bei hohen Franchisen sollen
die gesamten Prämieneinnahmen steigen. Richard Eisler, 
Geschäftsführer des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch kann der 
Idee nicht viel Gutes abgewinnen: «Diese Massnahme ist reine 
Kosmetik, damit die Behörden im Herbst einen nicht ganz so 
drastischen Prämienaufschlag präsentieren müssen.» Diesen Aufschlag 
kommuniziert das Bundesamt für Gesundheit (BAG) seit Jahren nur für 
die Prämie mit der Grundfranchise von 300 Franken. Durch die 
Mehreinnahmen bei den hohen Franchisen würde der Anstieg der Prämie 
mit Grundfranchise abgedämpft und das Schreckensszenario einer 
Prämienerhöhung von durchschnittlich 15 Prozent entschärft. Die 
Prämienveränderungen für Personen mit einer Wahlfranchise 
veröffentlicht das BAG nämlich nicht. Die aus der Rabattsenkung 
resultierenden Prämienaufschläge würden somit in der offiziellen 
Kommunikation totgeschwiegen. Doch auch wenn es mit dieser Massnahme 
gelingen sollte, die «offizielle» Prämienerhöhung (300 Franken 
Grundfranchise) unter die politisch wichtige Marke von 10 Prozent zu 
drücken, müssten viele Versicherte mit einer Wahlfranchise 
Prämienaufschläge von über 20 Prozent hinnehmen. In Kantonen wie 
Bern, in denen heute von Prämienerhöhungen von bis zu 20 Prozent die 
Rede ist, wären sogar Prämienaufschläge um über einen Viertel 
möglich.
Ausserdem führt eine derartige Rabattsenkung zu einer 
Völkerwanderung bei den Krankenkassen, wie Eisler erklärt: Eine hohe 
Franchise werde unter anderem von preisbewussten, gut informierten 
Versicherten gewählt. Diese Versicherten hätten sich in der 
Vergangenheit bewusst mit ihrer Krankenkassenprämie 
auseinandergesetzt. Dass sie die Rabattanpassung einfach so 
hinnähmen, sei unwahrscheinlich. «Für Versicherte mit einer hohen 
Franchise werden mitten im Spiel die Regeln geändert. Wer durch mehr 
Eigenverantwortung die eigene Prämie gesenkt und auch den Anstieg der
Gesundheitskosten etwas gedämpft hat, wird bestraft. Viele 
Versicherte werden auf die Regeländerung mit dem Wechsel der 
Krankenkasse reagieren», weiss Eisler aus der Vergangenheit. Bereits 
auf das Jahr 2004 hin sind die Rabatte bei den Franchisen gesenkt 
worden. Die Folge war, dass damals 50 Prozent mehr Versicherte als 
üblich die Krankenkasse gewechselt haben.
(1) Versicherte mit Jahrgang 1983 und älter

Kontakt:

Richard Eisler
Geschäftsführer
Telefon: 044 360 34 00
E-Mail: media@comparis.ch
www.comparis.ch

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