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sanofi-aventis Herzpreis für Lausanner Hypertonieforscher

Meyrin (ots)

Die CHUV-Forscher Prof. Michel Burnier und Dr.
Murielle Bochud erhalten für ihre Arbeiten zu genetischen Ursachen
des Bluthochdrucks den sanofi-aventis heart prize 2007
Der mit 100 000 CHF dotierte sanofi-aventis heart prize geht in
diesem Jahr an Professor Dr. Michel Burnier und PD Dr. Murielle
Bochud vom Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV) in
Lausanne. Die Mediziner werden für ihre Beiträge zur Erforschung der
genetischen Ursachen des hohen Blutdrucks ausgezeichnet. Bei
Patienten mit Bluthochdruck und deren Angehörigen haben sie an zwei
verschiedenen Genen charakteristische Mutationen identifiziert, die
sich auf die körpereigene Blutdruckregulation und die
Salzausscheidung durch die Nieren auswirken. Die Ergebnisse
bestätigen bisherige Vermutungen, dass die erbliche Komponente bei
der Entstehung des Bluthochdrucks eine zentrale Rolle spielt.
Möglicherweise ergeben sich hieraus künftig Ansatzpunkte für die
Vorhersage des Bluthochdruckrisikos und die Entwicklung neuer
blutdrucksenkender Medikamente. Die Preisverleihung findet heute, 29.
November, im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Berner Inselspital
statt.
Hoher Blutdruck (Hypertonie) ist ein wichtiger Risikofaktor für
die Entstehung eines Herzinfarkts oder eines Hirnschlags und betrifft
etwa jede fünfte Schweizerin und jeden fünften Schweizer. In nahezu
90 Prozent aller Fälle lassen sich keine organischen Ursachen für den
chronisch erhöhten Blutdruck finden. In etwa jedem zehnten Fall ist
eine Erkrankung der Nieren oder der Nebennieren für das Entgleisen
der körpereigenen Blutdruckregulation verantwortlich. Letztere beruht
auf einem komplizierten Wechselspiel aus blutdrucksenkenden und
blutdrucksteigernden Hormonen und anderen Signalstoffen und ist sehr
genau erforscht. Neben übermässigem Alkoholkonsum, Übergewicht und
Stress leistet vor allem eine salzreiche Ernährung der Entstehung von
Bluthochdruck Vorschub: Zu viel Natrium bewirkt eine verminderte
Wasserausscheidung durch die Nieren, wodurch die Wasser- und
Blutmenge im Körper zunimmt und der Blutdruck steigt.
Weil ein krankhaft hoher Blutdruck häufig mehrere Mitglieder einer
Familie betrifft, vermutet man schon seit längerem, dass die Neigung
zu Bluthochdruck zu einem gewissen Teil genetisch bedingt ist. Um der
erblichen Komponente des hohen Blutdrucks auf den Grund zu gehen, hat
die Lausanner Forschergruppe um Prof. Michel Burnier und PD Dr.
Murielle Bochud auf den Seychellen die Mitglieder von 72
afrikanischen Familien mit bekannten Fällen von Bluthochdruck
genetisch analysiert. Insgesamt untersuchten die Mediziner, die jetzt
zusammen mit ihrem Team mit dem sanofi-aventis heart prize 2007
ausgezeichnet wurden, über 350 Personen mit normalem oder erhöhtem
Blutdruck. Wie die Forscher herausfanden, wirken sich
charakteristische Mutationen in zwei Genen, dem CYP3A5- und dem
ABCB1-Gen, auf die Regulation des Blutdrucks durch das sogenannte
Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) aus. Der Effekt der
mutierten Gene wird dabei durch Salz beeinflusst. So wurde bei den
Trägern der Genvarianten mit steigendem Kochsalzkonsum und
zunehmendem Alter ein stärkerer Blutdruckanstieg beobachtet. Damit
wird die Gültigkeit der bekannten Empfehlung unterstrichen, dass
Hypertoniker ihre tägliche Kochsalzeinnahme einschränken sollten:
"Schon eine moderate Senkung des Natriumkonsums führt bei
salzsensitiven Hypertonikern zu einer deutlichen Senkung des
Blutdrucks", sagt Michel Burnier. "Menschen mit Bluthochdruck sollten
daher pro Tag nicht mehr als 5-6 Gramm Kochsalz zu sich nehmen".
Tatsächlich konsumiert der Normalbürger davon im Schnitt zwischen 9
und 12 Gramm pro Tag - einen Grossteil davon durch verstecktes Salz
in Nahrungsmitteln wie Brot oder Fertiggerichten.
"Durch ihr Einwirken auf den komplizierten Mechanismus der
Blutdruckregulation scheinen die Gene mitzubestimmen, auf welche
blutdrucksenkenden Medikamente ein Patient reagiert und auf welche
nicht", erläutert Murielle Bochud. "Wenn sich unsere Ergebnisse durch
weitere Studien bestätigen lassen, könnten sie die Grundlage für die
Entwicklung einer neuen Klasse von blutdrucksenkenden Medikamenten
bilden", so die Forscherin. Dass einige der an Patienten
afrikanischer Abstammung gewonnene Erkenntnisse auch für die weisse
Bevölkerung zutreffen, zeigen erste Ergebnisse der sogenannten CoLaus
(Cohorte Lausannoise)-Studie, an der auch Murielle Bochud und Michel
Burnier mitarbeiteten. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden bei rund
6000 Teilnehmern die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
und genetische Faktoren des familiären Bluthochdrucks unter die Lupe
genommen.
"Die Ergebnisse der Lausanner Arbeitsgruppe sind insgesamt von
grosser klinischer Bedeutung, weil sie die Vermutung bestätigen, dass
genetische Veränderungen eine wichtige Rolle bei der Entstehung des
Blutdrucks spielen", resümiert Professor Thomas F. Lüscher, Direktor
der Klinik für Kardiologie am UniversitätsSpital Zürich und
Vorsitzender des Preiskomitees des sanofi-aventis heart prize.
"Genetische Tests (Screenings) könnten in Zukunft dazu beitragen, das
Risiko, im Laufe des Lebens an Bluthochdruck zu erkranken, schon in
jüngeren Jahren zu erkennen und rechtzeitig geeignete präventive
Massnahmen einzuleiten. Die Arbeit des Lausanner Teams wurde in der
renommierten Zeitschrift "Hypertension" der American Heart
Association publiziert.
sanofi-aventis heart prize
Der mit CHF 100'000 dotierte "sanofi-aventis heart prize" wird
alljährlich für herausragende Verdienste Schweizer Wissenschaftler
auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der mit diesen
assoziierten Stoffwechselstörungen verliehen (www.heartprize.ch). Die
Preissumme wird vollumfänglich für ein einzelnes Forschungsprojekt
vergeben und darf nur für Forschungszwecke verwendet werden. Zur
Teilnahme eingeladen sind WissenschaftlerInnen oder
Wissenschaftlerteams. Die Arbeit muss grösstenteils in der Schweiz
entstanden, innovativ und innerhalb eines Jahres publiziert bzw. zur
Publikation angenommen worden sein. Die eingereichten Arbeiten werden
von einer hochkarätigen Jury, unter dem Vorsitz von Prof. Dr. med.
Thomas F. Lüscher, Universitätsspital Zürich, beurteilt. Detaillierte
Informationen zur Ausschreibung und zum Reglement sind unter
www.heartprize.ch verfügbar.
Über sanofi-aventis
sanofi-aventis ist ein führendes, globales Pharmaunternehmen, das
therapeutische Lösungen erforscht, entwickelt und vertreibt, um das
Leben der Menschen zu verbessern. sanofi-aventis ist an den Börsen in
Paris (EURONEXT: SAN) und New York (NYSE: SNY) gelistet.

Kontakt:

Nathalie Dérobert
Communication Manager
Tel.: +41/22/989'01'47
E-Mail: nathalie.derobert@sanofi-aventis.com