Alle Storys
Folgen
Keine Story von Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB mehr verpassen.

Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB

SGB-Parolen zu den Vorlagen vom 1. Juni 2008: 3 x NEIN - massiven Rückschritt verhindern!

Bern (ots)

Der am 27. Februar in Bern versammelte SGB-Vorstand
hat dreimal die NEIN-Parole zu den Vorlagen des eidgenössischen 
Urnenganges vom 1. Juni 2008 beschlossen. Die ablehnenden Positionen 
wurden im Einzelnen wie folgt begründet:
BV-Artikel zur Krankenversicherung: Der neue Verfassungsartikel 
wird zu einer negativen Entwicklung der Krankenpflegeversicherung 
führen. Er gefährdet den bisher garantierten umfassenden 
Leistungsbereich und stellt einen Schritt hin zur 
Zwei-Klassen-Medizin dar. Vor allem ältere Menschen haben gravierende
Nachteile zu befürchten. Denn bei Annahme droht ein Leistungsabbau 
bei der Pflege im Heim und bei der Spitex, dazu eine Deckungslücke 
bei Unfall. Der SGB weist auch die vorrangige Wettbewerbsorientierung
des BV-Artikels entschieden zurück. Diese wird zu einem massiven 
Machtzuwachs der Kassen und zum Verlust der freien Arztwahl führen 
und gleichzeitig den Druck auf Arbeitnehmende im Gesundheitswesen 
steigern. Der SGB wird diese Vorlage, die den heutigen Standard der 
gesundheitlichen Versorgung gefährdet, in einem breiten Bündnis 
bekämpfen, u.a. zusammen mit den Vereinigungen der Ärzte und des 
Pflegepersonals sowie mit den Kantonen.
Einbürgerungsinitiative: Diese SVP-Initiative ist zuerst einmal 
aus rechtsstaatlichen Gründen abzulehnen. Indem sie die Kompetenz zur
Festlegung der Einbürgerung allein und abschliessend den Gemeinden 
zuweist, verletzt sie die rechtsstaatlichen Garantien, die auch bei 
der Einbürgerung - für den SGB am besten mit rekursfähigen 
Behördenentscheiden - gelten müssen. Damit lässt die Initiative 
offene Willkür ohne Chance einer Korrektur (Rekurs) zu bzw. will 
diese wieder ermöglichen. Zudem ist sie direkt fremdenfeindlich. Denn
sie will, dass nicht mehr das einzelne Gesuch geprüft wird, sondern 
sie setzt auf billige - und vor allem auf schürbare - Stimmungsmache 
gegen bestimmte Volksgruppen. Die SVP will sich so ein Aktionsfeld 
bewahren, das ihr immer wieder wirksame fremdenfeindliche Auftritte 
ermöglicht. Die Schweiz hat das Gegenteil, echte Integration, nötig.
Volksinitiative "Volkssouveränität statt Behördenpropaganda": Eine
demokratisch legitimierte Regierung darf und soll ihren Standpunkt 
auch in Abstimmungskämpfen vertreten. Eine solche politische 
Knebelung der obersten Behörden stärkte lediglich jene Kreise, die 
locker Millionen in Abstimmungspropaganda investieren können. Damit 
"Volkssouveränität" nicht gekauft werden kann, zeigte sich vielmehr 
Transparenz über den Einsatz von Finanzmitteln in Abstimmungen an.
Der SGB wird mit einer aktiven Kampagne gegen diese dreifache 
Bedrohung antreten.

Kontakt:

SCHWEIZERISCHER GEWERKSCHAFTSBUND
Auskunft: Ewald Ackermann, 031/377 01 09

Weitere Storys: Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB
Weitere Storys: Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB