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GastroSuisse

GastroSuisse: 115. Delegiertenversammlung vom 30. Mai 2006 in Zürich

Zürich (ots)

Bestätigung der Marschrichtung GastroSuisse
Im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses der 115.
ordentlichen Delegiertenversammlung von GastroSuisse vom 30. Mai im
Kongresshaus Zürich standen einerseits der Ehrengast Bundesrat Dr.
iur. Christoph Blocher sowie anderseits der Beschluss der Delegierten
über die Haltung von GastroSuisse zum Thema Hotelklassifikation. Nach
einer umfassenden Diskussion sprach sich die Delegiertenversammlung
sehr deutlich zu Gunsten einer grundsätzlichen Weiterführung des
Projektes und damit für eine eigene Hotelklassifikation GastroSuisse
aus.
Hotelklassifikation: Ja zum eigenen Weg
Nach einer ausführlichen Diskussion folgten die Delegierten sehr
deutlich der klaren Empfehlung von Vorstand und Präsidentenkonferenz
und sprachen sich für die grundsätzliche Weiterführung des Projektes
Hotelklassifikation GastroSuisse aus - nötigenfalls vorerst auch ohne
Sterne. Abklärungen sind im Gange.
Die Delegierten würdigten mit ihrem Entscheid die bisher
geleistete Arbeit der Projektgruppe und bestätigten die Wichtigkeit
der übergeordneten Zielsetzungen des Vorhabens: die Verbesserung der
Angebotstransparenz für den Gast, die weitere Qualitätsverbesserung
des Angebotes sowie letztlich auch die Anerkennung der
gewerblich-mittelständischen Beherbergungsbranche in Politik und
Wirtschaft.
Eine Chance für die Kleinhotellerie
Zentralpräsident Klaus Künzli nahm in seiner Ansprache die
Gelegenheit wahr, um die Fakten des Hotelklassifikationsprojektes
GastroSuisse in Erinnerung zu rufen. "Was gibt es Vornehmeres, als
die vielen Familienbetriebe der Kleinhotellerie, die zahlreichen
Gasthöfe und Hotels auf dem Land, im städtischen Umfeld und in den
Städten so zu unterstützen, dass sie neue gute Überlebens- und
Entwicklungschancen haben", so Klaus Künzli. Das sei das Ziel der
qualitativ anspruchsvollen, aber klar strukturierten
Hotelklassifikation von GastroSuisse, deren Sterne man zumindest
vorerst nicht zulassen wolle.
Vor den rund 230 anwesenden Delegierten und zahlreichen Gästen im
Kongresshaus Zürich setzte er sich im Weiteren mit den zahlreichen
Ziel- und Dialoggruppen des schweizerischen Gastgewerbes auseinander.
Besonders ausführlich sprach er dabei das Verhältnis zu Verwaltung
und Behörden an. Es sei ein schleichender Kollektivismus
festzustellen, dem die Interessen des Individuums restlos
untergeordnet würden. "Kein Wunder", so Klaus Künzli, "dass dabei
Eigenverantwortung und Initiative mehr und mehr auf der Strecke
bleiben."
Selbstkritisch analysierte er die Strukturen und Beziehungen
innerhalb des Verbandes GastroSuisse, einer Föderation von 26
autonomen Kantonalverbänden. Die Gastwirtschafts-gesetzgebung und zum
Teil der Vollzug der eidgenössischen Gesundheitsgesetzgebung würden
in der Hoheit der Kantone liegen. Wirksame Branchenpolitik sei
indessen nur auf nationaler Ebene möglich. "Bern ist das Epizentrum
der Schweizer Politik", hielt Klaus Künzli fest. "Mittelfristig
werden wir aus effizienz- und aus wirtschaftlichen Gründen nicht
darum herumkommen, unsere Strukturen zu überprüfen."
Bundesrat Blocher: "Qualität ist unser Markenzeichen"
"Wenn es dem schweizerischen Tourismus gut geht - dann geht es
nicht nur der Schweiz gut, sondern der ganzen Welt", stellte
Ehrengast Bundesrat Christoph Blocher in Anlehnung an eine Formel aus
der Bauwirtschaft fest. Die Menschen reisten dann, wenn sie in ihren
Heimatländern über sichere Arbeitsplätze, gute Löhne und positive
Aussichten verfügten. Die Weltwirtschaft zeige zur Zeit erfreuliche
Kennzahlen, und der allgemeine Aufschwung habe auch die Schweizer
Gastronomie erfasst. Dabei könnten nicht der Massen- und
Billigtourismus eine brauchbare Strategie für die Schweiz sein,
sondern: "Qualität ist unser Markenzeichen." Diese sei immer gefragt
und weit weniger konjunkturabhängig.
In seiner Funktion als Justizminister erläuterte Bundesrat
Christoph Blocher die Einflüsse des Asyl- und des Ausländergesetzes
auf die Schweizer Gastronomie. So informierte er über das Referendum
zum neuen Ausländergesetz und ein zweites zur grossen
Asylgesetz-Revision. Beide Geschäfte seien für das Gastgewerbe von
Bedeutung, weshalb er die Branche zur Unterstützung der zwei Vorlagen
aufforderte.
"Sie haben den Dank des Landes verdient", würdigte der Ehrengast
die Gesamtleistungen des Gastgewerbes und sprach der Branche für die
Erbringung der umfangreichen sozialen Aufgaben ein Lob aus.
Präventionspolitik: Menschenbild und Gast
Über das Thema "Menschenbild und Gast" reflektierte
GastroSuisse-Direktor Dr. Florian Hew und stellte kritische
Überlegungen zur aktuellen Präventionspolitik an. "Es dürfte nur noch
eine Frage der Zeit sein", so Florian Hew, "bis die Gastgeber des
Landes aufgefordert werden, den Gästen je nach Body-Mass-Index
unterschiedliche Menükarten vorzulegen." Nur allzu oft werde das
Gastgewerbe als Ort der Nacherziehung der Bevölkerung missbraucht.
Zum Nutzen anderer werde immer mehr versucht, mit dieser Branche
Politik zu machen, kritisierte Florian Hew. In einer übersättigten
Gesellschaft sei die Prävention heute zu einer teuren Industrie
geworden, jedoch mit oft noch dürftigem Resultat. Im Interesse der
Branche und der Gästefreiheit plädierte der GastroSuisse-Direktor
"für möglichst wenig Staat in unseren Gaststuben".
Besondere Ehre für: Ständerat Hess
An der Versammlung von GastroSuisse in Zürich stimmten die
Delegierten den ordentlichen Geschäften zu und verliehen
abschliessend eine neue Ehrenmitgliedschaft: Mit dieser Auszeichnung
für seine umfangreichen politischen Verdienste für das Gewerbe im
Allgemeinen und für das Gastgewerbe im Speziellen (insbesondere auf
dem Gebiet der Mehrwertsteuer) wurde der ebenfalls in Zürich
anwesende Ständerat Hans Hess (FdP, OW) gewürdigt.
Einigkeit auch in der Frage des Passivrauch-Schutzes
GastroSuisse hat das wachsende Bedürfnis vieler Gäste nach
rauchfreien Zonen in Restaurations und Hotels erkannt und fordert
ihre Mitglieder - seit letztem Herbst noch verstärkt - auf,
entsprechende Bereiche zu schaffen. Am Vortag der
Delegiertenversammlung vom 30. Mai 2006 in Zürich hat sich der
Vorstand erneut eingehend mit dem Thema Passivrauch-Schutz
auseinandergesetzt und insbesondere die Präsidenten der
Kantonalsektionen eingeladen, zu dieser für das Gastgewerbe
folgenreichen Frage Stellung zu nehmen.
Die Konferenz der 26 Kantonalpräsidenten und der Präsidenten der
vier Fachgruppen bekräftigte ganz deutlich ihre Meinung, wonach
grundsätzlich keine weiteren gesetzlichen Bestimmungen die
unternehmerische Freiheit einschränken müssten. Sollte in Anbetracht
der immer vehementer werdenden Bestrebungen eine Reglementierung
jedoch unumgänglich sein, so müsste diese zwingend schweizweit
gelten, branchenverträglich sein und für alle Gastronomieformen
gleichermassen gelten. Wo es die Umstände erlaubten, müssten unter
speziellen Bedingungen Räumlichkeiten für Raucher ausgeschieden
werden können. Im Falle einer Umstellung würden Übergangszeiten von
zwei bis drei Jahren gefordert, und die Verantwortung für den Vollzug
dürfe nicht dem Gastgeber übertragen werden.
Die Führungsgremien von GastroSuisse sprachen sich klar gegen
kantonale gesetzliche Lösungen im Tourismusland Schweiz aus und
forderten weiter, dass eine allfällige Reglementierung zum
Passivrauch-Schutz nicht über das Arbeitsgesetz, sondern über eine
separate Gesetzgebung erfolgen müsste.
GastroSuisse ist der führende nationale Verband für Hotellerie und
Restauration. Über 20'000 Mitglieder gehören dem grössten
gastgewerblichen Arbeitgeberverband an.
Die vorliegende Medien-Information ist elektronisch verfügbar
unter www.gastrosuisse.ch

Kontakt:

GastroSuisse, Marketing und Kommunikation
Brigitte Meier-Schmid
Tel.: +41/44/377'53'53
Fax: +41/44/377'55'82
E-Mail: maco@gastrosuisse.ch

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  • 19.04.2005 – 13:00

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