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Abstimmung über die Abschaffung der Stierkämpfe in Katalonien: Zusammenhang zwischen Tierquälerei und zwischenmenschlicher Gewalt ist gross

Montreux (ots)

Eine internationale Gruppe aus hochkarätigen
Psychologen, Wissenschaftlern und für Kriminalitätsverhütung 
zuständigen Behörden ersucht das katalanische Parlament unter Hinweis
auf die schädlichen Auswirkungen auf die Gesellschaft dringend um 
Verbot des Stierkampfs bei der Abstimmung am Mittwoch, 28. Juli in 
Barcelona.
In Sorge über die Zusammenhänge zwischen Tierquälerei und Gewalt 
gegenüber Menschen haben über 260 Wissenschaftler, Gelehrte und 
Vollzugsbehörden aus 14 Ländern ein Schreiben veröffentlicht, in dem 
sie das katalanische Parlament dringend darum bitten, das 
Volksbegehren zu unterstützen und für ein Verbot des Stierkampfs zu 
stimmen. In dem von Kenneth Shapiro, PhD für klinische Psychologie 
und Herausgeber des Society and Animals Journal, verfassten Schreiben
werden die Parlamentsmitglieder gebeten, vor Abgabe ihrer Stimme zu 
bedenken, dass "ein wesentlicher Kern der Forschung nachweist, dass 
Tierquälerei in engem Zusammenhang mit der Misshandlung von Ehefrauen
und Kindern und anderen Formen der zwischenmenschlichen Gewalt steht,
an deren Verhinderung die Gesellschaft ein maßgebliches Interesse 
hat."
Die Fachleute betonen, dass der Zusammenhang zwischen Tierquälerei
und zwischenmenschlicher Gewalt so groß ist, dass man ihn nicht außer
Acht lassen kann. Einer der Unterzeichner des Schreibens ist der 
bekannte Kriminalpsychiater PD Dr. med. Frank Urbaniok, dessen 
Schwerpunkt Sexual- und Gewaltstraftaten sind. Von Urbaniok sind 
mehrere Bücher erschienen und er veröffentlicht regelmässig Beiträge 
in renommierten deutsch- und englischsprachigen Fachzeitschriften und
hält Vorträge sowie Workshops auf Fachkonferenzen im In- und Ausland.
In dem Schreiben heißt es weiter, jüngste wissenschaftliche 
Untersuchungen zeigten auf, dass nicht allein die Beteiligung an 
gewalttätigen Handlungen gegenüber einem Tier Schäden verursacht. 
"Das einfache Miterleben von Tierquälerei setzt den Teufelskreis der 
Gewalt fort - durch Desensibilisierung und Nachahmung des Beispiels."
Unter den Fachleuten, die das Schreiben unterstützen, befinden 
auch sich Professor Frank Ascione und Professor Jack Levin. Als 
Professor des Stiftungslehrstuhls der Tier- und 
Kinderschutzorganisation "American Humane" an der Universität Denver 
für Sozialarbeiter ist Frank Ascione wegen seiner preisgekrönten 
Forschung bekannt, mit der er die gemeinsamen Wurzeln von Gewalt 
gegen Menschen und Tiere untersucht hat. Er wird regelmäßig gebeten, 
für den US-Kongress als Zeuge aufzutreten, und war Mitglied der 
präsidialen Task Force über Gewalttätigkeit und Familie.
Professor Levin, Professor für Soziologie und Kriminologie und 
Kodirektor des Brudnick Center über Gewalt an der Northeastern 
University, ist Experte auf dem Gebiet der Gewalt- und 
Hassverbrechen. Levin hat mehr als 28 Bücher als Autor oder Mitautor 
verfasst, so unter anderem The Will to Kill: Making Sense of 
Senseless Murder, und The Violence of Hate, und hat über 150 Artikel 
in Fachzeitschriften und Zeitungen veröffentlicht.
Das Schreiben, das heute den Parlamentsmitgliedern vorgelegt wird,
betont, dass "Gewalt, Machtdominanz und Zwang allesamt Elemente des 
Stierkampfs sind ... Die langsame und ritualisierte Verletzung der 
Stiere, die in ihrem Tod gipfelt, ist mit Fällen schweren bis 
ungeheuerlichen Missbrauchs vergleichbar." Angesichts dieser 
Forschungsarbeit, die Gewalt gegenüber Tieren mit Gewalt gegenüber 
Menschen in Zusammenhang bringt, scheint eine Unterstützung des 
Stierkampfs aus kulturellen, künstlerischen, wirtschaftlichen oder 
sonstigen Gründen kaum vertretbar.

Kontakt:

Vera Weber in Barcelona : +34 648 24 04 06 / veraweber@ffw.ch

Fondation Franz Weber, Case postale, 1820 Montreux, Schweiz
Tel: +41 (0)21 964 24 24 / Fax: +41 (0)21 964 57 36 www.ffw.ch
ffw@ffw.ch

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