hotelleriesuisse zieht Sterne-Urteil weiter
Bern (ots)
Das Zürcher Kassationsgericht lehnt die Nichtigkeitsbeschwerde von hotelleriesuisse in der Auseinandersetzung mit dem Wirteverband GastroSuisse ab. Mit diesem Entscheid musste aufgrund der eingeschränkten Prüfungsbefugnis des Kassationsgerichts gerechnet werden. hotelleriesuisse setzt alles daran, die Schweizer Hotel-Sterne auf der Basis eines einheitlichen Hotelklassifikationssystems zu schützen und zieht das Urteil ans Bundesgericht weiter.
hotelleriesuisse, der Unternehmerverband der Schweizer Hotellerie, wird das Urteil des Zürcher Kassationsgerichts, das in Bestätigung des Handelsgerichts dem Wirteverband GastroSuisse die Verwendung von Hotel-Sternen erlauben will, vor Bundesgericht anfechten. Aufgrund der eingeschränkten Überprüfungsbefugnis des Kassationsgerichts ist dieses negative Urteil nicht aussagekräftig. Um die Errungenschaften der Schweizer Hotelklassifikation bestmöglich zu schützen, muss der Verband die nächste Instanz anrufen. Dieses Vorgehen ist umso wichtiger, als die Chancen für eine aussergerichtliche Einigung mit GastroSuisse gesunken sind: Der Wirteverband zeigt nach wie vor keinerlei Interesse an einer einheitlichen Branchenlösung.
Seit drei Jahrzehnten verwendet hotelleriesuisse das Sterne-Symbol im Rahmen der Schweizer Hotelklassifikation. In dieser Zeit wurden die Hotel-Sterne - basierend auf einem klaren und kontinuierlich weiter entwickelten Normensystem - zum verlässlichen Gütesiegel aufgebaut. Das angefochtene Urteil sieht vor, in Zukunft zwei konkurrierende Systeme zuzulassen, die nach unterschiedlichen Kriterien Sterne vergeben. Das würde bedeuten, dass die Hotel-Sterne je nach Absender anderen Anforderungen entsprechen würden und somit eine andere Bedeutung hätten. Eine schnelle und zuverlässige Orientierung im vielfältigen Schweizer Hotelangebot, die zum Beispiel bei Internet-Buchungen absolut entscheidend ist, wäre somit nicht mehr möglich.
In keinem anderen Land in Europa gibt es zwei nationale Hotelbewertungen, die mit dem gleichen Symbol arbeiten. Im Gegenteil: In neuester Zeit zeigen sich in der EU starke Bestrebungen zur länderübergreifenden Harmonisierung der Hotelklassifikationssysteme. Diese Entwicklung wird von den interessierten EU-Organen gleichermassen befürwortet und gefördert wie vom Europäischen Dachverband der Hotel- und Gastronomieverbände. In allen Fällen liegen die Transparenzanforderungen für den Kunden im Vordergrund der Harmonisierungsbestrebungen. Eine gegenteilige, kundenfeindliche Lösung kann sich daher auch die Schweizer Hotellerie - gerade in der heutigen wirtschaftlich schwierigen Situation - auf keinen Fall leisten.
Die Schweizer Hotelklassifikation von hotelleriesuisse
Im Jahr 1979 führte hotelleriesuisse die Hotelklassifikation in der Schweiz ein. Es handelte sich damals um das weltweit erste und einzige privatwirtschaftliche System dieser Art und wurde insbesondere im deutschsprachigen Raum als Basis für eigene Klassifikationssysteme verwendet. hotelleriesuisse pflegt auch heute einen regen und konstruktiven Austausch mit europäischen Hotellerieverbänden. Im Bereich der Hotelklassifikation besteht seit März 2009 eine strategische Partnerschaft mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) und dem österreichische Fachverband Hotellerie. Auf dem Weg zu einheitlichen Hotelsternen in Europa wurde im Dezember 2009 ein wichtiger Grundstein gelegt: Die Hotelverbände aus der Schweiz, Österreich, Deutschland, Schweden, Niederlanden, Tschechien und Ungarn gründeten die "Hotelstars Union" mit dem Ziel, ein harmonisiertes Klassifikationssystem in ihren Ländern einzuführen
Die Normen der Hotelklassifikation werden laufend den Qualitätsanforderungen und den stets ändernden Bedürfnissen der Hotelgäste angepasst. 2009 generierten die von hotelleriesuisse klassierten Betriebe nahezu 77 Prozent der gesamten Logiernächte in der Schweiz. Somit erfüllt die Schweizer Hotelklassifikation ihre Aufgaben erfolgreich: Sie dient dem Gast als Orientierung im Hotelangebot und gibt gleichzeitig dem Hotelier ein Instrument zur Marktpositionierung sowie zur Qualitätsentwicklung in die Hand.
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