100 Erdgas-Tankstellen bis im Jahr 2006
Zürich/Cham (ots)
Der umweltschonende Treibstoff Erdgas wird bis 2006 in der Schweiz an rund 100 Tankstellen zu günstigeren Preisen als Benzin verfügbar sein. Dieses Ziel hat sich der Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSG) gesetzt, wie Präsident Hajo Leutenegger an der Generalversammlung in Cham erklärte. Im Zusammenhang mit der angestrebten CO2-Reduktion sehen die Schweizer Gasversorger gute Chancen, mit ihrem umweltschonenden Energieträger auf breiter Basis einen aktiven Beitrag zu leisten.
Trotz einem witterungsbedingten leichten Rückgang des Endverbrauchs auf 29'989 Gigawattstunden (-1,7%) im letzten Jahr konnte Erdgas seinen Marktanteil erneut leicht auf 11,4% (Vorjahr 11,3%) steigern. Erdgas ist, so eine kürzlich im Auftrag des VSG durchgeführte Imagestudie, die Wunschenergie fürs Heizen, noch vor der Sonnenenergie. Die Gaswirtschaft steht gemäss Präsident Hajo Leutenegger (Zug) klar hinter den vom Bund festgelegten CO2-Zielen. Mit dem Einsatz von Erdgas im Kerngeschäft Heizen wie auch für Produktionsprozesse in Gewerbe und Industrie lässt sich die CO2-Belastung reduzieren. Eine noch wirksamere Massnahme ist gemäss Leutenegger die Förderung von Gas als Treibstoff. Nachdem die eidgenössischen Räte eine Motion für die Vergünstigung der Gastreibstoffe genehmigt haben, hat die Gaswirtschaft das Ziel, "im Jahre 2006 über ein flächendeckendes Tankstellennetz von rund 100 Tankstellen zu verfügen". Ein weiterer aktiver Beitrag dazu wird die Einspeisung und gemeinsame Vermarktung von Biogas als Treibstoff sein. Eine entsprechende Vereinbarung wurde kürzlich mit den Biogasproduzenten abgeschlossen.
Der VSG spricht sich ferner gegen eine völlige Streichung des Programms EnergieSchweiz aus, wie dies mit dem Sparpaket des Bundes diskutiert wird. Er befürwortet eine Fokussierung auf jene Massnahmen, welche die besten CO2-Einsparungen versprechen. Ersatzmassnahmen wie die vorgeschlagene Lenkungsabgabe auf nicht erneuerbare Energien lehnt der Verband ab.
Massvolle Massnahmen für CO2-Reduktion
In seinem Gastreferat ging Dr. Michael Kohn (Zürich) auf die Lage und die Perspektiven der internationalen und schweizerischen Klimapolitik ein. Festzustellen sei, dass das Kyoto-Protokoll noch immer nicht rechtskräftig ratifiziert ist. Während weltweit noch kein geordneter Ablauf zur Realisierung des Kyoto-Konzepts stattfindet, ist die Schweiz mit dem bestehenden CO2-Gesetz vielen anderen Industrienationen mustergültig voraus.
Trotz vielseitiger Anstrengungen ist die Einhaltung des CO2-Gesetzes in der Schweiz, insbesondere bei den Treibstoffen, illusorisch. Es ist mit einer Ziellücke von 2,4 Mio. Tonnen CO2 zu rechnen. Dies verlange nach Massnahmen. Kohn erachtet eine CO2-Abgabe mit Blick auf den stagnierenden Kyoto-Prozess als verfrüht und plädierte für massvolle freiwillige Massnahmen wie etwa den so genannten Klimarappen, einen Zuschlag auf flüssige Treibstoffe (Benzin/Diesel) zur Finanzierung von Emissionszertifikaten und Fördermassnahmen im Inland. Diesen betrachtet der Gastreferent in zeitlicher und sachlicher Hinsicht als die "praktisch optimale Remedur".
Der Gaswirtschaft zollte Kohn seinen Respekt: mit der kontinuierlichen Steigerung ihres Marktanteils von 2 auf fast 12% sei die Branche zu einem bedeutenden Akteur in der schweizerischen Energielandschaft geworden.
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