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Schlund + Partner AG

Schlund + Partner: ICANN-Vertrag mit Verisign schadet der Internet-Gemeinschaft

Karlsruhe (ots)

Internet-Registrare lehnen Vertragsentwurf über die künftige
Verwaltung von .com ab / ICANN verstößt gegen eigene Satzung /
Schaden für Internet-Nutzer weltweit befürchtet
Der Domain-Registrar und Internet-Provider Schlund + Partner lehnt
den Vertragsentwurf über die künftige Verwaltung der Internet-Endung
.com ab und fürchtet einen großen Schaden für die Gemeinschaft der
weltweiten Internet-Nutzer. Die Kontrollstelle für die Vergabe von
Internet-Namen und Nummern ICANN und das amerikanische Unternehmen
VeriSign hatten in den vergangenen Monaten gemeinsam einen neuen
Vertrag zur Verwaltung von .com erarbeitet, der auf der ICANN-Sitzung
im kanadischen Vancouver ab dem heutigen Mittwoch diskutiert werden
soll.
Gemeinsam mit nahezu allen großen Domain-Registraren weltweit -
den Unternehmen, die im Kundenauftrag Internetadressen bei den
Registrierungsstellen wie VeriSign anmelden - kritisiert Schlund +
Partner sowohl das Zustandekommen wie auch die Inhalte des
Vertragsentwurfs. "Der vorliegende Entwurf würde VeriSign faktisch
für immer das Recht geben, .com zu verwalten", erläutert
Domain-Experte Eric Schätzlein von Schlund + Partner, der die
Bedenken der Registrare auf der ICANN-Sitzung in Vancouver vortragen
wird. "Das widerspricht einer der Kernaufgaben, die sowohl in ICANNs
Satzung wie auch in einer Vereinbarung mit dem amerikanischen
Handelsministerium festgeschrieben sind - nämlich der Förderung des
Wettbewerbs."
Vor allem befürchtet Schlund + Partner große Nachteile für die
Internet-Nutzer weltweit, da .com mit über 50 Millionen angemeldeter
Internet-Adressen die mit Abstand am häufigsten genutzte Domain ist.
Der Vertragsentwurf würde es VeriSign gestatten, die Gebühren für
.com-Adressen jährlich ohne Begründung um sieben Prozent zu erhöhen.
"Der noch bis November 2007 gültige Vertrag verlangt dagegen, dass
die Preise für .com-Domains nur bei gestiegenen Kosten erhöht werden
dürfen, außerdem muss VeriSign dies begründen - der neue Text wäre
ein massiver Rückschritt", so Schätzlein.. Letztlich müssten die
Registrare und Webhoster Preiserhöhungen an ihre Kunden weitergeben.
"Als sich VeriSign Anfang des Jahres erneut um die Verwaltung von
.net beworben hat, haben sie interessanterweise massiv die Preise
gesenkt", wundert sich der Domain-Spezialist aus Karlsruhe.
Der neue Vertrag über die Verwaltung der .com-Adressen ist
Bestandteil einer außergerichtlichen Einigung, nach der VeriSign
verschiedene  Rechtsverfahren gegen ICANN zurückzieht. "Unserer
Meinung nach standen bei dieser Einigung weder die Interessen der
Internet-Gemeinschaft noch der Öffentlichkeit im Vordergrund",
erklärt Eric Schätzlein, "sondern ICANN wollte sich damit vor
möglichen Problemen und Kostenrisiken schützen".
Ein Memorandum gegen den Vertragsentwurf zur Verwaltung von .com
haben mehr als 30 Registrare unterzeichnet. Sie fordern wesentliche
Änderungen am vorliegenden Vertragsentwurf, der auf der Website
www.icann.org eingesehen werden kann. Außerdem fordern die
Unternehmen eine umfassende Prüfung der Vertragsentwürfe durch den
ICANN-Aufsichtsrat sowie eine öffentliche Anhörung, bei der - wie
bislang bei ICANN üblich - die Gemeinschaft der Internetnutzer
ausreichend Gelegenheit hat, Stellungnahmen abzugeben und Bedenken zu
äußern.
Den Wortlaut des Memorandums sowie die Liste der Unterzeichner
können Sie bei der Pressestelle anfordern. Gerne vermitteln wir Ihnen
auch ein Interview mit den Vertretern von Schlund + Partner auf der
ICANN-Tagung in Kanada.

Pressekontakt:

Schlund + Partner AG
Andreas Maurer
Elgendorfer Straße 57
56410 Montabaur
Telefon 02602/96-1275
Telefax 02602/96-1477
E-Mail presse@schlund.com