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Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA

Reaktion auf Mainz und Marburg: Großkliniken, Ärzteakademie und Laborgesellschaft öffnen interne Schulungen für andere Kliniken
Europas größtes Klinik-Cluster macht in Hamburg Weiterbildung zugänglich

Hamburg, Marburg, Mainz (ots)

Reaktion auf die gestern im
hessischen Marburg bekannt gewordene Verwechslung einer Blutkonserve 
mit tödlichem Ausgang für den Patienten sowie auf die Vorkommnisse an
der Uniklinik Mainz: das größte Klinik-Cluster Europas (die Hamburger
Asklepios Kliniken) hat sich entschlossen, seine speziellen, bislang 
rein internen, Schulungen und Kontrollverfahren auch Mitarbeitern 
anderer Kliniken und Großpraxen zugänglich zu machen. Die meisten 
Fehler in der Transfusionsmedizin passieren durch den menschlichen 
Faktor wie z.B. falsche Anwendung von Regeln, Fehlinterpretationen, 
Unterbrechung der Routine oder Ablenkung. Organisiert wird das 
Angebot von Asklepios zusammen mit der Ärzteakademie Hamburg und dem 
Großlabor MEDILYS, das pro Jahr rund 7,5 Millionen Analysen auf dem 
Gebiet der Klinischen Chemie, Infektionsserologie und 
Transfusionsmedizin durchführt sowie 220.000 bakteriologische 
Einsendungen bearbeitet. Zusätzlich betreibt Medilys eine eigene 
Abteilung Hygiene.
Zum aktuellen Marburger Fall
Die "Schädlichkeit" einer Fehltransfusion hängt von verschiedenen 
Faktoren ab, zum Beispiel von den Blutgruppen von Spender und 
Empfänger. Auch endet nicht jede Fehltransfusion mit Symptomen 
tödlich. Es gibt Therapieoptionen. Bei der Bluttransfusion beginnt 
die Verwechslungsgefahr schon bei der Blutentnahme am Patienten zur 
Blutgruppenbestimmung und zur Verträglichkeitsprobe der 
Blutkonserven.
Deshalb ist jedes Probengefäß vor der Blutentnahme eindeutig zu 
kennzeichnen, die identitätssichernde Person erklärt mit nach 
Kontrolle per persönlicher Unterschrift auf dem Einsendeformular, 
dass die Identität des Patienten (Name, Vorname, Geburtsdatum) und 
die persönliche Überprüfung der Daten am Patienten mit den Angaben 
auf dem Probengefäß übereinstimmen. Um Verwechslungen und 
Fehlbestimmungen aufzudecken erfolgen - außer in Notfällen - die 
Blutentnahmen zur Blutgruppenbestimmung und zur Verträglichkeitsprobe
zu unterschiedlichen Zeiten. Das Labor versieht die Blutkonserve mit 
einem Konservenbegleitschein, der Name und Blutgruppe des Empfängers,
Blutgruppe und  Verträglichkeitsprobe der Konserve ausweist. Dieser 
Schein enthält eine Checkliste, die der bearbeitende Arzt persönlich 
durchgehen und abzeichnen muss. Dabei kontrolliert der Arzt 
insbesondere:
- Stimmen Konservennummer und Blutgruppe auf Konserve und 
     Begleitschein überein?
   - Gehören die Personalien auf dem Begleitschein zum Patienten?
   - Ist die Blutgruppe des Patienten durch den sogenannten 
     "Bedside-Test" bestätigt und das Ergebnis dokumentiert?
   - Ist das Haltbarkeitsdatum nicht überschritten und das Behältnis 
     unversehrt?
Unmittelbar vor der Transfusion ist vom Arzt der "Bedside-Test" am
Patienten vorzunehmen. Dieser Test dient der Bestätigung der zuvor 
bestimmten AB0-Blutgruppe des Patienten. Der Arzt muss das Ergebnis 
auf dem Konservenbegleitschein dokumentieren, der Schein kommt in die
Krankenakte. Auch im Labor gibt es weitere strenge Vorschriften und 
Sicherheitsmaßnahmen, um Fehlbestimmungen durch Probenverwechslung zu
vermeiden: Vergleich der Angaben auf Probe und Begleitschein, 
Barcodeerkennung durch Blutgruppenautomaten, Warnung durch die 
Labor-EDV bei Abweichungen zu Vorbefunden. Der transfundierende Arzt 
ist das letzte Glied in der Prozesskette. Wenn z.B. bei der 
Blutentnahme von anderen Personen eine Verwechslung stattgefunden 
hat, kann der Bedside-Test, d.h. die Bestimmung der 
AB0-Blutgruppenmerkmale als letzte Sicherheitsvorkehrung, noch immer 
die Verwechslung aufdecken. Dazu muss dieser Test vorschriftsgemäß 
durchgeführt und interpretiert werden.
Transfusion Hamburger Asklepios Kliniken
In jeder Hamburger Asklepios Klinik gibt es ein 
"Qualiätsmanagement-System Hämotherapie (Transfusionsvorschrift)". 
Dort sind alle für die klinische Anwendung relevanten Prozesse 
beschrieben und verbindlich festgelegt - unter Berücksichtigung der 
Richtlinien und Leitlinien "Hämotherapie" der Bundesärztekammer 
(BÄK). Dazu gehört auch ein Qualitätsmanagementsystem mit 
regelmäßigen Auswertungen von Transfusionsreaktionen, 
Transfusionszwischenfällen und Verwechslungen. Gemäß den Richtlinien 
der BÄK sind in jeder Klinik ein speziell fortgebildeter 
Qualitätsbeauftragter Hämotherapie, ein Transfusionsverantwortlicher 
und in jeder Abteilung ein Arzt als Transfusionsbeauftragter ernannt.
Die Transfusionsbeauftragten stellen in Zusammenarbeit mit dem 
Transfusionsverantwortlichen die Durchführung der festgelegten 
Maßnahmen sicher, sie führen neue Kollegen in die Vorschriften ein. 
Eine Transfusionskommission, in der alle transfundierenden 
Abteilungen vertreten sind, tagt regelmäßig und bei Bedarf. Eine 
wichtige  Aufgabe ist neben der Herausgabe der Transfusionsvorschrift
und der Fortbildung besonders die Bearbeitung von besonderen 
Vorkommnissen wie Verwechslungen oder Beinah-Fehlern.
Externe Kontrollen
Die Verfahren zum Umgang mit Blutkonserven nehmen unter dem Aspekt
der Sicherheit der Patienten Zertifizierungsverfahren (wie zum 
Beispiel "KTQ") mit Audits durch externe Visitoren einen breiten Raum
ein. Das Labor mit Blutdepot von Medilys ist nach DIN EN ISO 15189 
und DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert.
Weblinks:
http://www.asklepios.com/medilys/ 
http://www.asklepios.com/bzg_Aerzteakademie.Asklepios
Asklepios ist die einzige große deutsche Klinikkette, die auch 
international aktiv ist. Das Familien-Unternehmen befindet sich in 
der Hand eines Alleingesellschafters, der seit der 
Unternehmensgründung vor 25 Jahren auf jegliche Gewinnausschüttung 
zugunsten einer Reinvestition in die Kliniken verzichtet. Dabei hat 
der Gesellschafter jeder Einrichtung aufgegeben, sich gemeinnützig in
der Präventionsarbeit insbesondere an Schulen aber auch für 
Erwachsene zu engagieren. Der Konzern trägt Verantwortung für über 
100 Einrichtungen, knapp 40 Tageskliniken, rund 22.000 Betten und 
36.000 Mitarbeiter in Deutschland, Europa und den USA. Das 
Unternehmen zählt zu den größten Arbeitgebern Deutschlands. Jedes 40.
Baby in Deutschland kommt in einer der Asklepios Kliniken zwischen 
Sylt und Lindau am Bodensee zur Welt. Asklepios führt in St. Augustin
das Deutsche Kinderherzzentrum, verantwortet aber auch knapp ein 
Drittel aller Psychiatrien in den neuen Bundesländern sowie mehrere 
Einrichtungen des Maßregelvollzugs.
Hamburg: Die Asklepios Kliniken Hamburg GmbH ist das größte 
Krankenhauscluster an einem Standort in Europa und deckt praktisch 
alle medizinischen Fachrichtungen von Augen- bis Zahnheilkunde ab. 
Asklepios beschäftigt in Hamburg rund 12.000 Menschen aller 
Qualifikationsstufen (darunter rund 1.800 Ärzte)  und betreibt mit 
1.200 Ausbildungsplätzen den größten Ausbildungsbetrieb der Stadt. 
Damit ist Asklepios der größte private Arbeitgeber in der Hansestadt,
der bedeutendsten Klinikregion Deutschlands. Die Asklepios Kliniken 
behandeln in Hamburg jeden zweiten Krankenhauspatienten - und damit 
doppelt so viel, wie das Universitätsklinikum der Hansestadt und 50 
Prozent mehr stationäre Fälle, als beispielsweise Deutschlands größte
Uniklinik, die Berliner Charité. Die Klinik-Kette betreibt in der 
Elb-Metropole die beiden größten Geburtshilfen Norddeutschlands (die 
Nummer zwei und drei in der Bundesrepublik). In den insgesamt fünf 
Hamburger Asklepios-Entbindungsstationen erblicken zwei von vier 
neugeborenen Hanseaten das Licht der Welt. Weit mehr als die Hälfte 
aller Herz- und Schlaganfallpatienten in Hamburg werden in einer 
Asklepios Einrichtung versorgt. Asklepios Kliniken in und um Hamburg:
Altona, Barmbek, Cardio Clinic, Harburg, Klinikum Nord 
(Ochsenzoll/Heidberg), St. Georg, Wandsbek, Westklinikum Rissen, Bad 
Oldesloe, Ahrensburg, Bad Schwartau, Sylt.

Pressekontakt:

Asklepios Unternehmenskommunikation & Marketing
Tel.: 040 18 18-82 66 36
24-Stunden-Rufbereitschaft Pressestelle: 040 18 18-82 88 88
presse@asklepios.com

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