Weltwassertag 2005 - Der Trinkwasserkonsum bleibt konstant
Zürich (ots)
Wasserreiche Schweiz
Der Trinkwasserkonsum in der Schweiz nimmt seit Anfang der Achtzigerjahre stetig ab. Im trockenen und heissen Sommer 2003 gaben einzelne Wasserversorgungen an Spitzentageb bis zu 20% mehr Trinkwasser ab. Die Verbrauchsspitze von 1976 wurde nicht mehr erreicht, obwohl sich im Ausnahmejahr eine vorübergehende Trendumkehr zeigte und der Wasserverbrauch pro Kopf im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0.5% auf 401 Liter pro Einwohner und Tag anstieg.
Seit rund 30 Jahren ist der Wasserverbrauch in der Schweiz stetig rückläufig. 1981 verbrauchte die Schweizer Bevölkerung noch über 500 Liter Trinkwasser pro Einwohner und Tag. Seither sank der Wasserverbrauch um annähernd 100 Liter auf 401 Liter pro Einwohner und Tag. Auf Grund der trockenen Witterung wurde 2003 etwas mehr Trinkwasser aus Seen und Grundwasser gefördert, als aus Quellen. Quellen reagieren schneller auf Witterungseinflüsse. Allein im Haushalt hat sich der Trinkwasserverbrauch in den letzten 20 Jahren um 20 Liter verringert und beträgt heute im Durchschnitt lediglich 162 Liter pro Einwohner und Tag. Neuere Produktionsverfahren und Strukturänderungen führten zu einem markant kleineren Wasserverbrauch in der Industrie. Der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfaches erhebt seit hundert Jahren alljährlich den schweizerischen Wasserverbrauch.
Keine Notwendigekeit den Wasserkonsum zu reduzieren
Da in der Schweiz im Allgemeinen nur 5% der Niederschlagsmenge für Trink- und Brauchwasser von Haushalten, Industrie und landwirtschaftlicher Bewässerung genutzt wird, für Trinkwasser sogar nur 2%, ist die Sicherstellung der Wasserversorgung in Trockenzeiten vorwiegend ein organisatorisches Problem, was sich auch im Extremsommer 2003 bestätigte. Die Schweiz verfügt über reiche Wasserreserven. Es ist weder aus ökologischen noch ökonomischen Gründen notwendig, den Trinkwasserkonsum weiter einzuschränken.
Konsequenzen für den Wasserpreis
Ein reduzierter Wasserkonsum hat Auswirkungen auf den Wasserpreis, da Wasserversorgungen einen hohen Fixkostenanteil und einen geringen mengenabhängigen Kostenteil aufweisen. Das Kapital der Wasserversorgungen liegt in den rund 53'000 km Leitungsrohren im Untergrund. Diese müssen gepflegt und erneuert werden, unabhängig wieviel Wasser verbraucht wird. Die notwendigen Investitions- und Erneurungskosten belaufen sich auf auch 2003 auf gut 600 Millionen Franken. Damit kann die notwendige Leitungserneuerung sichergestellt werden. Um kostendeckend zu arbeiten, müssen die kleineren Verkaufsmengen längerfristig durch höhere Wasserpreise kompensiert werden. Trotzdem bleibt das Trinkwasser günstig, 1000 Liter kosten im Schweizer Durchschnitt Fr. 1.60.
1.08 Billionen Liter Wasser pro Jahr !
Die Schweizerischen Wasserversorgungen haben 2003 1,08 Milliarden Kubikmeter Wasser gefördert. Dies entspricht ungefähr der Menge des Bielersees oder einem Wasserwürfel der Kantenlänge 1 km. Das Trinkwasser der Schweiz setzt sich je zu 40% aus Grund- und Quellwasser zusammen. Die restlichen 20% stammen aus den Seen. Die Qualität des Wassers ist ausgezeichnet, knapp 40 % erfordern keinerlei Aufbereitung, die restlichen 60 % werden schonend und naturnah aufbereitet.
Text und Grafiken unter www.svgw.ch -> SVGW -> Medien
Genug und sauberes Trinkwasser
Neben der dreisprachigen Internetseite www.trinkwasser.ch rund ums Trinkwasser bietet der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfaches SVGW auch eine spezielle Website zum Thema Wasserqualität an. Auf der Webseite www.wasserqualitaet.ch können die Trinkwasserdaten entweder nach Postleitzahl oder Wohnort abgerufen werden. Da die Beteiligung an dem Dienst fakultativ ist, sind noch nicht alle Wasserversorger eingetragen. Laut SVGW enthält die Datenbank aber bereits mehr als 550 Einträge, welche die Trinkwasserversorgung von insgesamt mehr als 4.5 Millionen Schweizer Einwohnern abdecken.
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