Alle Storys
Folgen
Keine Story von SRG SSR mehr verpassen.

SRG SSR

Defizit höher als erwartet - Gebührenerhöhung steht nicht zur Diskussion - Reduktion im Programmangebot unvermeidlich - Zusammenlegung der Unternehmenseinheiten je Sprachregion beschlossen

Bern (ots)

Das Defizit der SRG SSR idée suisse für das Jahr 2008
fällt mit 79 Mio. Franken höher als erwartet aus. Die seit 2000 real 
abnehmenden Einnahmen konnten bis 2007 noch weitgehend durch 
Spar- und Effizienzmassnahmen kompensiert werden, doch die 
Finanzaussichten sind getrübt. Weil die SRG SSR angesichts 
der Wirtschaftskrise eine Gebührenerhöhung nicht zur Diskussion 
stellt, wird eine Reduktion im Programmangebot nicht zu vermeiden 
sein. Entsprechende Entscheide werden im Zusammenhang mit der 
Finanzplanung fallen.
Weil sich nebst dem finanziellen auch das technologische und 
publizistische Umfeld ändert, hat der Verwaltungsrat SRG SSR 
unternehmensweit geltende Ziele und Rahmenbedingungen für die 
Medienkonvergenz beschlossen. Diese sehen die Zusammenlegung der 
Unternehmenseinheiten je Sprachregion und eine engere Zusammenarbeit 
zwischen Radio, Fernsehen und Online vor. Die unterschiedlichen 
Märkte und Kulturen sollen dabei berücksichtigt, die publizistische 
Vielfalt sichergestellt und die Hauptstandorte beibehalten werden.
Das Defizit 2008 ist höher als erwartet
Die SRG SSR schliesst das Geschäftsjahr 2008 mit einem Defizit von 79
Mio. Franken ab (2007: -18,5 Mio. Franken). Budgetiert war ein 
Defizit von 57 Mio. Franken, unter anderem wegen den nicht 
vollständig refinanzierbaren sportlichen Grossanlässen EURO2008 und 
Olympische Spiele in Peking. Die kommerziellen Einnahmen nahmen im 
Berichtsjahr ab, insbesondere verzeichnete die Fernsehwerbung 
Einbussen wegen rechtlicher Einschränkungen, welche zu einer Zunahme 
der Einkünfte der ausländischen Werbefenster geführt haben. Nicht 
budgetierte Kosten verursachte die Pensionskasse PKS, die wegen der 
Finanzkrise in Unterdeckung geriet und teilweise von der 
Arbeitgeberin saniert werden muss.
Auch im laufenden Jahr ist mit einem Defizit zu rechnen, denn infolge
der unerwartet hohen Teuerung per Ende Oktober 2008 beträgt die 
teuerungsbedingte Lohnerhöhung 1,9 Prozent. Zusammen mit der 
individuellen Lohnmassnahme wächst die Lohnsumme der SRG SSR 2009 
insgesamt um 2,8 Prozent, und die kommerziellen Einnahmen sind 
aufgrund der Wirtschaftskrise rückläufig.
Eine Gebührenanpassung steht nicht zur Diskussion
Der finanzielle Rahmen ist in den letzten Jahren enger geworden und 
hat sich im vergangenen Jahr verschärft. Die seit 2000 real 
gesunkenen Einnahmen sowie die steigenden Ansprüche an den 
audiovisuellen Service public konnten bis 2007 weitgehend durch 
Spar-und Effizienzpakete kompensiert werden. Angesichts der 
Wirtschaftskrise steht eine Gebührenanpassung nicht zur Diskussion. 
Die finanzielle Wirklichkeit hat Verwaltungsrat und Geschäftsleitung 
der SRG SSR jedoch zu weitern Sparmassnahmen veranlasst. Im Dezember 
2008 wurde beschlossen, auf vergleichbarer Basis die Anzahl Stellen 
der SRG SSR für das Jahr 2009 auf dem Niveau des Budgets 2008 zu 
plafonieren und das Sparvolumen bis 2010 auf rund 100 Mio. Franken zu
steigern.
Eine Reduktion des Programmangebots ist nicht zu vermeiden
Angesichts der real abnehmenden Einnahmen und der aktuellen 
Finanzaussichten ist über die bestehenden Sparprogramme hinaus eine 
Reduktion des Programmangebots und der Eigenproduktionen nicht zu 
umgehen. Wo, wann und wie viel in den nächsten drei bis fünf Jahren 
abgebaut werden muss, wird die SRG SSR und ihre Gremien stark 
beschäftigen und muss im Rahmen der Mittelfristplanung entschieden 
werden. Insbesondere sollen Qualität, Relevanz und Vielfalt des 
Angebots möglichst wenig unter dem Abbau leiden.
Vielfalt, Qualität und Produktivität können dank Medienkonvergenz 
erhöht werden
Digitalisierung, verändertes Konsumverhalten des Publikums und 
insbesondere erhöhte Anforderungen an den Journalismus führen dazu, 
dass sowohl öffentliche als auch private Rundfunkveranstalter in 
Europa ihre Arbeitsweise und ihre Strukturen überdenken und anpassen.
Medienkonvergenz ermöglicht medienübergreifende, 
publizistisch-redaktionelle Zusammenarbeit, die den Zweck hat, 
Vielfalt, Qualität und Produktivität aller Angebote zu erhalten und 
zu verbessern sowie die zeitliche, örtliche und thematische 
Zugänglichkeit für das Publikum zu erhöhen. Dank einer systematischen
Zusammenarbeit können die Redaktionen ihr publizisti-sches Potenzial 
besser erschliessen, die Produktivität erhöhen und so den veränderten
Ge-wohnheiten des Publikums Rechnung tragen.
Sprachregionale Unternehmenseinheiten sind Voraussetzungen für 
Medienkonvergenz
Der nationale Verwaltungsrat hat am 18. März beschlossen, dass im 
laufenden Jahr innerhalb der Regionen die strukturellen und 
organisatorischen Voraussetzungen für ein konvergentes Arbeiten im 
redaktionellen Bereich geschaffen werden sollen. Um eine 
systematische Zusammenarbeit zu ermöglichen, sollen die in der Suisse
romande und in der deutschsprachigen Schweiz noch nach Radio und 
Fernsehen getrennten Unternehmenseinheiten wie bei RSI und RTR zu 
einer sprachregionalen Unternehmenseinheit zusammenwachsen. Die 
regionalen Konvergenzprojekte sollen ohne Dominanz eines Mediums 
erarbeitet werden. Die regionalen Verwaltungsräte setzen dafür 
Projektleitungen ein, die diesem Umstand Rechnung tragen, und auch 
die Projektteams sind ausgewogen zusammenzustellen. Die Wahl der 
Direktoren in den Regionen erfolgt erst, nachdem der Verwaltungsrat 
SRG SSR die jeweiligen Projekte genehmigt hat.
Die Hauptstandorte bleiben erhalten
Die föderalistisch begründeten Hauptstandorte Genf, Lausanne, Bern, 
Basel, Zürich, Lugano Besso, Comano und Chur bleiben bestehen. 
Hingegen sind Verschiebungen innerhalb und zwischen den Standorten 
möglich. Ein pragmatisches Vorgehen wird es ermöglichen, die 
Be-sonderheiten der regionalen Märkte und Kulturen zu 
berücksichtigen, etappenweise vorzugehen und die sich bietenden 
Synergien zu nutzen. Es soll möglich sein, dass je nach 
Besonderheiten einer Region in unterschiedlichen Tempi und 
Schrittgrössen vorangegangen wird.
Die Supportbereiche werden optimiert
Die Finanzlage zwingt die SRG SSR zu Wirtschaftlichkeit und weiterer 
konsequenter Synergienutzung. Dank Standardisierung von Prozessen und
Systemen sowie deren teilweisen Zusammenlegung soll die Produktivität
bei den Supportprozessen um zehn Prozent bzw. ein bis zwei 
Gebührenprozent gesteigert werden. Mit den Mitteln aus der 
Produktivitätssteigerung sollen unter anderem auch die 
Restrukturierungskosten für die Medienkonvergenz finanziert werden.
Die betroffenen Mitarbeitenden werden einbezogen
Die vom nationalen Verwaltungsrat verabschiedeten Ziele und 
Rahmenbedingungen bilden die Grundlage, auf der die regionalen 
Konvergenzprojekte geplant werden können. Die betroffenen 
Mitarbeitenden und der Sozialpartner sollen in diesen mehrmonatigen 
Planungsprozess stufengerecht einbezogen werden. Die Umsetzung der 
regionalen Konvergenzprojekte erfolgt nach Verabschiedung durch den 
Verwaltungsrat SRG SSR; bei RSI ist die Umsetzung bereits in Gang, in
der Suisse romande beginnt sie voraussichtlich Anfang 2010, in der 
Deutschschweiz aufgrund der Grösse und komplexeren Struktur im 
zweiten Halbjahr 2010. Der Übergang von zwei getrennten zu einem 
gemeinsamen Unternehmen und die Veränderung der Arbeitspro-zesse 
sollen ab dann schrittweise erfolgen.
Zum Thema Medienkonvergenz ist der vollständige Bericht an den 
Verwaltungsrat SRG SSR online verfügbar (www.srgssrideesuisse).
Wichtige Zahlen der Erfolgsrechnung 2008, Stammhaus
  Sämtliche Angaben in Mio. CHF
Abschluss 2008               Abschluss 2007
Empfangsgebühren           1'128.9                         1'122.1
Kommerzieller Ertrag         361.1                           363.4
Übriger Ertrag                90.7                            84.3
Erlösminderungen               0.0                            -0.6
Betriebsertrag             1'580.7                         1'569.2
Personalaufwand              693.9                           667.1
Programm- und 
Produktionsaufwand           666.5                           636.8
Übriger Betriebsaufwand      217.5                           216.1
Abschreibungen und 
Wertberichtigungen            75.0                            67.8
Betriebsaufwand            1'652.9                         1'587.8
Betriebsergebnis             -72.2                           -18.6
Finanzergebnis                -6.9                             0.1
Unternehmensergebnis         -79.1                           -18.5
Der Geschäftsbericht 2008 der SRG SSR idée suisse ist ab 30. April
2009 online verfügbar (www.srgssrideesuisse.ch) und wird gleichentags
per Post versandt.

Kontakt:

Unternehmenskommunikation SRG SSR idée suisse

Daniel Steiner, Mediensprecher, 079 827 00 66

Weitere Storys: SRG SSR
Weitere Storys: SRG SSR
  • 03.03.2009 – 14:00

    Einladung zur Jahresmedienkonferenz der SRG SSR idée suisse

    Bern (ots) - Sehr geehrte Damen und Herren Wir freuen uns, Sie zu unserer Jahresmedienkonferenz einzuladen: Donnerstag, 19. März 2009, 10.00 - 12.00 Uhr SRG-SSR-Studio im Medienzentrum Bundeshaus, Bundesgasse 8-12, Bern Gerne informieren Sie Verwaltungsratspräsident Jean-Bernard Münch, Generaldirektor Armin Walpen, Medienreferent Markus ...

  • 19.02.2009 – 09:00

    Digitalradio: Erfolgreich im Markt

    Bern (ots) - Digitalradio ist im Aufwind. Die neusten Zahlen zeigen eine klare Zunahme bei den Verkäufen: 2008 wurden gut 120 000 Geräte verkauft, sechsmal so viele wie 2007. Geplant ist, ab Herbst 2009 DRS Musikwelle in der Suisse romande und World Radio Switzerland in der Deutschschweiz aufzuschalten. In der Schweiz hat der Verkauf von Digitalradio-Geräten (Digital Audio Broadcasting DAB) stark zugenommen. 2008 verkaufte der Handel sechsmal soviele ...