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ECPAT Deutschland e.V.

Bundesdeutsche Maßnahmen zum Schutz von Kindern vor sexueller Gewalt unzureichend

Freiburg (ots)

Zehn Jahre nach dem 1. Weltkongress gegen
kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern stellt ECPAT 
International den globalen Bericht über die Umsetzung nationaler 
Aktionspläne vor.
Kinder jeden Alters sind von sexueller Gewalt bedroht. Zehn Jahre 
nach dem Stockholmer Weltkongress nimmt die sexuelle Gewalt gegenüber
Kindern und Jugendlichen immer noch zu. Bisherige Schritte und 
rechtliche Maßnahmen konnten die Verbrechen nicht eindämmen. Die 
rasante Entwicklung neuer Informationstechnologien sowie weltweite 
Billigreiseangebote ermöglichen Tätern und Hintermännern weiterhin 
die Ausbeutung von Kindern ohne großes Risiko.
Der Bericht sieht auch für Deutschland dringenden Handlungsbedarf.
Angemahnt werden die Ratifizierung des Zusatzprotokolls zu 
Kinderprostitution, Kinderhandel und Kinderpornografie sowie die 
Rücknahme des Vorbehalts zur Kinderrechtskonvention bezüglich der 
Schutzaltersgrenze, der Migrantenkindern nur eingeschränkte Rechte 
zubilligt. Problematisch seien ferner unterschiedliche 
Länderregelungen bezüglich Betreuung und Schutz minderjähriger Opfer.
Der globale Monitoring-Bericht, den ECPAT International im Auftrag
der Organisatoren des Weltkongresses alle zwei Jahre herausgibt, 
listet systematisch Maßnahmen zum Kinderschutz in über 50 Ländern 
auf. Gleichzeitig benennt er Schwachstellen und gibt 
Handlungsempfehlungen. Weltweit haben bisher nur 25% aller Länder 
einen Nationalen Aktionsplan beschlossen.
Die Träger von ECPAT Deutschland, unter ihnen Brot für die Welt 
sowie 27 Kinderschutzorganisationen, Fachstellen und Hilfswerke, 
halten die detaillierte Aufarbeitung weltweiter Maßnahmen für ein 
wichtiges Instrument im Einsatz gegen die kommerzielle sexuelle 
Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen.
Brot für die Welt engagiert sich auch auf globaler Ebene: die 
Aktion der evangelischen Kirchen unterstützt den von Bangkok aus 
arbeitenden Dachverband ECPAT International. Dieser überwacht die 
Umsetzung der nationalen Aktionspläne, vernetzt und qualifiziert die 
über 80 ECPAT-Gruppen weltweit und arbeitet aktiv an der Verhinderung
von Kinderpornografie im Internet, von Kindersextourismus und 
Kinderhandel sowie an der Strafverfolgung von Tätern und Begleitung 
von Opfern.
Pressekontakt:

Kontakt:

Mechtild Maurer, ECPAT Deutschland, Tel. 0761-45687148,
mobil 0171-4166042, www.ecpat.de